Als
Maler hat er das Hauptverdienst, daß er der
Zeichnung die sichere anatomische Grundlage gegeben und das
Körperliche in der
Beleuchtung
[* 2] zuerst dargestellt hat. Auch strebte er zuerst ein
Helldunkel und eine möglichst vollkommene Modellierung an,
die er durch zarte Übergänge der
Umrisse und
Töne ineinander (sfumato) zu erreichen suchte. Seine
Karnation
hat etwas
Glatt-Marmornes; eigen ist sein Gesichtsausdruck bei den
Frauen, der in das Lächelnde übergeht; er war hierin ein
Vorbild
Correggios. Er wußte die merkwürdigsten
Verbindungen der menschlichen und der Tiergestalt zur
Anschauung zu bringen
und wandte letztere schon zu politischen
Satiren an. Namentlich aber ist dasPorträt durch ihn zur vollsten
Selbständigkeit und Vergeistigung gebracht worden, indem es ihm zuerst gelang, das feine
Spiel der
Empfindungen in seinen
Köpfen auszudrücken.
Der
Ernst männlichen, thätigen wie forschenden
Geistes spricht sich besonders in dem heiligen
Abendmahl und in dem Reiterkampf
um die
Standarte, die Leonardo eigne
Anmut und Lieblichkeit aber in seinen heiligen
Familien aus. Da Leonardo sich in der
Ausführung nie genugthun konnte, erklärt es sich, daß er so wenige Gemälde hinterließ, und selbst diese sind zum Teil
noch unvollendet.
Fast nicht minder schätzbar als seine Gemälde sind Leonardos physikalische und mathematische
Schriften.
Neckarkreis, an der Glems und der
LinieZuffenhausen-Kalw
der Württembergischen Staatsbahn, hat ein
Schloß, ein
Amtsgericht, ein Rettungshaus für gefallene Mädchen, Fabrikation
von Gartenmöbeln, landwirtschaftlichen
Maschinen und Schuhwaren, 2 große Hundezüchtereien und (1885) 2240 fast nur evang.
Einwohner. ist Geburtsort des
PhilosophenSchelling und des Theologen
Paulus.
diModena
(LeoMutinensis, eigentlich Jehuda Arje di
Modena), jüd. Schriftsteller, geb. zu
Venedig,
[* 14] ward
Rabbiner daselbst und starb 1648. Seine Hauptschriften sind: »Bechinat Hakabbala« (gegen die rabbinische
Tradition),
(insbesondereBotanik), ward 1849 außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität zu Prag,
[* 31] wo er starb. Leonhardi hat sich besonders als Herausgeber und Verbreiter der PhilosophieKrauses (s. d.) sowie um die Hebung
[* 32] des Erziehungs- und Unterrichtssystems F. W. Fröbels verdient gemacht. Er gab den litterarischen Nachlaß
des erstern heraus und setzte auf den von ihm 1868 (zu Prag) und 1869 (zu Frankfurt a. M.) veranstalteten Philosophenkongressen,
welchen aber außer den JüngernKrauses nur wenige Philosophen beiwohnten, die Vereinigung der Krauseschen und Fröbelschen
Schule durch, aus welcher 1871 ein »Allgemeiner Erziehungsverein« hervorging. Außer Vorreden und Vorberichten zu
den von ihm herausgegebenen Werken Krauses, z. B. zu dessen »Vorlesungen über
Philosophie der Geschichte« (Götting. 1832),
verfaßte er zahlreiche Aufsätze für die von ihm redigierte Zeitschrift »Neue
Zeit« (Prag 1868-71) sowie eine geschätzte botanische Abhandlung: »Die österreichischen
Armleuchtergewächse vom morphogenetischen Standpunkt« (Prag 1864).
2) AugustEduard, Maler, geb. zu Freiberg,
[* 33] bildete sich auf der DresdenerAkademie und insbesondere
unter LudwigRichter zum Landschaftsmaler aus. Später arbeitete er einige Zeit in Düsseldorf,
[* 34] kehrte aber dann nach Dresden
[* 35] zurück und ließ sich in Loschwitz bei Dresden nieder, wo er noch gegenwärtig thätig ist. Seine poetisch empfundenen, liebevoll
durchgeführten Bilder, deren Motive meist der mitteldeutschen Wald- und Dorfnatur entnommen sind, erinnern
sehr an die Auffassungs- und Behandlungsweise seines MeistersLudwigRichter, zu dessen besten Schülern Leonhardi gehört. Die DresdenerGalerie besitzt von ihm eine deutsche Waldlandschaft (1863). Auf seinem Besitztum in Loschwitz hat er 1885 Leonhardi Richter ein Denkmal
gesetzt.