wie der von
Tropaeolum,
Lilium bulbiferum u. a., welches
Linnés Tochter zuerst bemerkt haben soll, ist durch keine glaubhafte
spätere
Beobachtung bestätigt worden. Das smaragdgrüne
Licht,
[* 2] welches die
Vorkeime von Schistosteja osmundacea Web. et Mohr,
eines in düstern Felsspalten
Europas wachsenden
Mooses, ausstrahlen, beruht nur auf einer
Reflexerscheinung, welche das Tageslicht
an den großen, blasenförmigen
Zellen des
Vorkeims hervorbringt. Dagegen leuchten
Agaricus igneus, noctilucens
und olearius besonders in feuchter, warmer
Luft, und die Mycelstränge von A. melleus bedingen das
Leuchten des faulen
Holzes.
Diese Lichtentwickelung ist von dem Vorhandensein von
Sauerstoff abhängig und wird durch reichliche Zufuhr des
Gases lebhafter;
sie hängt also wohl mit der
Atmung der
Pilze
[* 3] zusammen.
ein aus dem antiken
Kandelaber
[* 4] (s. d.) entwickelter Lichtträger, der sich seiner geringern
Größe wegen
zu leichterer Handhabung eignet. Er besteht aus einem runden (flachen oder tellerartigen) oder drei- und mehrseitigen, oft
aus Tierfüßen gebildeten
Fuß, einem
Schafte, dessen
Höhe sich nach dem Gebrauchszweck richtet, und dem
Lichtteller, welcher bei den Metallleuchtern früher mit einem
Dorn zur
Befestigung der
Kerze
[* 5] versehen war. Seitdem hierzu eine
Vertiefung im Leuchterhals dient, die bisweilen nach Belieben vergrößert oder verkleinert werden kann (Schiebeleuchter),
ist an
Stelle des Lichttellers die Lichtmanschette (aus
Glas,
[* 6]
Metall, ausgeschnittenem
Papier) getreten,
welche die
Hand
[* 7]
vor der herabtröpfelnden Lichtmasse schützt.
[* 1] ein gewöhnlich aus einem oder mehreren Hirschgeweihen gebildeter Hängeleuchter der deutschen Renaissancezeit,
dessen Vorderteil die aus
Holz geschnitzte, bunt bemalte Halbfigur einer reichgekleideten
Frau oder die ganze
[* 1]
Figur einer
Sirene
[* 12] bildete.
Solche Leuchterweibchen, die jetzt auch nachgebildet werden, sind in öffentlichen und Privatsammlungen zahlreich
vorhanden (s. nebenstehende Abbildung).
[* 1]
^[Abb.: Leuchterweibchen mit
Wappen
[* 13] und Damhirschgeweih (Ende des 16. Jahrh.).]
Die beste
Gaskohle ist die
Kannelkohle, meist aus
Newcastle,
[* 21] welche auch in Norddeutschland viel verarbeitet
wird; der schottische Bogheadschiefer gibt Leuchtgas, welches oft die doppelte Leuchtkraft desjenigen aus bester schlesischer
Kohle besitzt. In
Deutschland
[* 22] verarbeitet man westfälische,
Saarbrücker, schlesische und sächsische
Kohlen, von welchen erstere
das beste, letztere das geringwertigste
Gas liefern. Die besten deutschen
Gaskohlen gleichen etwa den geringern englischen
an
Güte.
Zum Erhitzen der
Kohlen bei Luftabschluß dienen liegende Schamotteretorten, gerade, am hintern, im
Ofen liegenden Ende verschlossene
Röhren
[* 23] von 2-3 m
Länge, 43-45 und 54
cmDurchmesser und von elliptischem oder ^ -förmigem
Querschnitt. Bisweilen benutzt man
auch aus feuerfesten
Dinassteinen gemauerte
Retorten. Jede
Retorte besitzt einen gußeisernen, mit eisernem
Deckel verschließbaren Retortenhals, welcher aus dem
Ofen hervorragt, und von diesem
Hals geht die Aufsteigröhre ab, welche
30-60
cm tief in den
Teer der über der Ofenbrust angebrachten liegenden
Vorlage oder
Hydraulik eintaucht.
so daß sie etwa zur Hälfte gefüllt sind, und dann schnell mit dem mit Lehmkitt bestrichenen Deckel geschlossen. Die sofort
sich entwickelnden Dämpfe und Gase entweichen durch die Ableitungsröhre, und nach 4-6 Stunden ist die Destillation
[* 30] beendigt.
Als Rückstand finden sich dann in der Retorte die Gaskoks, nach deren Entfernung die Retorte von neuem beschickt
wird. Die Koks löscht man gewöhnlich mit Wasser ab, und etwa ein Drittel derselben verbraucht die Gasanstalt selbst zum Heizen
der Retortenöfen.
Die in die Vorlage tretenden Gase und Dämpfe werden hier abgekühlt und zum Teil schon verdichtet; eine
vollständigere Verdichtung der Dämpfe erfolgt durch den Kondensator (Fig. 3), welcher aus einem System auf- und absteigender
eiserner Röhren besteht, die auf einem mit Scheidewänden versehenen Untersatz angebracht sind und durch die freie Luft oder
durch Wasser gekühlt werden. Das Gas tritt durch den einen Seitenstutzen ein und durchströmt eine Röhre
nach der andern, während sich Teer und Wasser in dem Untersatz sammeln und von da in die Teerzisterne fließen.
Zur weitern Kondensation leitet man das Gas aus dem Kondensator in den Skrubber
[* 29]
(Fig. 4), einen stehenden eisernen Cylinder, der
mit Koks gefüllt ist, über welchen beständig kaltes Wasser herabrieselt. Das Leuchtgas tritt bei a in den Apparat
ein, strömt dem durch c zugeleiteten herabfließenden Wasser in feiner Verteilung entgegen und verläßt den Apparat bei b.
Unter dem Siebboden e sammelt sich Wasser und Teer, zu dessen Ableitung die Röhre d dient. Größere Gaswerke
benutzen außerdem noch Wascher, d. h. Apparate, in welchen ein feiner Sprühregen von Wasser erzeugt wird, der sehr viele
Verunreinigungen aus dem Gas fortnimmt.
Eine genügende Reinigung des Gases ist durch die Abkühlung allein nicht zu erzielen, und man wendet daher zur Beseitigung
von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, Cyan- und Schwefelammonium, kohlensaurem Ammoniak und organischen Basen
verschiedene Chemikalien an. Die dazu dienenden Reiniger zeigen
[* 29]
Fig. 5 u. 6. Sie
bilden niedrige Kasten, deren Deckel mit hydraulischem Verschluß A versehen sind und durch ein Hebewerk B gehoben werden
können. In denKasten liegen in kleinen Abständen übereinander aus Weiden oder Rohr geflochtene Horden, welche
das Reinigungsmaterial aufnehmen.
Man läßt das Gas drei oder vier derartige Kasten durchströmen, wobei es zuerst auf fast schon gesättigtes, zuletzt aber
auf ganz frisches Reinigungsmaterial trifft. Zur Ausschaltung erschöpfter Reiniger sind, wie für alle übrigen Apparate
der Gasanstalten, hydraulische Wechsler oder Schieberventile vorhanden, und mit
deren Hilfe kann man mit
jedem Apparat beliebig manipulieren. Der Weg, den das Gas durch den Apparat macht, ist in
[* 29]
Fig. 6 durch Pfeile angezeigt. Es durchdringt
hierbei das Reinigungsmaterial und gibt an dasselbe die genannten Verunreinigungen ab. Die Kalkreiniger enthalten frisch
zu Pulver gelöschten Kalk, welcher zur Erzielung größerer Lockerheit mit Sägemehl, Häcksel, Gerberlohe
etc. gemischt wird. Er absorbiert Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, aber nicht das der Kondensation und Waschung entgangene
Ammoniak.
Auch hier bildet sich wie bei der Lamingschen MasseSchwefeleisen, welches sich an der Luft unter Abscheidung
von Schwefel wieder zu schwefelsaurem Eisenoxydul oxydiert. Letzteres zersetzt sich mit kohlensaurem Kalk zu schwefelsaurem Kalk
und kohlensaurem Eisenoxydul, und dieses oxydiert sich zu Eisenhydroxyd. Die eisenhaltige Reinigungsmasse kann also nach völliger
Sättigung an der Luft regeneriert werden und zwar so oft, bis sie zu stark mit Schwefel, Teer, schwefelsaurem
Ammoniak etc. verunreinigt ist, wo sie dann auf verschiedene Produkte verarbeitet wird. Neben der Eisenreinigung wendet man
noch Kalkreinigung an, um die Kohlensäure vollständiger zu absorbieren.
Aus dem Exhaustor gelangt das Leuchtgas in die Fabrikationsgasuhr (Stationsgasmesser), welche ermöglicht, das fabrizierte
Gasquantum auf mit Zeigern versehenen Zifferblättern abzulesen, und im wesentlichen dieselbe Einrichtung besitzt wie die
kleinen, in den Häusern der Gaskonsumenten aufgestellten Gasuhren. Das gemessene Gas sammelt sich in dem Gasometer, einem glockenförmigen,
sehr umfangreichen, aus Eisenblech zusammengenieteten und in den Fugen durch Teer gedichteten Gefäß,
[* 35] welches in einem gemauerten,
mit Wasser gefüllten Bassin steht und beim niedrigsten Stand mit der Decke
[* 36] dem Wasser sehr nahe kommt.
Leitet man nun das Gas unter die Glocke, so hebt sich diese und wird dabei von Leitrollen geführt, welche
zwischen der Gasometerwand und den neben der letztern stehenden Pfeilern laufen. Um mit einem weniger tiefen Bassin auszureichen,
benutzt man Teleskopgasometer, die oft bis über 30,000 cbm Leuchtgas fassen und aus zwei oder drei ineinander geschachtelten und
ineinander verschiebbaren Blechcylindern ohne Boden bestehen. Die innere Trommel hat jedesmal einen nach
außen
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