Von dort ging Lenz nach Kasonge, derResidenz des
Händlers Tippo Tip, welcher ihm seine
Hilfe versprochen
hatte; doch fand Lenz, als er 15. Aug. über Kavala am
Tanganjika in
Udschidschi anlangte, daß man ihn getäuscht hatte. Da die
geplante
Reise nun unmöglich geworden war, beschloß Lenz, zum
Sambesi zu gehen; er erreichte in einem Segelboot das Südufer
des
Tanganjika, ging von da nach Karonga am
Nyassa, fuhr dann zum Südende des
Sees, verfolgte den Schirefluß und gelangte
bei
Quillimane an der Mündung des
Sambesi an die Ostküste. Von dort kehrte er über
Sansibar,
[* 9]
Kairo,
[* 10]
Triest
[* 11] nach
Wien zurück,
wo er Anfang 1887 eintraf.
Bald darauf wurde Lenz zum
Professor der
Geographie an der (deutschen)
UniversitätPrag
[* 12] ernannt.
gewerbsames Landstädtchen im schweizer. Kanton Aargau,
[* 13]
Knotenpunkt der Aargauischen Südbahn, der
Schweizer Nordostbahn
und der Seethalbahn, mit (1880) 2731 Einw. und dem
Schloß Lenzburg, ehemals Wohnort der
Grafen von Lenzburg, dann Sitz der bernischen
Landvögte. An dem Schloßberg und dem nahen Staufberg wächst ein vortrefflicher
Wein.
Vgl. J.
^[Johannes]
Müller, Die Stadt Lenzburg (Lenzb. 1869).
Marie, Schriftstellerin, geb. zu
Dorsten in
Westfalen
[* 17] als Tochter des
ArztesRüdiger di Sebregondi,
wurde im 18. Jahr die
Gattin des Advokatanwalts Lenzen in
Elberfeld,
[* 18] den sie jedoch schon im folgenden Jahr durch den
Tod verlor,
verheiratete sich 1846 zum zweitenmal mit dem fürstlichSalm-Salmschen Geheimrat ten
Brink zu
Anholt in
Westfalen und starb daselbst. Unter den neuern Erzählerinnen des katholischen
Deutschland gehört
Marie Lenzen zu den
bekanntesten; in besonderm Ansehen stehen ihre neuern
Novellen, die
(Köln
[* 19] 1871-81) in 5 Sammlungen unter verschiedenen
Titeln
erschienen sind.
Ihnen waren in den 40erJahren mehrere größere historische
Romane (»Die Zerstörung
Jerusalems«,
»Die Bettler in
Köln«,
»MagnusKrafft« u. a.) und die
Erzählung »Meleta oder der
Sieg des
Glaubens« (Regensb. 1840, 3. Aufl.
1867) vorausgegangen. Nach ihrem
Tod erschienen noch die
Romane: »Trüber
Morgen, goldener
Tag«
(Köln 1884) und
»Rau von Nettelhorst«
(das. 1886).
1) Leo I., der
Große, einer der berühmtesten
Kirchenlehrer und Kirchenfürsten, Sohn des Quintian von
Tuscien, ging 418 als päpstlicher
Legat zur Bekämpfung der
Pelagianer nach
Afrika,
[* 25] ward sodann
Diakon in
Rom,
[* 26] wurde 440 nach
Sixtus' III.
Tod auf den römischen Bischofstuhl erhoben und brachte denselben durch Charakterfestigkeit,
Klugheit und
wissenschaftliche Tüchtigkeit unter den schwierigsten Verhältnissen zu hohem Ansehen. Er war es, welcher zuerst die
Idee
des
Primats des römischen
Stuhls über die gesamte
Kirche aussprach und durch das
Verhältnis desselben zu
Petrus dogmatisch
begründete. So nahm er auch die
Appellation des
Bischofs von
Besançon,
[* 27] Calidonius, welcher 444 auf einer
vom
BischofHilarius von
Arles gehaltenen
Synode seines
Amtes entsetzt worden war, nicht nur an, sondern erklärte auch letztern
seiner
Würde für verlustig.
Bald darauf unterwarf er auch Ostillyrien dem römischen
Stuhl. In seinem
Eifer für die
Rechtgläubigkeit
scheute sich Leo nicht, gegen die
Manichäer mit blutigen
Strafen¶
Seine hinterlassenen Schriften, bestehend aus 96 Festpredigten, 141 Briefen und einigen Abhandlungen, sind nicht ohne rhetorischen
Wert und für die katholische Glaubenslehre von großer Wichtigkeit. Gesammelt und herausgegeben sind
sie von Quesnel (2. Ausg., Lyon
[* 31] 1700, 2 Bde.) und von Ballerini (Vened.
1755-57, 3 Bde.).
4) Leo IV., ebenfalls ein geborner Römer, war erst Benediktinermönch, wurde dann Kardinalpriester und bestieg nach Sergius
II. 27. Jan. 847 den päpstlichen Stuhl. Er erweiterte Rom durch eine Vorstadt auf dem rechten Tiberufer (Civitas
Leonina). In Verbindung mit den Neapolitanern erfocht seine Flotte über die Sarazenen den glänzenden Seesieg bei Ostia (849),
worauf Leo gegen sie an der Stelle des verwüsteten Centumcellä eine neue, befestigte Stadt, Leopolis, anlegte, woraus nachher
Civitavecchia wurde. Er starb 17. Juli 855. SeinTag ist der 17. Juli.
Von seiner Visitationsreise durch Italien zurückgekehrt, unternahm er einen Feldzug gegen die Eroberer Apuliens, die Normannen,
welcher aber mit der Vernichtung seines Heers bei Civitate in Capitanata endigte. Er selbst wurde gefangen und mußte
die Eroberung der Sieger bestätigen, worauf Robert Guiscard dem Papst als Lehnsherrn huldigte. In Leos Regierungszeit
fällt der Anfang der heftigen Streitigkeiten mit der griechischen Kirche, die endlich zur völligen Trennung derselben von der
lateinischen führten. Leo starb und ward unter die Heiligen versetzt. Von ihm sind noch Briefe, Predigten
und Dekretalen vorhanden.
Vgl. Hunkler, Leo IX. und seine Zeit (Mainz 1851);