mehr
15,000 Pfd. Sterl. Im Januar 1881 ernannte ihn die Königin zum Herzog von Albany und Clarence. Im April 1882 vermählte er sich mit der Prinzessin Helene von Waldeck [* 2] (geb. starb aber mit Hinterlassung von zwei Kindern in Cannes.
[Lippe.]
13) Leopold Paul Alexander, Fürst zur Lippe, geb. zu Detmold, [* 3] ältester Sohn des Fürsten Friedrich Wilhelm Leopold, wurde nach dem am erfolgten Tod seines Vaters unter der Leitung seiner Mutter Pauline, die während seiner Minderjährigkeit regierte, erzogen, studierte seit 1814 mit seinem Bruder Friedrich zu Göttingen [* 4] und übernahm, nachdem er sich mit der Prinzessin Emilie von Schwarzburg-Sondershausen vermählt hatte, die Regierung. Er verbesserte die Polizeiverwaltung, verminderte die Abgaben, beförderte die Landeskultur, gab dem Lande die landständische Verfassung von 1836 und verhinderte 1848 durch seine Mäßigung den Ausbruch größerer Unruhen. Er starb Ihm folgte der Erbprinz Paul Friedrich Emil Leopold, geb. Dieser führte mit Hilfe seiner berüchtigten Minister Hannibal Fischer und v. Oheimb durch den Umsturz der Verfassung von 1849 und die Berufung einer Kammer nach dem alten Wahlgesetz, die seine Wünsche in betreff der Domänen erfüllte, einen Konflikt mit seinem Land herbei, dessen Lösung er durch seine hartnäckige Weigerung, die Rechte des Landes anzuerkennen, unmöglich machte. Seit mit der Prinzessin Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt vermählt, starb er Ihm folgte sein Bruder Woldemar.
[Österreich.]
Markgrafen und Herzöge von Österreich aus dem babenbergischen Haus:
14) Leopold I. (Liutpold), der Erlauchte, erster Markgraf von Österreich, [* 5] nach der alten, von seinem Nachkommen B. Otto v. Freising [* 6] bezeugten Überlieferung ein Abkömmling der ostfränkischen Babenberger, Bruder Bertholds vom Nordgau, welche beide ob ihrer Treue in dem Kampf Ottos II. gegen die bayrische Empörung 976 von diesem belohnt wurden. Leopold erhielt die bayrische Ostmark (Niederösterreich), welche er ansehnlich durch Rückeroberungen von den Magyaren erweiterte. Er ward 10. Juli 994 auf dem Reichstag zu Würzburg [* 7] durch einen Pfeilschuß getötet. Ihm folgte sein Sohn Heinrich I.
15) Leopold III. (IV.), der Fromme oder Heilige, geb. folgte seinem Vater Leopold II., dem Schönen, 1096 in der Regierung, bekriegte erst Heinrich den jüngern, den Sohn des Kaisers Heinrich IV., der sich gegen seinen Vater empört hatte, ließ sich aber sodann auf dessen Seite ziehen, vermählte sich 1106 mit dessen Tochter Agnes und verwandte deren großen Brautschatz zur Unterstützung Armer und zur Erbauung von Kirchen und Klöstern. Er starb und hinterließ 6 Söhne und 5 Töchter. Am ward er vom Papst Innocenz VIII. kanonisiert, und er gilt seitdem für den Landespatron von Österreich, nach welchem viele Kirchen benannt wurden. Sein ältester Sohn, Leopold IV. (V.), erhielt 1139 das Herzogtum Bayern, [* 8] starb aber schon
Vgl. Egger, Sankt [* 9] Leopold (Wien [* 10] 1885).
16) V., der Sohn Heinrich Jasomirgotts, geb. 1157, folgte diesem 1177 in der Regierung und nahm an zwei Kreuzzügen (1182 und 1190-92) teil. Auf dem letztern wohnte er der Belagerung von Ptolemais bei, entzweite sich aber hier mit dem König Richard Löwenherz von England. Dieser ließ, wie erzählt wird, hier, nach andern erst in Askalon, Leopolds Banner in den Staub treten. Aus Rache nahm Leopold jenen auf seiner Durchreise durch Deutschland [* 11] gefangen, setzte ihn auf der Burg Dürnstein in Haft und lieferte ihn erst nach längern Verhandlungen 1194 an Kaiser Heinrich VI. aus, der von Richard ein großes Lösegeld erpreßte. Noch vor dem Kreuzzug (1186) hatte Ottokar VI., letzter Herzog von Steiermark, [* 12] Leopold zum Erben eingesetzt, und 1192 trat Leopold diese Erbschaft wirklich an. Er starb bei einem Turnier infolge eines Sturzes vom Pferde. [* 13] Sein Nachfolger war sein Sohn Friedrich I.
17) Leopold VI., der Glorreiche, zweiter Sohn des vorigen, geb. übernahm nach des Vaters Tod (1194) die Regierung des Herzogtums Steiermark und, als sein älterer Bruder, Friedrich I., 1197 nach Ptolemais zog, die der gesamten österreichischen Lande, welche ihm durch den frühen Tod Friedrichs im April 1198 ganz zufielen. ist gleich verdient als Gesetzgeber und Städteerbauer wie als Krieger und Feldherr. In den Kämpfen der Hohenstaufen und Welfen stand er auf der Seite Philipps von Schwaben, mit dem er seit 1203 durch Vermählung mit einer komnenischen Prinzessin, Theodora, verschwägert war.
Nach Philipps Ermordung erkannte Leopold Otto IV. an und versuchte die Vereinigung der Häuser Hohenstaufen und Welf zu vermitteln; später trat er wieder zu dem Hohenstaufen Friedrich II. über. 1210 unternahm er einen Kreuzzug gegen die Albigenser, focht sodann mit Auszeichnung in Spanien [* 14] gegen die Mauren, zog 1217 mit König Andreas von Ungarn [* 15] nach Palästina, [* 16] belagerte erfolglos den befestigten Berg Tabor und schloß sich 1218 den französischen Kreuzfahrern bei ihrer Unternehmung gegen Damiette an, von wo er 1219 heimkehrte.
Häusliches Mißgeschick trübte seine letzten Jahre, indem sein ältester Sohn, Heinrich, sich 1226 gegen ihn empörte und nur mit Waffengewalt bezwungen werden konnte; derselbe starb 1228. Im Innern hatte sich Leopold Verdienste erworben durch Vergrößerung und Befestigung Wiens, Erteilung von städtischen Rechten an Wien, Neustadt, [* 17] Graz [* 18] etc. und durch Herstellung einer allgemeinen Gesetzsammlung, die später, in den Zeiten der Habsburger förmlich kodifiziert, unter dem Namen »Landweistum« oder »Landhantvest« bekannt ist. Auch war er ein Gönner und Pfleger der Dichtkunst und darum von den zeitgenössischen höfischen Sängern, insbesondere von Walther von der Vogelweide, gepriesen. Er starb zu San Germano in Italien, [* 19] wo er den Frieden zwischen Friedrich II. und Gregor IX. vermittelt hatte, und hatte seinen Sohn Friedrich II. zum Nachfolger.
Vgl. Skalla, Herzog Leopold der Glorreiche (Wien 1877).
Herzöge und Erzherzöge von Österreich aus dem habsburgischen Haus:
18) Leopold der Glorwürdige, dritter Sohn König Albrechts I., geb. 1290, rächte 1308 den Tod seines Vaters furchtbar an den Mördern, begleitete 1310 Heinrich VII. auf seinem Zug nach Italien, von wo er jedoch schon 1311 in die Heimat zurückkehrte, zog 1315 gegen die Schweizer Waldstädte, um sie der habsburgischen Herrschaft wieder zu unterwerfen, erlitt aber 15. Nov. im Paß [* 20] von Morgarten durch die Bauern eine empfindliche Niederlage. Von unerschrockener Tapferkeit und voll Stolz auf das habsburgische Geschlecht, war er die Seele des Kampfes der habsburgischen Partei gegen Ludwig den Bayern und setzte auch nach der Niederlage und Gefangennahme seines Bruders ¶
mehr
Friedrich des Schönen bei Mühldorf 1322 den Krieg fort; von leidenschaftlichem Haß und Ehrgeiz erfüllt, verbündete er sich mit dem Papst und dem König Karl IV. von Frankreich, dem er 1324 auf einer Zusammenkunft in Bar sur Aube sogar seine Hilfe für seine Wahl zum deutschen König versprach. Sein Einspruch vereitelte 1325 den Trausnitzer Vertrag zwischen Ludwig und Friedrich, und eine Versöhnung wurde nur durch seinen frühen Tod möglich.
19) Leopold III., Neffe des vorigen und Sohn von dessen Bruder Albrecht II., geb. 1351, folgte 1365 seinem ältern Bruder, Rudolf, in der Herrschaft über die schwäbischen Lande, nachdem er sich 1364 mit einer Tochter Bernabo Viscontis, die ihm 100,000 Goldgulden Mitgift zubrachte, vermählt hatte, schloß 1377 mit dem Schwäbischen Städtebund ein Bündnis, um seine Macht zu vergrößern, und unterwarf sich auch Freiburg [* 22] i. Br. Unter ihm wurde auch 1374 das görzische Istrien [* 23] (Grafschaft Mitterburg und Pisino), Triest [* 24] (1382) und die Hälfte des Voralbergischen ^[richtig: Vorarlbergischen] für Habsburg erworben.
Vor allem strebte er danach, sich die Schweizer wieder zu unterwerfen; und zog 1386 mit einem stattlichen Ritterheer zur Vernichtung des eidgenössischen Heers aus. Bei Sempach 9. Juli auf ungünstigem Boden zu einer Schlacht gezwungen, wurde das Heer von den Schweizern durchbrochen und vernichtet; verzweifelnd stürzte sich Leopold in das Getümmel und wurde unerkannt erschlagen.
Vgl. O. Lorenz, Leopold III. und die Schweizer Bünde (Wien 1860);
Egger, Geschichte Leopolds III. von Österreich (Innsbr. 1869, Schulprogramm).
20) Sohn des Erzherzogs Karl von Steiermark, geb. ward 1605 Bischof erst zu Passau, [* 25] seit 1607 auch zu Straßburg. [* 26] 1609 ließ er sich von Kaiser Rudolf II. zum Verwalter des mit Sequester belegten jülich-klevischen Erbes ernennen, erschien verkleidet daselbst und bemächtigte sich der Stadt Jülich. Doch gelang es ihm auf die Dauer nicht, sich hier zu behaupten. Rudolf dachte eine Zeitlang daran, Leopold zu seinem Nachfolger zu ernennen. An der Spitze wüster Söldnerhaufen suchte er sich auch Prags zu bemächtigen und nahm die Kleinseite im Sturm.
Nach dem Tod seines Vetters Maximilian (1618) erhielt er nach längern Unterhandlungen mit seinem Bruder, Kaiser Ferdinand II., und Karl, Bischof von Breslau, [* 27] zufolge eines Teilungsvertrags die Grafschaft Tirol, [* 28] wodurch er, seit 1626 der beiden Bistümer enthoben und mit Claudia von Medicis vermählt, Stifter der jüngern habsburg-tirolischen Linie wurde, welche mit seinen Nachkommen 1665 ausstarb. 1622 ward ihm die Grafschaft Glatz [* 29] und 1627 die Markgrafschaft Burgau geschenkt. 1619 verteidigte er Wien gegen Matthias von Thurn, bekriegte 1621 die protestantisch gesinnten Graubündner und befehligte im nächsten Jahr im Elsaß gegen den Grafen von Mansfeld. Er starb
21) Leopold Wilhelm, Sohn Kaiser Ferdinands II., geb. wurde 1629 zum Bischof von Halberstadt [* 30] erwählt und von seinem Vater kraft apostolischer Provision zum Erzbischof von Magdeburg [* 31] ernannt, aber durch den Prager Frieden von 1635 genötigt, letztere Würde an Sachsen [* 32] abzutreten; dagegen behielt er die ihm von seinem Bruder übertragenen Bistümer Straßburg und Passau, wozu 1628 noch das Bistum Olmütz [* 33] kam; 1642 erhielt er auch die Würde des Hoch- und Deutschmeisters. 1639 focht er, an Gallas' Stelle tretend, in Sachsen und Thüringen gegen den schwedischen General Banér, den er 1641 von der Oberpfalz nach Sachsen zurückdrängte, und 1642 in Schlesien [* 34] gegen Torstensson, erlitt aber 2. Nov. bei Breitenfeld [* 35] eine bedeutende Niederlage, worauf er das Kommando niederlegte. 1645 betrat er abermals als kaiserlicher General den Kriegsschauplatz, entsetzte Brünn, [* 36] vertrieb die Schweden [* 37] aus Franken und befehligte 1646 als spanischer Generalgouverneur in den Niederlanden. Nachdem er in den Feldzügen von 1647 und 1650 bis 1653 mit Glück gegen die Franzosen gefochten, verlor er 1654 fast alle gewonnenen festen Plätze wieder. Er legte 1656 sein Gouvernement in den Niederlanden nieder und starb in Straßburg.
22) Ältester Sohn des 1853 verstorbenen Erzherzogs Rainer, geb. trat in die Armee, wurde Oberst und Inhaber des 53. Infanterieregiments, später Generalmajor beim Geniehauptamt, 1850 Feldmarschallleutnant, 1855 Generalgeniedirektor und 1860 Generalgenieinspektor, befehligte 1866 im böhmischen Feldzug das 8. Armeekorps und ward 1867 zum General der Kavallerie ernannt. Auch ist er Mitglied des Herrenhauses.
[Toscana.]
23) Leopold II. Johann Joseph Franz Ferdinand Karl, Großherzog von Toscana, geb. zu Florenz, [* 38] zweiter Sohn des Großherzogs Ferdinand III. und der Marie Luise von Sizilien, [* 39] begleitete seinen Vater 1799 ins Exil nach Wien, Salzburg, [* 40] Würzburg und kehrte mit ihm 1814 in die Heimat zurück. Seit 1817 mit der Prinzessin Anna von Sachsen vermählt, folgte er seinem Vater in der Regierung und hatte des Großvaters und Vaters weise Regierungsmaximen sowie deren Liebe zu Wissenschaft und Kunst geerbt.
Während er durch zahlreiche Bauten, durch Anlegung von Straßen etc. für das materielle Wohl des Landes sorgte, wurden auch die moralischen und geistigen Interessen nicht außer acht gelassen. Der Volksunterricht wurde mit Eifer gepflegt, die Universität ward regeneriert und die Justizverwaltung neu organisiert. Der erste italienische Gelehrtenkongreß wurde 1839 in Pisa [* 41] vom Großherzog selbst eröffnet; seine rege Teilnahme für Wissenschaft und Litteratur bezeugt unter anderm die von ihm noch als Erzherzog vorbereitete Ausgabe der »Opere di Lorenzo de' Medici« (Flor. 1825, 4 Bde.). Gleichwohl ergriff die Bewegung von 1847 auch das Großherzogtum.
Die von ihm erlassene Konstitution befriedigte die Bevölkerung [* 42] nicht, und nachdem Leopold im Februar 1849 das Land verlassen, trat eine provisorische Regierung ins Leben, die aber schon im April durch eine Konterrevolution gestürzt wurde, worauf der Großherzog zurückkehrte. Zwar erließ eine ziemlich umfassende Amnestie, die Konstitution ward aber außer Kraft [* 43] gesetzt. Als im April 1859 eine Volkserhebung ihn zwingen wollte, sich dem Königreich Sardinien [* 44] im Kampf gegen Österreich anzuschließen, während er sich diesem gegenüber zur Neutralität verpflichtet hatte, verließ er 27. April seine Staaten und entsagte 21. Juli zu Vöslau der Regierung zu gunsten seines Sohns Ferdinand IV. Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin, Maria Anna von Sachsen, hatte sich der Großherzog mit der Prinzessin Antonie von Neapel, [* 45] geb. vermählt. Aus seiner ersten Ehe hatte er eine Tochter, Auguste, geb. vermählt seit mit dem Prinzen Luitpold von Bayern, gest. seine zweite Gemahlin schenkte ihm zwei Söhne, den Großherzog Ferdinand IV. und den Erzherzog Karl Salvator, und eine Tochter, Marie ¶