(Lehnrecht,
Feudum), das ausgedehnteste dingliche und vererbliche Nutzungsrecht an einer fremden
Sache, welches
ursprünglich von deren
Eigentümer gegen das
Versprechen der
Treue verliehen worden ist;
auch Bezeichnung für den Gegenstand,
namentlich für ein
Grundstück, welches auf dieseWeise verliehen wurde. S.
Lehnswesen.
Von
München nach
Danzig
[* 14] berufen, blieb er hier ebenso wie in
Kassel
[* 15] und
Frankfurt
[* 16] a. M. ein Jahr, bis ihn 1860
Dingelstedt für
das von ihm geleitete Hoftheater in
Weimar
[* 17] engagierte, zu dessen Mitgliedern er bis 1871 gehörte. Seit jener Zeit gab er
nur noch Gastspiele, die ihn einigemal auch nach
Berlin
[* 18] führten. Er starb in
Weimar. Vorwiegend
Helden- und Charakterspieler,
mit trefflichen äußern
Mitteln, verband eine frische Ursprünglichkeit und poetische Vertiefung des
Spiels, das auch in dämonischen
Momenten seine
Wirkung nicht versagte.
(spr. léhintsch),Dorf in der irischen
GrafschaftClare, an der Liscannorbai, ist Sitz des katholischen
Bischofs
von Kilmacduagh und Kilfenora und hat 279 Einw.
Verwitterungsprodukt verschiedener
Gesteine,
[* 22] besteht aus einem innigen
Gemenge von 30 bis 50 Proz.
Thon mit
Eisenoxyd,
Quarzsand, Glimmerblättchen, etwasKalk etc. und besitzt je nach seinem Eisengehalt eine hellere oder
dunklere, gelbe bis gelbbraune
Farbe; er fühlt sich weniger fettig an als
Thon, bindet das
Wasser nicht so stark wie dieser
und schwindet beim
Trocknen in geringerm
Grade. Diese
Eigenschaften variieren nach der quantitativen
Zusammensetzung des Lehms,
der durchAufnahme von Quarzkörnern in
Sand oder Sandmergel, durch
Aufnahme von
Kalk in
Mergel übergeht.
Der Lehm wird beim
Brennen rot oder bläulichrot, in starker
Hitze schmilzt er
zu einer schwärzlichen oder blaugrauen
Schlacke.
Da ein oberflächiges Zersetzungsprodukt der oft direkt darunter oder doch nicht entfernt anstehenden
Gesteine ist und höchstens
von der
Ackerkrume bedeckt wird, so bereitet seine Gewinnung keine Schwierigkeiten; er findet vielfältige Anwendung in der
Baukunst,
[* 23] gebrannt zu
Dach- und
Mauerziegeln, roh zu
Lehmsteinen, Lehmputz, Strohlehmschindeln, zum Ausstreichen der Fachwände,
zum Vermauern der
Steine bei
Brandmauern,
Schornsteinen,
Öfen
[* 24] etc. Vom Lehm zu unterscheiden ist der
Löß (s. d.), welcher
allerdings, aber nur durch oberflächige, das Calciumcarbonat auslaugende
Prozesse in lehmartige
Gesteine übergehen kann.
Empfehlung als Hilfsarbeiter bei der Redaktion derselben beschäftigt. Außer den ihm amtlich auferlegten politischen
Artikeln bearbeitete Lehmann für das neue Blatt
[* 37] bald auch ein reichhaltiges, vorzugsweise der ausländischen Litteratur gewidmetes
Feuilleton, aus dem das »Magazin für die Litteratur des Auslandes« hervorging, das Lehmann seit Januar 1832 als selbständige Beilage
der »Staatszeitung«, später aber als eigne Wochenschrift
herausgab. In der Folge lebte er in seiner Vaterstadt als Direktor der Niederschlesischen Eisenbahn, bis er 1865 nach Berlin
zurückkehrte, um von neuem die Redaktion seines »Magazins« zu übernehmen.
Er starb daselbst
Verleihung verfassungsmäßiger Freiheiten verlangte. Von der Regierung nicht zur Advokatur zugelassen, ward er in den Gemeinderat
und 1840 in die Ständeversammlung gewählt. Doch standen bei Lehmann die das innere Staatsleben betreffenden Bestrebungen nur
auf zweiter Stufe, auf erster dagegen die nationale Tendenz, und zwar verfocht er in letzterer Beziehung
hauptsächlich den Gedanken, Holstein und Lauenburg
[* 40] sich selbst zu überlassen und dafür Schleswig
[* 41] völlig an Dänemark
[* 42] anzuschließen
und mit diesem durch eine gemeinsame Verfassung zu verbinden.
In dem seit dem bekannten »OffenenBriefe« von 1846 entbrannten Streit zwischen den dänischen und deutschen
Provinzialständen stand Lehmann an der Spitze der eiderdänischen oder nationalliberalen Partei, welche bald darauf in Dänemark
zur Herrschaft kam. Die KopenhagenerBewegung im März 1848 brachte Lehmann als Minister ohne Portefeuille in das sogen. Kasinoministerium.
Er erhielt hierauf die Mission, das Berliner
[* 43] und LondonerKabinett für die eiderdänischen Pläne zu gewinnen,
erreichte aber diesen Zweck nur in London teilweise.
Bei dem Umschwung der dänischen Politik im November 1848 erhielt er seine Entlassung und ward zum Amtmann von Veile in Jütland
ernannt, im April 1849 in Kolding von den Schleswig-Holsteinern gefangen genommen und mehrere Monate auf Schloß Gottorp festgehalten;
freigelassen, ward er in den konstituierenden Reichstag gewählt, wo er der Hauptverfasser der Gesetze
war, durch welche Dänemark zu einem konstitutionellen Staat mit völlig demokratischem Grundgesetz gemacht ward. 1855 war Lehmann Mitglied
des außerordentlichen Staatsgerichtshofs, vor welchem die im Dezember 1854 abgetretenen Minister belangt wurden, und 1856 ward
er Mitglied des Reichsrats. Am mit dem Portefeuille des Innern betraut, nahm er mit
dem gesamten MinisteriumHall
[* 44] seine Entlassung und starb nachdem er seine Politik, deren Ziel Ausrottung des Deutschtums
in Schleswig war, hatte scheitern sehen.
Ankunft der Sara bei den Eltern des
Tobias (1866).
Diese Bilder zeichnen sich durch Feinheit und Kraft
[* 49] der Modellierung und Anmut der Form aus. Seine Formenkenntnis
kam ihm namentlich auch in seinen zahlreichen Porträten zu gute. Vortrefflich verstand sich auf dekorative Malerei in Fest-
und Prachträumen. Ende der 50er Jahre malte er im Thronsaal im Luxembourg, dann im Palais de Justice zu
Paris. Unter seinen monumentalen Kirchenmalereien sind die in der Kapelle des HeiligenGeistes zu St.-Merry die bedeutendsten;
von den Altarbildern sind die GeißelungChristi (von 1842, in St.-Nicolas zu Boulogne) und Mariä Himmelfahrt (1850, St.-Louis
en l'Ile) zu nennen. Seine Schöpfungen haben meist einen akademischen Charakter, dem es an Wahrheit und
Wärme
[* 50] fehlt. Er starb in Paris.
8) Julius, Agrikulturchemiker, geb. zu Dresden, studierte 1848 in Jena, 1849 bis 1851 in Gießen
[* 59] Naturwissenschaften,
arbeitete im Laboratorium
[* 60] Liebigs, in dessen Auftrag er für die 3. Auflage der »ChemischenBriefe« mehrere
Untersuchungen ausführte, und war dann in den Laboratorien zu Freiberg
[* 61] und in Paris thätig. 1854 wurde er Oberlehrer der
Naturwissenschaften an dem Vitzthumschen Gymnasium und der Blochmannschen Erziehungsanstalt zu Dresden, welche er 1856 verließ,
um eine ihm übertragene Untersuchung »über die Getreidearten
und das Brot«
[* 62] auszuführen. 1857 wurde er Direktor der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Weidlitz, später zu Pommritz
(in der sächsischen Oberlausitz), ging 1867 an die landwirtschaftliche Akademie zu Proskau und 1869 als Vorstand der landwirtschaftlichen
Zentralversuchsstation nach München. Hier wurde ihm 1872 gleichzeitig die Einrichtung der
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