Titel
Elemente zu
Leuchtenberg:
1) Eugen, Herzog von L. und Fürst von Eichstätt
2) Karl August Eugen Napoleon, Herzog von, Sohn des vorigen
3) Maximilian Eugen Joseph Napoleon, Bruder des vorigen
[10.731] Leuchtenberg vormalige gefürstete Landgrafschaft in
Paris
* 6
Paris .
1)
Eugen ,
Herzog von und
Fürst von
Eichstätt , zur Zeit des ersten französischen Kaiserreichs
Vizekönig
von
Italien , geb. 3. Sept. 1781 zu
Paris ,
[* 6 ] Sohn des 1794 guillotinierten Vicomte
Alexandre de
Beauharnais (s. d.)
und der
Josephine
Tascher de la Pagerie, nachmaligen
Kaiserin der
Franzosen , folgte 1793 dem
Vater zur Rheinarmee, wohnte nach
Verheiratung seiner
Mutter mit
Bonaparte den
Feldzügen in
Italien und der Expedition nach
Ägypten
[* 7 ] bei und wurde 1804 vom
Kaiser
Napoleon I. zum französischen
Prinzen und 1805 zum
Vizekönig von
Italien erhoben. 1806 vermählte ihn der
Kaiser mit der
Prinzessin Amalie
Auguste von
Bayern , 1807 ernannte er ihn zum
Prinzen von
Venedig ,
[* 8 ] adoptierte ihn und bestimmte
ihn zum
Erben des
Königreichs
Italien .
Thrombus - Thugut
* 12
Thron .
Obschon des
Vizekönigs politische
Gewalt sehr beschränkt war, that er doch für
Italien viel und erwarb
sich die
Liebe der Bewohner. Als Oberbefehlshaber der italienischen
Armee drang er 1809 nach
Ungarn
[* 9 ] vor, gewann 14. Juni das
Treffen
bei
Raab
[* 10 ] und trug dadurch viel zum
Sieg bei
Wagram
[* 11 ] bei. Nach der
Scheidung seiner
Mutter ward er, da er damit die Aussicht
auf den italienischen
Thron
[* 12 ] verlor, vom
Kaiser 1810 zum Nachfolger des
Fürsten-Primas als
Großherzog von
Frankfurt
[* 13 ] ernannt. 1812 befehligte
er das dritte
Armeekorps mit Auszeichnung, und seiner und
Neys rastloser Thätigkeit auf dem unglücklichen
Rückzug hatte
Frankreich
wenigstens die
Erhaltung der Trümmer des
Heers zu verdanken.
München
* 18
München .
Nach
Napoleons und
Murats
Abgang übernahm
er den Oberbefehl und sammelte die
Armee bei
Magdeburg .
[* 14 ] Am 2. Mai 1813 entschied
er bei
Lützen
[* 15 ] durch die
Umgehung des rechten feindlichen
Flügels den
Sieg . Von
Dresden
[* 16 ] aus schickte ihn
Napoleon zur
Armee in
Italien , wo er sich nach dem
Beitritt
Österreichs zur
Koalition , selbst nach
Murats
Abfall , geschickt zu verteidigen
wußte. Vergebens boten ihm die verbündeten Mächte nach
Napoleons
Sturz das Großherzogtum
Genua
[* 17 ] an. Er begab sich mit seiner
Familie zunächst nach
Paris , wo er die ihm angetragene französische Marschallswürde ablehnte, dann nach
München
[* 18 ] und
Wien ,
[* 19 ] wo er dem
Kongreß beiwohnte.
Bei
Napoleons Rückkehr ging er nach
Baireuth ;
[* 20 ] an den Ereignissen von 1815 nahm er keinen thätigen
Anteil .
Im
Vertrag von
Fontainebleau (11. April 1814) war ihm für seine
Dotationen in
Italien eine
Entschädigung von 5 Mill.
Frank ausgeworfen
worden. Er überließ diese
Summe der
Krone
Bayern und erhielt von seinem Schwiegervater, dem König
Maximilian I., 1817 die
Landgrafschaft Leuchtenberg und das
Fürstentum
Eichstätt . Er
starb 21. Febr. 1824 in
München , wo ihm in der Michaelskirche von
Thorwaldsen ein schönes Denkmal errichtet wurde, und hinterließ zwei
Söhne und vier Töchter. Leuchtenberg verbarg unter einem einfachen
Äußern einen großen
Charakter und hohe
Talente .
Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und
Gerechtigkeit bildeten seine hervorstechendsten
Eigenschaften .
Vgl.
Vaudoncourt ,
Histoire politique et militaire du prince
Eugène (Par. 1827, 3 Bde.);
Armandi,
Vie militaire du prince
Eugène (das.
1843, 2 Bde.);
Schneidawind,
Prinz
Eugen ,
Herzog von Leuchtenberg (Stockh. 1857);
Du Casse ,
Mémoires et correspondance du prince
Eugène
(Par. 1858-60, 10 Bde.; deutsch,
Halle
[* 21 ] 1858-59, 3 Bde.; unvollendet).
Straßburg
* 22
Straßburg .
Seine Gemahlin Amalie
Auguste , geb. 21. Juni 1788 zu
Straßburg ,
[* 22 ] gest. 13. Mai 1851, gebar ihm zwei
Söhne (s. unten) und vier Töchter:
Josephine , geb. 14. März 1807, seit 1823 Gemahlin des 8. Juli 1859 verstorbenen
Königs
Oskar von
Schweden ,
[* 23 ] gest. 7. Juni 1876;
Eugenie ,
geb. 22. Dez. 1808, Gemahlin des
Fürsten
Friedrich von
Hohenzollern-Hechingen , gest. 1847;
Amalie, geb. 31. Juli 1812,
die
Witwe des
Kaisers
Dom
Pedro von
Brasilien ,
[* 24 ] gest. 26. Jan. 1873 in
Lissabon ;
[* 25 ]
Theodolinde, geb. 13. April 1814, seit 1841 Gemahlin des
Grafen
Wilhelm von
Württemberg ,
[* 26 ] gest. 1. April 1857.
2)
Karl
August
Eugen
Napoleon ,
Herzog von, Sohn des vorigen, geb. 9. Dez. 1810 zu
Mailand ,
[* 27 ] besuchte 1826 die
Universität
München und begleitete infolge der Vermählung seiner
Schwester mit dem
Kaiser
Dom
Pedro dieselbe 1829 nach
Brasilien . Während
der
Revolution in
Belgien
[* 28 ] wünschte ihn die eine der
Parteien auf dem belgischen
Thron zu sehen, doch scheiterte
das
Projekt an dem
Widerstand des französischen
Hofs . Auf den
Wunsch des sterbenden
Kaisers
Dom
Pedro wurde der
Prinz 25. Jan. 1835 mit
der jungen
Königin
Dona
Maria von
Portugal
[* 29 ] vermählt, doch starb er schon 18. März d. J.
Umgebung von St. Peter
* 30
Petersburg .
3)
Maximilian
Eugen
Joseph
Napoleon ,
Bruder des vorigen, nach dessen
Tod
Herzog von Leuchtenberg, geb. 2. Okt. 1817 zu
München ,
erhielt seine
Erziehung und wissenschaftliche
Ausbildung unter der Leitung seiner
Mutter , succedierte seinem
Bruder 1835 in und
vermählte sich 14. Juli 1839 mit der Großfürstin
Maria von Rußland (geb. 18. Aug. 1819, gest. 21. Febr. 1876), wobei
er den
Titel
»Kaiserliche
Hoheit « und den
Rang eines russischen
Generalmajors erhielt. Er starb 1. Nov. 1852 in
Petersburg .
[* 30 ]
Aus seiner
Ehe entsprangen zwei Töchter und vier
Söhne , die 1852 vom
Kaiser das
Prädikat
»Kaiserliche
Hoheit « und den Zunamen
Romanowski erhielten. Der älteste Sohn,
Nikolaus Maximilianowitsch, geb. 4. Aug. 1843, folgte seinem
Vater 1852 unter
mütterlicher
Vormundschaft in und lebt in
Petersburg ; er ist vermählt mit Nadina
Annenkow , die für sich und ihre Deszendenz 1879 den
Titel der
Grafen von
Beauharnais erhalten hat. Die älteste Tochter,
Marie , geb. 16. Okt. 1841, ist seit 11. Febr. 1863 mit dem
Prinzen
Wilhelm von
Baden ,
[* 31 ] die zweite,
Eugenie (geb. 1. April 1845), seit 19. Jan. 1868 mit dem
Prinzen
Alexander von
Oldenburg
[* 32 ] vermählt.
Jüngere
Söhne sind:
Prinz
Eugen , geb. 8. Febr. 1847,
Prinz Sergei, geb. 20. Dez. 1849, fiel 24. Okt. 1877 im russisch-türkischen
Krieg vor
Rustschuk , und
Prinz
Georg , geb. 29. Febr. 1852.
Leuchten der Tiere - L
* 33
Seite 10.733.
der
Pflanzen, Lichterscheinungen, welche gewisse
Pflanzen im
Dunkeln zeigen sollen. Das nächtliche Leuchten
mancher lebhaft gelben
Blumen ,
¶
mehr
wie der von Tropaeolum , Lilium bulbiferum u. a., welches Linnés Tochter zuerst bemerkt haben soll, ist durch keine glaubhafte
spätere Beobachtung bestätigt worden. Das smaragdgrüne Licht ,
[* 34 ] welches die Vorkeime von Schistosteja osmundacea Web. et Mohr,
eines in düstern Felsspalten Europas wachsenden Mooses , ausstrahlen, beruht nur auf einer Reflexerscheinung , welche das Tageslicht
an den großen, blasenförmigen Zellen des Vorkeims hervorbringt. Dagegen leuchten Agaricus igneus, noctilucens
und olearius besonders in feuchter, warmer Luft , und die Mycelstränge von A. melleus bedingen das Leuchten des faulen Holzes .
Diese Lichtentwickelung ist von dem Vorhandensein von Sauerstoff abhängig und wird durch reichliche Zufuhr des Gases lebhafter;
sie hängt also wohl mit der Atmung der Pilze
[* 35 ] zusammen.