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1873-78 war er Direktor der französischen Akademie in Rom. [* 2]
1873-78 war er Direktor der französischen Akademie in Rom. [* 2]
(spr. langfang), Jacques, Geschichtschreiber, geb. zu Beausse in Frankreich als Sohn eines reformierten Predigers, welcher nach dem Widerruf des Edikts von Nantes [* 3] nach Marburg [* 4] in Hessen [* 5] auswanderte und hier 1686 starb. Lenfant, der schon in Frankreich Theologie studiert hatte, wurde Pastor an der französischen Kirche in Heidelberg [* 6] und, beim Einfall der Franzosen in die Pfalz 1689 flüchtig, Prediger der französisch-reformierten Gemeinde in Berlin, [* 7] Hofprediger der Königin Sophie Charlotte und Oberkonsistorialrat. Er starb Lenfant schrieb drei größere historische Werke: »Histoire des conciles de Constance« (1714; 2. Aufl. 1727, 2 Bde.);
»Histoire du concile de Pise« (1724, 2 Bde.) und »Histoire de la guerre des Hussites et du concile de Bâle« (1729, 2 Bde.).
s. Quappe; ^[= (Lota Nils.), Fischgattung aus der Ordnung der Weichflosser und der Familie der Schellfische ...]
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, [* 9] Amtshauptmannschaft Marienberg, an der Flöha, Knotenpunkt der Linien Flöha-Reitzenhain und Pockau-Lengefeld-Olbernhau der Sächs.
Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, eine Webschule, bedeutende Jacquard-, Seiden-, Woll- und Baumwollweberei, Spielwarenfabrikation, Kalkbrennerei und (1885) 3617 evang. Einwohner.
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Auerbach, [* 10] an der Linie Zwickau-Ölsnitz der Sächsischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, Woll- und Streichgarnspinnerei, Tuch- und Flanellweberei, Stickerei, Filz- und Weißwarenfabrikation und (1885) 5294 fast nur evang. Einwohner.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Münster, [* 11] Kreis [* 12] Tecklenburg, am Fuß des Teutoburger Waldes und an der Linie Wanne-Bremen der Preußischen Staatsbahn, hat eine Tüten- und Tütenkapseln-, Maschinenfabrik, Kalkbrennerei, Tabaks- und Drahtseilfabrikation, Bierbrauerei [* 13] und (1885) 2031 Einw. In der Nähe die Provinzial-Irrenanstalt Bethesda.
1) Alexander von, landwirtschaftl. Schriftsteller, geb. zu Hamburg, [* 14] erlernte in Schlesien [* 15] die Landwirtschaft, bewirtschaftete nachher sein Gut Wiesch bei Wismar, [* 16] sodann eine Pachtung in Holstein und ließ sich später in Lübeck [* 17] nieder. 1841 ging er als Professor der Landwirtschaft nach Braunschweig, [* 18] aber schon im folgenden Jahr als Landesökonomierat, ordentliches Mitglied und Generalsekretär des Landesökonomiekollegiums nach Berlin, wo er starb. Er schrieb: »Anleitung zum praktischen Wiesenbau« (Prag [* 19] 1836, 2. Aufl. 1844),
das »Landwirtschaftliche Konversationslexikon« (das. 1837-38, 4 Bde.; Supplement, Braunschw. 1842, 2 Bde.),
die »Landwirtschaftliche Statistik der deutschen Bundesstaaten« (das. 1840-41, 2 Bde.) und gab die »Annalen der Landwirtschaft in den preußischen Staaten« (Berl. 1842 ff.) heraus, während er die Ergebnisse seiner amtlichen Reisen in den »Beiträgen zur Kenntnis der Landwirtschaft in den königlich preußischen Staaten« (das. 1846-53, 5 Bde.) niederlegte. Die durch das preußische Landesökonomiekollegium hervorgerufenen Berichte über die Zustände und Verhältnisse der ländlichen Arbeiter stellte er in dem Werk »Die ländliche Arbeiterfrage« (Berl. 1849) zusammen. 1852 begründete er eine »Landwirtschaftliche Jahresschrift« sowie mit Mentzel den noch bestehenden »Landwirtschaftlichen Kalender«. Ferner schrieb er über die Heckenzucht (3. Aufl., Berl. 1860), den Maisbau (2. Aufl., das. 1851) und Kardenbau (das. 1852).
2) Cäsar von, evang. Theolog, Bruder des vorigen, geb. zu Hamburg, habilitierte sich 1829 in Königsberg, [* 20] wo er 1831 zum außerordentlichen Professor der Theologie ernannt, aber, weil von der orthodoxen Partei vielfach angefochten, auf sein Nachsuchen 1843 als Professor der orientalischen Sprachen in die philosophische Fakultät versetzt wurde; seit 1851 im Ruhestand, starb er in Elbing. [* 21] Außer vielen kleinern Schriften über syrische Litteratur sind von seinen Werken hervorzuheben: die Kommentare über den Propheten Daniel (Königsb. 1835) und die Psalmen (das. 1847, 2 Bde.) sowie das Werk »Kenáan. Volks- und Religionsgeschichte Israels« (das. 1843, Bd. 1). Auch veröffentlichte er: »Gedichte« (Gesamtausgabe, Danz. 1843),
»Weltgeheimnisse« (Königsb. 1851) und »Lebensbilderbuch« (das. 1852).
s. Quappe. ^[= (Lota Nils.), Fischgattung aus der Ordnung der Weichflosser und der Familie der Schellfische ...]
Stadt im sachsen-weimar.
Verwaltungsbezirk Dermbach, an der Felda und Feldaeisenbahn, hat 3 Schlösser, eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Amtsgericht, Weberei, [* 22] Färberei und (1885) 1232 meist evang. Einwohner.
(Lenitiva), lindernde, besänftigende Heilmittel, zuweilen auch Abführmittel.
Lenk
(An der Lenk
), Dorf und Badeort im schweizer. Kanton Bern,
[* 23] im Obersimmenthal, 1075 m ü. M.,
mit (1880) 2186 Einw., liegt am Weg über den Rawylpaß nach
Sitten und ist Touristenstation nach den im
Hintergrund lagernden
Gletschern und den prächtigen
Fällen der
Simme.
Die Herstellung verbesserter Kureinrichtungen hat den Besuch der Badequelle, eines Schwefelwasserstoffwassers, welches gegen Hautkrankheiten [* 24] und chronische Katarrhe benutzt wird, wesentlich gehoben.
Vgl. Treichler und
Buß,
Bad
[* 25] und
Kurort Lenk
(Bern
[* 26] 1877).
Lenkoran,
Kreis- und Hafenstadt im russisch-kaukas.
Gouvernement
Baku, an der Mündung des
Flusses
Lenkoran
ins
Kaspische Meer, mit (1884) 5540 Einw. (viele Armenier).
In der Umgegend heiße, wegen ihrer Heilkraft berühmte Schwefelquellen.
Lenkstange,
s. v. w. Kurbelstange. ^[= s. Kurbelgetriebe.]
Fluß in Westfalen, [* 27] entspringt in 819 m Höhe am Kahlen Astenberg, fließt erst südwestlich, dann nordwestlich durch ein tief eingeschnittenes und gewundenes, an Naturschönheiten reiches Thal, [* 28] tritt unterhalb Altena [* 29] aus dem Gebirge und mündet nach 131 km langem Lauf bei Hohensyburg unterhalb Westhofen links in die Ruhr.
Nach der Lenne heißt ein Teil der Sauerländischen Gebirge das Lennegebirge, das sich rechts am Fluß hinzieht und im Homert bis 660 m erhebt.
Vgl. Natorp, Ruhr und Lenne (Iserl. 1871).
Peter Joseph, Landschaftsgärtner, geb. zu Bonn, [* 30] entstammt der Familie des Augustin Le [* 31] Neu, der 1665 aus dem Lütticher Land als Hofgärtner des Kurfürsten von Köln [* 32] nach Poppelsdorf bei Bonn übersiedelte. Lenné studierte 1811 in Paris [* 33] und Wien [* 34] Botanik, Garten- und Baukunst; [* 35] in Wien nahm er unter Sckell (s. d.) teil an der Verschönerung von Laxenburg, kehrte 1815 nach Bonn zurück und wurde 1816 als Gartengeselle nach Sanssouci bei Potsdam [* 36] berufen. Hier verschönerte er bis 1826 den Neuen Garten, [* 37] Klein-Glienicke, die Pfaueninsel und wurde 1822 zum Gartendirektor ernannt. Er stiftete 1822 den Verein zur Beförderung des ¶
Gartenbaues, regte 1823 die Anlage der Landesbaumschule und die Stiftung der Gärtnerlehranstalt an, begann 1826 mit der Anlage von Charlottenhof und der russischen Kolonie Alexandrewka und schuf 1840 unter König Friedrich Wilhelm IV. die großartigen Erweiterungen von Sanssouci im natürlichen Stil. Lenné wirkte auch bei der Anlage von Babelsberg mit dem Fürsten Pückler-Muskau, in Magdeburg, [* 39] Köln a. Rh. und vielen andern Orten mit, sorgte für die Umänderung des Tiergartens bei Berlin in eine mehr landschaftliche Anlage und die Ausführung des Landwehrgrabens daselbst, wodurch das Grundwasser [* 40] um 1 m tiefer gelegt wurde, etc. Er starb als Generaldirektor der königlichen Gärten in Potsdam. Lenné besaß in hohem Grade die Gabe, die Natur in ihren kleinsten Details zu belauschen und in jeder Anlage die Stimmung auszuprägen, welche die Natur der Landschaft an sich erfordert und hervorruft; dabei wußte er die Architektur mit einem bis jetzt noch unerreichten Geschmack zu benutzen und brachte bei verschiedenen Anlagen den ältesten reinen Renaissancestil wieder zur Geltung.