darunter ein »Te Deum« (1841) und »Jubilate« (1841);
ein Fest-Anthem: »Let God arise« (1848);
die Oratorien: »Immanuel« (1853)
und »Judith« (1857);
die Oper »Ida« (1864);
die Kantaten: »Holyrood« (1860) und »The daughter of the isles« (1861).
4) Thomas Edward Cliffe, engl. Nationalökonom, geb. 1827 in der Grafschaft Down, studierte zu Dublin und
London, wurde 1848 Advokat und 1853 Professor für politische Ökonomie am Queen's College in Belfast. Er verfaßte meist kürzere
Aufsätze, von denen die wichtigsten zu zwei Sammlungen: »Land systems in Ireland, England and the continent« (1870) und »Essays
in political and moral philosophy« (1879),
von ihm selbst vereinigt worden sind. Die indirekte Steuer
wird von ihm bekämpft in einer Arbeit: »Financial reform« (1871). Schon seit einer Reihe von Jahren hatte ein größeres Werk
in Arbeit, welches die politische Ökonomie vom historischen Standpunkt aus beleuchten sollte. Doch ging das Manuskript, während
Leslie 1872 den Kontinent bereiste, infolge eines unglücklichen Zufalls zu Grunde. Er starb in Belfast.
5) George Dunlop, engl. Maler, Sohn von Leslie 2), geb. zu London, war anfangs Schüler seines Vaters, bezog dann 1854 die
Akademie und stellte 1857 mit Erfolg sein erstes Bild: die Hoffnung, aus, dem eine große Reihe andrer folgte,
die in der Verbindung der Landschaft mit den Figuren ein tiefes Gefühl und große Anmut zeigen, aber in der Farbe oft zu weich
und verschwommen sind. Die bedeutendsten sind: die Reminiszenz von einem Ball (1859), der Festtag im Kloster (1861), die Vettern
vom Land, Nachrichten aus der Heimat, der leere Ärmel des Admirals (1868), das Schifferhaus, die »Fortunes«
betitelte Gesellschaft junger Ladies (1870), Nausikaa (1871), das kastanienbraune Mädchen (1874), Lavinia, Lucy und Puck, das
Potpourri und Home, sweet home (1878).
(spr. lespar), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement Gironde, auf der Halbinsel zwischen der Gironde und dem Atlantischen Ozean an der Eisenbahn von
Bordeaux nach Verdon gelegen, von Weinhügeln umgeben, hat Reste eines alten Schlosses und (1881) 2544 Einw., Weinhandel und
Likörfabrikation.
(spr. lespäß), Leo, unter dem Namen Timothée Trimm bekannter franz. Schriftsteller, geb. zu
Bouchain, begann seine litterarische Laufbahn in kleinen Pariser Journalen, schrieb dann eine Reihe phantastischer
Romane und gründete zuletzt selbst verschiedene Blätter, darunter 1862 das »Petit Journal«, das bald in einer Auflage von mehr
als 200,000 Exemplaren gedruckt wurde. Seit 1869 schrieb er Tageschroniken für den »Petit Moniteur«. Er starb in
Paris. Von seinen wiederholt aufgelegten Publikationen nennen wir: »Histoires roses et noires« (1842);
»Les
mystères du Grand-Opéra« (1843);
»Histoire à faire peur« (1846, 2 Bde.);
»Spectacles vus de ma fenêtre« (1866);
»Physiologie
du vin de Champagne« (1866) und »Promenades dans Paris« (1867).
(spr. lespináß), Claire Françoise oder Julie Jeanne Eléonore, geb. 1731 oder 1732 zu Lyon
als außereheliches Kind der Gräfin d'Albon, ward zuerst Erzieherin, dann 1752 Gesellschafterin bei Madame Du Deffand, deren
Freunde, besonders d'Alembert, sie durch ihren Geist und ihre Liebenswürdigkeit bald zu fesseln begann. Von jener deshalb
aus Eifersucht entlassen, erlangte sie durch die Fürsprache ihrer Verehrer vom König und von
Madame Geoffrin
eine Pension und versammelte seit der Zeit in ihrem Salon die glänzendste Gesellschaft, welche sie trotz ihrer Häßlichkeit
durch den Zauber ihres taktvollen Benehmens und ihrer geist- und gefühlvollen Unterhaltung sich zu erhalten wußte. Sie
starb Ihre »Lettres« (Par. 1809, 2 Bde.;
deutsch von Madame Spazier, Leipz. 1809, 2 Bde.),
welche meist sehr leidenschaftlich und schwärmerisch sind, wurden 1847 von J. ^[Jules] Janin mit Einleitung herausgegeben;
eine neuere Ausgabe besorgte Isambert (1877, 2 Bde.). »Lettres inédites de Mlle. de Lespinasse« gab Henry (1887) heraus.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder, Kreis Graudenz, am Lessener See, hat eine evangelische und eine
kath. Kirche, Ackerbau und (1885) 2186 Einw.
1) Jean Baptiste Barthélemy, Baron de, franz. Reisender, geb. zu Cette, begleitete 1784 als Dolmetsch
Lapérouse auf dessen Reise um die Erde, verließ aber die Expedition in Kamtschatka, um den Bericht der bisherigen Reiseergebnisse
zu Lande nach Frankreich zu bringen, und wurde darauf zum Generalkonsul in Petersburg, später zum Konsul
in Lissabon ernannt, welches Amt er bis 1833 bekleidete. Er starb daselbst. Seine Reise beschrieb er im »Journal historique
du voyage de Lesseps« (Par. 1790, 2 Bde.)
und in »Voyage de Lapérouse« (das. 1831).
2) Ferdinand, Vicomte de, franz. Diplomat und Ingenieur, geb. zu Versailles, betrat 1825 die diplomatische
Laufbahn als Attaché des Generalkonsuls zu Lissabon, arbeitete 1827-28 in der Handelsabteilung des Ministeriums des Äußern
und ging 1828 als Konsulatsattaché nach Tunis, 1832 als Konsul nach Kairo, wo er bis 1838 blieb. Seitdem verwaltete er nacheinander
die Konsulate zu Rotterdam, Malaga und Barcelona und wurde im April 1848 zum bevollmächtigten Minister der
Republik Frankreich in Madrid ernannt. Zu Anfang 1849 wurde er in außerordentlicher Mission nach Rom gesandt.
Dort suchte er ein freundschaftliches Einvernehmen zwischen der dortigen provisorischen Regierung und Frankreich anzubahnen;
die französische Regierung, zur gewaltsamen Unterwerfung Roms unter die päpstliche Herrschaft entschlossen,
verleugnete ihn aber und rief ihn ab, weshalb er seinen Abschied nahm. Auf Einladung des Vizekönigs Said Pascha begab er sich 1854 nach
Ägypten, wo er den Plan einer Kanalisierung der Landenge von Suez entwarf und, nachdem er in einer besondern Schrift (»Percement
de l'isthme de Suez«, 1856, mehrere neue Ausgaben) die Ausführbarkeit und den großen Nutzen des Unternehmens
nachgewiesen, nicht nur den Vizekönig von Ägypten, sondern auch die Geschäftswelt in Frankreich, Italien und Österreich dafür
zu gewinnen wußte. Hierauf veranstaltete er 1855 in Paris eine Versammlung der berühmtesten Ingenieure Europas und ward 1856 zum
Dirigenten des Kanalbaues ernannt. Trotz der von England demselben in den Weg gestellten diplomatischen
Schwierigkeiten forderte Lesseps 1858 zu Geldzeichnungen auf, erhielt in Frankreich 200 Mill. Frank gezeichnet und ließ daraufhin,
im Februar 1859 nach Ägypten zurückgekehrt, die Arbeiten beginnen, die nach
mehr
Überwindung mannigfacher Hindernisse, nachdem eine fernere Summe von 100 Mill. Fr. beschafft worden, mit der glücklichen
Durchführung des Riesenwerks endeten (vgl. Suezkanal). Er veröffentlichte darüber: »Lettres, journal et documents à l'histoire
du canal de Suez« (1875-79, 4 Bde.). 1879 nahm er die Anlage des Panamakanals (s. d.) in die Hand; 1885 ward
er Mitglied der französischen Akademie. Neuerdings gab er seine Memoiren heraus: »Souvenirs de quarante ans, dédiés à mes
enfants« (1887; deutsch, Berl. 1887).
Vgl. Bertrand und Ferrier, F. de Lesseps, sa vie, son œuvre (Par. 1887).