»Geschichte der deutschen
Dichtung neuerer Zeit« (Bd. 1: »Von
Opitz
bis
Klopstock«, Leipz. 1871) und bearbeitete zahlreiche
Monographien, besonders über die niederländischen
Maler;
LouisJean Népomucène, franz. Dichter, geb. zu
Paris, machte sich, nach mehreren
vergeblichen
Versuchen, 1797 mit der klassischen
Tragödie
»Agamemnon« einen berühmten
Namen.
In den feinen
Zirkeln glänzte er
durch
Geist und
Witz und war ein gern gesehener
Gast beim Ersten
Konsul, bis sein rücksichtsloser
Freimut
dies
Verhältnis trübte und zwar bis zu dem
Grade, daß
Napoleon alles that, um dem Dichter und seinen
Stücken Schwierigkeiten
in den Weg zu legen.
eine Mischung von
Tragödie
und
Komödie, voll Neuerungen in
Inhalt und Form, womit er die
»Hochzeit des
Figaro« übertrumpfen wollte. Das merkwürdigste
seiner Gedichte ist die philosophische
Satire »La Panhypocrisiade, ou la
Comédie infernale du XVI. siècle« (1819, in 16
Gesängen),
welchesVictorHugo eine litterarische
Schimäre nennt, ein Gemisch von
Epos,
Posse und
Satire. Seine übrigen
zahlreichen Werke fanden wenig Beachtung, mit Ausnahme der
Tragödie »Frédégonde et Brunehaut« (1821), die zwar auch keinen
dauernden Erfolg errang, jedoch dazu beitrug, daß man Lemercier den
Vater des Romantizismus nannte, wogegen er immer
protestiert
hat. Seit 1810 Mitglied der
Akademie, starb er
Stadt im
FürstentumLippe,
[* 18] an der
Bega, ehemals Hansestadt, hat 2 alte evang.
Kirchen, ein altes
Rathaus, altertümliche
Gebäude (Lippehof und Annenhof), ein
Gymnasium, ein
Amtsgericht, ein aus einem
Dominikaner-Nonnenkloster entstandenes Jungfrauenstift
mit einer Äbtissin
(Prinzessin aus dem regierenden fürstlichen
Haus) an der
Spitze (seit 1306), ein Beghinenhaus,
eine
Stiftung für arbeitsunfähige
Frauen, ein Waisenhaus,
Zigarren-,
Leder- und Wollwarenfabriken, Meerschaumfabrikation, Bierbrauerei
[* 19] und (1885) 6443 meist evang. Einwohner.
»La veuve du
Malabar« (1770) und besonders
»GuillaumeTell« (1766) viel Beifall
fanden. Berühmter
ist er durch seine beschreibenden Gedichte: »La Peinture« (1769) und
»Les Fastes« (1779) geworden, die in einzelnen
Partien recht glücklich an
Erfindung und
Ausdruck sind.
Seit 1781 Mitglied der
Akademie, starb er Sein
»Théâtre« erschien
Paris 1795 in 2
Bänden, seine
»Œuvres« daselbst 1810 (3
Bde.) und
»Œuvres choisies« daselbst 1811 (2 Bde.)
(MyodesPall.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Nagetiere
[* 21] und der
Familie der Wühlmäuse
(Arvicolina), kleine,
sehr gedrungen gebaute, kurzschwänzige
Tiere mit großem
Kopf, tief gespaltener Oberlippe, kleinen, rundlichen
Ohren, kleinen
Augen, fünfzehigen, auch auf den
Sohlen dicht behaarten
Füßen und großen Sichelkrallen. Der norwegische
Lemming (M. LemmusPall., s. Tafel
»Nagetiere II«) ist 13
cm lang, mit 2
cm langem
Schwanz, auf der Oberseite braungelb, dunkel gefleckt,
auf der Unterseite fast sandfarben, mit gelbem
Schwanz und gelben Pfoten und zwei gelben
Streifen in der Augengegend, bewohnt
Skandinavien, besonders die höhere Gebirgsregion, im
Norden
[* 22] aber auch die
Tundra, lebt gesellig in kleinen
Höhlungen unter
Steinen oder im
Moose,
[* 23] schürft im
Winter lange
Gänge in den
Schnee
[* 24] und baut darin ein
Nest aus
Gras.
Die Lemminge sind an manchen
Orten sehr gemein; sie nähren sich von dem kümmerlichen Pflanzenwuchs ihrer
Heimat, besonders
von
Flechten,
[* 25] und thun nur selten den
Feldern erheblichen
Schaden. Bisweilen werden sie durch Nahrungsmangel
zu großen
Wanderungen veranlaßt, aber in Bezug auf diese letztern ist sehr viel gefabelt worden. Ihr manchmal plötzliches
massenhaftes Auftreten erklärt sich durch ihre
Fruchtbarkeit, aber eine große Anzahl von Feinden und klimatische Verhältnisse
verhindern zu starke
Vermehrung derTiere. Der ist ungemein lebhaft und erregbar, verrät sich daher stets
durch Quieken und Grunzen, flieht zwar bei einem
Angriff, setzt sich aber, in die
Enge getrieben, energisch zur
Wehr und benimmt
sich dann wie ein
Hamster. In
Lappland wird der Lemming in Notjahren gegessen.
Bei uns sind am häufigsten die schwimmenden linsenförmigen Lemna polyrhiza Lemna minor und die untergetaucht
lebende lanzettliche Lemna trisulca Lemna.