Landschaften, unter denen die Eifellandschaft bei
Gewitter (1875,
Berliner
[* 2] Nationalgalerie) und die Harzlandschaft vom
Regenstein
(1877,
DresdenerGalerie) hervorzuheben sind. Er wählte seine
Motive mit Vorliebe aus Gebirgsgegenden mit erhabenem, düsterm
Charakter, der
Eifel, dem
Spessart und dem
Harz. Nur die romantische
Staffage erinnert an seinen Bildungsgang. Sonst hielt seine
Naturauffassung mit der modernen Kunstentwickelung gleichen
Schritt, weshalb auch seine bleibende Bedeutung in seinen
Landschaften
beruht. Er starb in
Karlsruhe.
[* 3]
(spr. -óng),RenéPrimevère, Naturforscher, geb. zu
Rochefort, begleitete 1822-25
den
Kapitän Duperrey auf seiner Weltreise auf der
Korvette La
Coquille, wurde nach seiner Rückkehr
Professor der
Botanik in
Rochefort und starb hier Er schrieb: »Journal d'un voyage pittoresque autour du monde« (1830),
redigierte mit Garnot
den zoologischen Teil des offiziellen
Berichts über seine
Reise (1829) und veröffentlichte seine medizinischen
Beobachtungen unter dem
Titel:
»Voyage médical autour du monde« (1829). Außerdem schrieb er mehrere zoologische Werke.
JohannHermann,
Graf, russ. Staatsmann, bekannter Günstling der
KaiserinElisabeth, geb. zu
Celle
[* 10] als Sohn eines französischen Réfugié, widmete sich der
Chirurgie und kam 1713 nach Rußland, wo er in kaiserliche
Dienste
[* 11] trat. 1716 begleitete er die nachmalige
KaiserinKatharina I. auf ihrer
Reise nach
Holland, wurde aber schon 1718 wegen
leichtfertiger
Führung, nach andern Nachrichten infolge einer
Intrige, unschuldigerweise nach
Kasan
[* 12] verbannt.
Katharina I. rief ihn bald nach ihrer Thronbesteigung zurück und ernannte ihn zum Leibchirurgen ihrer Tochter
Elisabeth, welche
Stellung er auch nach der
KaiserinTod bei der Großfürstin
Elisabeth einnahm. Seine einnehmenden persönlichen
Eigenschaften
machten ihn zum einflußreichen Liebling
Elisabeths, derenErhebung auf den kaiserlichen
Thron
[* 13] schon beiPeters II.
Tod sein geheimer
Plan war. Nachdem
Elisabeth endlich mit seiner
Hilfe auf den
Thron gelangt war, ernannte sie ihn 1741 zum
Wirklichen Geheimrat, ersten Leibarzt und
Direktor der medizinischen
Kanzlei.
Von
KaiserKarl VII. 1744 in den Reichsgrafenstand erhoben, fühlte er sich gekränkt, als die
Kaiserin
seinen hoch gesteigerten Ansprüchen nicht nachgab. Auch hatte er einflußreiche Gegner, darunter den
Kanzler Bestuschew.
Am ward er aller seiner
Würden entsetzt, in strenge
Haft gebracht und 1753 nach
Ustjug-Weliki im
GouvernementArchangel
verbannt.
Peter III. rief ihn aus seinem
Exil zurück, ohne ihm sein inzwischen verloren gegangenes großes
Vermögen zurückerstatten zu können; seinen
Rang und den Grafentitel erhielt Lestocq wieder, aber es ward ihm kein Staatsamt
übertragen.
Katharina II. verlieh ihm eine
Pension von 7000
Rubel und Ländereien in
Livland.
[* 14] Lestocq starb kinderlos in
Petersburg.
[* 15]
[* 17]Sueur (spr. lö ssüör), 1)
Eustache, franz.
Maler, geboren im
November 1617 zu
Paris,
[* 19] war
VouetsSchüler und bildete
sich daneben nach italienischen Gemälden, die nach
Paris kamen. Von 1645 bis 1648 malte er die berühmten 22
Bilder
aus dem
¶
fand, veranlaßte
ihn, sich ganz der dramatischen Musik zu widmen. Seine zweite Oper: »La caverne« (1793),
hatte solchen Erfolg, daß er zwei
Jahre später als Lehrer an dem eben errichteten Konservatorium angestellt wurde, wo er unter andern auch
Berlioz zu seinen Schülern zählte. Seine 1804 aufgeführte Oper »Les bardes« aber fand den entschiedensten Beifall, namentlich
auch bei Napoleon I., der infolgedessen den Komponisten an Paesiellos Stelle zu seinem Kapellmeister ernannte. Außer diesen
und mehreren andern Opern schrieb Le Sueur zahlreiche Werke für die Kirche (33 Messen, Motetten und Oratorien),
welche dadurch von kunsthistorischer Bedeutung sind, daß hier das dramatische Element mit voller Absichtlichkeit und großem
Geschick zur Geltung gebracht ist, eine Richtung, für welche auch als Schriftsteller wiederholt in die Schranken getreten ist.
Er starb in Paris. In seiner Vaterstadt wurde ihm 1852 ein Standbild errichtet.
Vgl. Raoul-Rochette,
Notice historique sur la vie et les ouvrages de Le Sueur (1837);