Nonnenstift, 1002 gegründet, 1782 aufgehoben, jetzt Bräuhaus) statt. Daselbst befinden sich auch eine sehenswerte Kirche
und eine Zündhölzchenfabrik. Leoben bildet einen Zentralpunkt der obersteirischen Montanindustrie, welche in der
nächsten Umgebung der Stadt durch ausgedehnte Braunkohlenbergwerke (zu Seegraben, Produktion 2,4 Mill. metr. Ztr.) und
bedeutende Eisenwerke (namentlich zu Donawitz, Dorf mit 5541 Einw., und
Trofaiach) vertreten ist. Die Stadt soll bereits 713 gegründet worden sein.
Vgl. List, und dessen nächste Umgebung (Leob.
1885).
Bezirkshauptmannschaft Baden, am Triestingbach und an der Südbahn
(Wien-Triest), von welcher hier die Staatsbahnlinien nach Gutenstein und St. Pölten abzweigen, hat Fabriken
für Maschinen, Thonwaren, Maschinenriemen, eine Kunstmühle, Steinbrüche und (1880) 1939 Einw.
[* ] (Lubczyce), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, an der Zinna, Knotenpunkt der Linien Ratibor-Leobschütz
und Deutsch-Rasselwitz-Jägerndorf der Preußischen Staatsbahn, 278 m ü. M.,
ist teilweise noch mit Mauern umgeben, hat 3 katholische und eine evang. Kirche, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein
Amtsgericht, ein neues Rathaus, ein öffentliches Schlachthaus, 3 große Mälzereien, 3 bedeutende Wollknüpffabriken, Wirkereien,
Lein- und Damastweberei, Maschinen-, Mineralwasser- und Glasfabrikation, 4 Dampfmühlen, eine Dampfbäckerei, 4 Bierbrauereien,
besuchte Wochen- und Jahr- sowie besondere Getreidemärkte und (1885) mit Garnison (einer Eskadron Husaren Nr. 6) 12,239 meist
kath. Einwohner. - Leobschütz war schon im 10. Jahrh.
vorhanden und 1524-1623 die Hauptstadt des brandenburgischen Fürstentums Jägerndorf.
griech. Bildhauer zur Zeit Philipps und Alexanders d. Gr., war in Athen thätig und gehört der mittlern attischen
Schule an. Er verfertigte mehrere Zeusstatuen, Bilder des Apollon und Ares, einen Ganymedes, vom Adler emporgetragen (der in der
bekannten vatikanischen Gruppe [Abbildung bei »Ganymedes«] kopiert zu sein scheint, ein Werk von genialer
Erfindung), einen jungen Händler; ferner in Gemeinschaft mit Lysippos: Alexander auf der Löwenjagd, in Erz, dann auf Bestellung
Philipps von Makedonien nach der Schlacht bei Chäroneia die Statuen im Philippeion zu Olympia: Philipp, Alexander, Amyntas, Olympias
und Eurydike, in Gold und Elfenbein. Mit Sthennis war er auch am Monument der Familie des Andätes und Pasikles auf der Akropolis
zu Athen beschäftigt, mit Skopas, Bryaxis u. a. am Mausoleum zu Halikarnassos, dessen westliche Seite er mit Skulpturen schmückte.
(spr. lemmster), 1) Stadt in Herefordshire (England), am Lug, inmitten eines durch seine
Rinderzucht berühmten Landstrichs, hat Fabrikation von ledernen Handschuhen, Tuch und Hüten, Handel mit landwirtschaftlichen
Produkten u. (1881) 6042 Einw. -
2) Gemeinde im nordamerikan. Staat Massachusetts, Grafschaft Worcester, nahe Fitchburg, mit Kammfabrik und (1885) 5297 Einw.
span. Königreich, nimmt die kleinere Westhälfte des nördlichen Tafellandes von Spanien
ein, grenzt gegen W. an Portugal und Galicien, gegen N. an Asturien, gegen O. an Altkastilien, gegen S. an Estremadura, umfaßt
39,475 qkm (717 QM.) mit (1878) 885,714 Einw.
und zerfällt in die drei Provinzen: Salamanca, Leon und Zamora (Genaueres s. unter den einzelnen Provinzen).
Die Bewohner des Königreichs (Leonesen) sind
in den untern Schichten ungebildet und träge, aber von Charakter ehrenwert, gutmütig,
gastfrei und tapfer. Sie rühmen sich voll Stolz, alte Christen (cristianos viejos), d. h. echt spanischer Abkunft, ohne Beimischung
arabischen Bluts, zu sein, und haben viele eigentümliche Sitten und Gebräuche. Im S. von Salamanca wohnen
auf dem Plateau noch Abkömmlinge der Goten und bei Astorga noch Reste der Keltiberier, die Maragatos. - Leon entstand als besonderes
Königreich 910, als König Alfons III., d. Gr., von Asturien sein Reich unter seine Söhne teilte und seinem Erstgebornen, Garcias,
Leon übertrug.
Nach Garcias' frühem Tod (914) erhielt sein Bruder Ordoño II. (914-924) zu Galicien auch und dessen Sohn
Ramiro II. (931-950) vereinigte Leon, Galicien und Asturien zu dem Königreich Leon Ramiro und sein Sohn Ordoño III. (950-957)
erweiterten das Reich durch glückliche Kriege gegen die Araber. Nach den durch Familienzwist, innere Unruhen und verheerende
Einfälle der Araber unglücklichen Regierungen Sanchos I. (957-966), Ramiros III. (966-982) und Bermudos
II. (982-990) stellte erst Alfons V. (999-1027) den Frieden und die Macht des Reichs wieder her, das jedoch bereits sein Sohn
Bermudo III. (1028-37) im Kampf gegen König Sancho Mayor von Navarra verlor; als er nach Sanchos Tod sein
Reich wiedererobern wollte, fiel er 1037 in der Schlacht am Fluß Carrion, und Leon fiel nun dem Sieger, Sanchos Sohn Ferdinand, zu,
der es mit Kastilien (s. d.) vereinigte.
Die Provinz Leon umfaßt einen Teil des Königreichs Leon, grenzt im N. an Asturien, im NO. an die Provinz Santander, im
O. an Palencia, im SO. an Valladolid, im S. an Zamora, im W. an Orense und Lugo und hat einen Flächenraum von 15,971 qkm (290 QM.).
Das Land ist überwiegend, nämlich im N. und W., gebirgig und enthält an der Nordgrenze den Hauptzug des kantabrischen
Gebirges, von der Peña Prieta und den Picos de Europa angefangen bis zur Verzweigung in die asturischen
und galicischen Ketten, dann die vielfachen südlichen Ausläufer und Vorlagen dieses Hauptzugs, darunter die Sierra de Jistredo,
die Montañas de Leon (1101 m), el Telena (1251 m), Sierra de Peña Negre.
Der wichtigste Paßübergang im kantabrischen Gebirge ist der Puerto de Pajares, 1364 m hoch. Der übrige
Teil der Provinz, namentlich der Südosten, ist eben. Die Gewässer fließen einerseits durch die Esla und deren Zuflüsse
Bernesga, Cea, Orbigo mit Eria, dem Duero, anderseits durch den Sil dem Minho zu. Die Bevölkerung betrug 1878: 350,210 Einw.
(Ende 1884 auf 370,000 Einw. geschätzt), d. h. 22 pro
Quadratkilometer. Der Boden ist im allgemeinen fruchtbar und namentlich in den Gebirgsthälern gut angebaut.
Erzeugnisse sind viel Roggen, Flachs, Heu, Gartenfrüchte, Gemüse, Walnüsse und Kastanien. Die Viehzucht liefert gute Schafe und
Rinder. Die Gebirge sind reich an Wäldern, Wiesen und Weiden und enthalten auch Steinkohlenlager. Eine Erwerbsquelle
bildet außer der geringfügigen Industrie noch der Handel mit Flachs, Wolle, Webwaren und Arzneikräutern (isländisches Moos).
Die Provinz enthält die Eisenbahnen von Palencia über Leon einerseits nach Oviedo, anderseits nach Coruña, deren Bau in den
Gebirgen großen Schwierigkeiten begegnete. Sie umfaßt zehn Gerichtsbezirke (darunter Astorga und Sahagun).
S. Karte »Spanien«.
Die Stadt Leon, die ehemals mächtige Hauptstadt des Königreichs, liegt an der asturischen Heerstraße und an der Spanischen
Nordwestbahn, zwischen den
mehr
Flüssen Bernesga und Torio, 797 m ü. M., hat 14 Kirchen, darunter die prachtvolle dreischiffige gotische Kathedrale aus dem 14. Jahrh.,
mit außerordentlich leichten Formen, zarten Details und den Grabmälern vieler Könige von Leon sowie von Märtyrern und Heiligen.
Bemerkenswert sind auch die Kirche des bischöflichen Priorats von St. Markus, die Kirche von St. Isidor
und verschiedene Paläste. Die Stadt zählt (1884) 11,314 Einw. ist Mittelpunkt des gegenwärtig allerdings gesunkenen spanischen
Leinwandhandels und war früher auch Hauptstapelplatz des spanischen Wollhandels. Jährlich wird ein sehr besuchter Pferdemarkt
daselbst abgehalten. ist Sitz des Gouverneurs und eines Bischofs und hat eine Tierarzneischule. Es dankt
seinen Namen der Legio Septima Gemina des Galba, deren Standquartier es war. Seit dem 10. Jahrh. war Leon Hauptstadt des
gleichnamigen christlichen Königreichs und nur von 996, wo es vom Sultan Almansor genommen wurde, bis zu dessen Tod in maurischer
Gewalt.
1) Provinz im südamerikan. Staat Ecuador, umfaßt die Hochebene von Tacunga (2780 m) und beide
Abhänge der Kordilleren und hat ein Areal von 9100 qkm (165,3 QM.) mit (1885)
80,028 Einw. Landbau und Viehzucht bilden die Haupterwerbszweige. Von gewerblichen Erzeugnissen kommen Leder, Wollen- und Baumwollenstoffe
und Töpferwaren zur Ausfuhr. Hauptstadt ist Tacunga. -
2) Departement des mittelamerikan. Staats Nicaragua, am Stillen Ozean, meist eben, wird durch die Reihe der
sieben Maribiosvulkane (s. d.), die zwischen Coseguina (1170 m) an der Fonsecabai und dem Managuasee hinziehen, in zwei Hälften
geteilt, nämlich die Llanos del Conejo im Innern und die Llanos de Leon am Stillen Ozean. Große Urwälder kommen vor,
und die Ebene von Leon zeichnet sich durch ihre Fruchtbarkeit aus. Das Departement hat ein Areal von 8123 qkm (147,5 QM.) mit 43,000
Einw. -
Die Hauptstadt Leon, einst der Stolz des spanischen Amerika, ist jetzt infolge der Bürgerkriege all ihres ehemaligen Glanzes beraubt.
Von den prachtvollen Gebäuden, mit denen sie geschmückt war, sind nur noch die Kirchen erhalten, besonders
die 1743 vollendete Kathedrale von St. Peter, das großartigste Bauwerk des spanischen Amerika, das, in allen Unruhen als Citadelle
benutzt, dennoch äußerlich wenig gelitten hat. Die Universität, welche 1806 gegründet wurde, ist längst wieder eingegangen.
Die Zahl der Bewohner schätzt man mit Einschluß der Indianervorstadt Subtiaba auf 30,000 Seelen. Eine 52 km
lange Eisenbahn verbindet Leon seit 1882 mit dem Hafenort Corinto. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Es wurde 1523 gegründet,
lag aber bis 1685 dem Managuasee 15 km näher, wo die Ruinen der Ciudad vieja noch zu sehen sind. Dieses
alte Leon wurde von Dampier zerstört. -
3) Leon de los Aldamas, Stadt im mexikan. Staat Guanajuato, in einer prachtvollen und sehr fruchtbaren Ebene, an der Straße von
Guadalajara nach Mexiko gelegen, 1895 m ü. M., schön gebaut, mit einem von Arkaden umgebenen Marktplatz, oft 3-4 Stockwerke
hohen Häusern und angeblich (1880) 80,074 Einw.
Die Stadt hat eine Baumwollspinnerei (15,000 Spindeln), und sämtliche Kleingewerbe blühen. Bekannt ist Leon namentlich durch
seine Stiefel, Sättel, Rebozos (ordinäre Shawls), Gold- und Silberstickerei, Gebisse und Palmhüte.