muß. Löst man gleiche Teile und
Glycerin in
Wasser, so erhält man bei gehöriger
Konzentration nach dem Erkalten eine
Masse,
die stets elastisch und weich bleibt und nicht fault; dieselbe kann zu Buchdruckerwalzen,
Stempeln, elastischen
Formen etc.
benutzt werden. Gewöhnliche Leimlösung schützt man durch einen
TropfenKarbolsäure oderKreosot vor
Fäulnis, welcher sie sonst sehr schnell unterliegt. Mit chromsaurem
Kali gemischt, wird der Leim unter dem Einfluß des
Lichts
unlöslich in
Wasser.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 2] Gebirgskreis
Mansfeld, an der
Wipper, hat eine
Dynamitfabrik,
Kupfer- und Silberschmelzhütte und (1885) 3347 meist evang.
Einwohner.
Die leimgebenden
Materien sind von Bedeutung für die
Ernährung: das
Fleisch unsrer Haussäugetiere enthält davon durchschnittlich
1/33, das Kalbfleisch sogar 1/20 seines
Gewichts, und wenn dieselben auch schwerer verdaulich sind als
Eiweiß, so unterliegen
sie doch einer geeigneten Umwandlung und müssen als
Nahrungsstoffe betrachtet werden. In der
Technik benutzt man
die leimgebenden
Materien zur
Darstellung von
Leim; auf ihrer Verbindungsfähigkeit mit
Gerbsäure zu einer schwer verweslichen
Substanz beruht die
Gerberei, während die
Abfälle auf kohlensaures
Ammoniak verarbeitet und zu
Dünger benutzt werden.
2)Fluß im
Thüringer Wald, entspringt bei Finsterberga und bekommt nach der Vereinigung mit dem vom
Inselsberg
kommenden Badewasser bei dem Dorf
Leina den
NamenHörsel (s. d.). Von der Leine fließt der schon seit 1369 bestehende
und bei
Schönau beginnende Leinekanal ab, der seit 1633 das
Georgenthaler Floßwasser
(Ableitung der
Apfelstedt) aufnimmt,
unter dem
NamenLeina die Stadt Gotha
[* 19] durchfließt und bei Goldbach in die
Nesse fällt.
(Birkenzeisig,
Karminhänfling,
Fringilla
[Linaria] rubraBechst.), Sperlingsvogel
[* 20] aus der
GattungFink, ist 13
cm
lang, 22
cm breit, mit sehr gestrecktem, kegelförmigem, an der dünnen
Spitze seitlich zusammengedrücktem
Schnabel, mittellangen, spitzigen
Flügeln, mittellangem, ziemlich tief ausgeschnittenem
Schwanz und starken, kurzen
Füßen
mit großen, stark gebogenen
Nägeln, am Vorderkopf dunkel karminrot, am
Bürzel blaßrot, sonst
oben braun, an der
Kehle schwarz,
am Vorderhals blaß karminrot, an der Unterseite weißlich, auf den
Flügeln weiß gebändert; der Oberschnabel
ist hornblau, der Unterschnabel gelb, das
Auge
[* 21] dunkelbraun, die
Füße sind graubraun.
Der Leinfink bewohnt die Birkenwaldungen des
Nordens der Alten und
Neuen Welt, geht von hier aus im
Herbst südlich und erscheint
dann bisweilen in sehr großer Zahl in
Deutschland,
[* 22] während ungleich größere
Mengen in der
Heimat bleiben. Er
nährt sich im
Winter von Birkensamen, im
Sommer von
Insekten,
[* 23] besonders von
Mücken, baut sein
Nest niedrig über dem
Boden auf
Birkenbüschen und legt im Juni 3-6 grünlichweiße, braunrötlich getüpfelte
Eier.
[* 24] Er ist sehr gesellig und zutraulich,
unruhig, gewandt, namentlich höchst geschickt im Klettern; bei uns erscheint er imNovember, vereinigt
sich gewöhnlich mit dem
Zeisig und schweift mit diesem im Land umher. Als Käfigvogel
ist er sehr beliebt, in manchen Gegenden
fängt man ihn auch für die
Küche.
Die jüngere, von ihrem Stifter Joffried auch die Joffriedsche Linie genannt, führte den Namen Leiningen-Dachsburg. So bestanden seit 1467 die
beiden LinienLeiningen-Westerburg und Leiningen Dachsburg. 1540 teilten aber die Söhne Emichs IX. von Leiningen-Dachsburg die väterlichen Besitzungen
und gründeten die Linien Leiningen-Dachsburg-Hardenburg und Leiningen-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg. Die erstere,
evangelischer Konfession, gegründet von JohannPhilipp, wurde 1779 in den Reichsfürstenstand erhoben, verlor aber im Lüneviller
Frieden ihre auf dem linken Rheinufer gelegenen Besitzungen, etwa 660 qkm, und wurde dafür durch den Reichsdeputationshauptschluß
von 1803 durch Besitzungen im Mainzischen (Miltenberg, Amorbach, Bischofsheim etc.), Würzburgischen (Hardheim,
Lauda, Rippberg) und in der alten Rheinpfalz (Mosbach und Boxberg) entschädigt.
Gegenwärtiges Haupt des Geschlechts ist FürstErnst von Leiningen, geb. erbliches Mitglied der bayrischen Kammer der Reichsräte
und Admiral in der großbritannischen Marine. Die zweite Linie, Leiningen-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg, blieb
gräflich und zerfiel 1658 in die Unterlinien Leiningen-Heidesheim, Leiningen-Dachsburg und Leiningen-Guntersblum. Die erste erlosch im Mannesstamm
1706, die zweite 1709; die letzte, welche 1774 ebenfalls im direkten Mannesstamm
ausstarb, besteht noch in den Nebenzweigen
Leiningen-Guntersblum und Leiningen-Heidesheim, die sich aber nach den Gütern, welche sie durch den Reichsdeputationshauptschluß
zur Entschädigung erhielten, Leiningen-Billigheim und Leiningen-Neudenau nennen.
2) GrafKarl von Leiningen-Westerburg, Vetter des vorigen, geb. zu Ilbenstadt im Hessischen, war beim
Ausbruch der ungarischen RevolutionHauptmann eines ungarischen Regiments und mit einer Ungarin, Lisinka von Sissanyi, vermählt,
schloß sich dem Aufstand an, zeichnete sich in vielen Gefechten, besonders 17. April bei Waitzen und bei der Erstürmung von Ofen,
aus, stieg während des Kriegs in der ungarischen Armee zum General und Korpskommandanten, mußte aber als
unerschütterlicher Anhänger Görgeis bei Világos die Waffen
[* 32] strecken und ward zu Arad mit zwölf andern ungarischen
Generalen nach kriegsgerichtlichem Ausspruch durch den Strang hingerichtet.