»Nouvelles méthodes pour la détermination des orbites
des comètes, etc.« (das. 1805);
»Exercices de calcul intégral« (das. 1807; neue Ausg.
1819, 3 Bde.);
»Traité des fonctions elliptiques et intégrales Eulériennes« (das. 1826-29, 3 Bde.).
Besonders verdient machte sich Legendre durch seine
Arbeiten über die elliptischen
Integrale und durch seine Untersuchungen über
die Attraktion der elliptischen
Sphäroide; auch seine
Methode der Berechnung der Kometenbahnen machte seiner Zeit Aufsehen.
Er entdeckte 1806, unabhängig von
Gauß, die
Methode der kleinsten
Quadrate.
(franz., spr. lēschē, meist verdeutscht gesprochen:
lēschähr), leicht, frei und ungezwungen, nachlässig; Légèreté, legeres
Wesen, Leichtigkeit, Leichtfertigkeit.
Leger (spr. löscheh),LouisPaul, franz. Slawist und Schriftsteller, geb. zu
Toulouse,
[* 6] widmete sich dem
Studium der slawischen
Sprachen, bereiste 1872 im Auftrag der französischen
Regierung Rußland, um über den Zustand der slawischen
PhilologieBericht zu erstatten, und ist seit 1874
Lehrer der slawischen
Sprachen an der
Schule für orientalische
Sprachen in
Paris. Er veröffentlichte: »Chants héroiques et chansons populaires des
Slaves de
Bohême« (1866);
James, engl.
Sinolog, geb. zuHuntly bei
Aberdeen,
[* 8] studierte in
London
[* 9]
Theologie,
ging 1839 als
Missionär nach
Ostasien, widmete sich am
Morrison'sCollege in
Malakka noch sprachlichen
Studien und begab sich 1843 nach
Hongkong, wo er mit
Unterbrechungen bis 1873 als
Missionär und
Prediger wirkte. 1876 wurde er mit dem neuerrichteten Lehrstuhl
des
Chinesischen in
Oxford
[* 10] betraut.
Sein Hauptverdienst besteht in der Herausgabe und kommentierten Übersetzung
der vier »Sseschu« (1861, 2 Bde.)
und der fünf
»King« (1865 ff.). Eine kleinere
Ausgabe der Übersetzung veröffentlichte er in drei
Bänden
(»The
Chinese classics«,
Bd. 1: »The life and
teachings of Confucius«, 4. Aufl. 1875; Bd.
2: »The works of
Mencius«; Bd. 3: »The
Sea-king, or the book of poetry«). Außerdem schrieb er: »The religions
of
China.
[* 11] Confucianism and Taoism« (1880).
(v. lat. ligare, ital.
legare, »binden«, Beschickung, Alligation),
Verbindung oder Mischung von zwei oder mehreren
Metallen miteinander (die Legierungen
der
Metalle mit
Quecksilber nennt man
Amalgame), kommt in der
Natur nur selten vor und wird gewöhnlich durch Zusammenschmelzen
der betreffenden
Metalle erhalten. Die Legierungen besitzen stets metallischen
Habitus und sind bis auf
mehrere
Amalgame starr. Man kann
Metalle in den verschiedensten Verhältnissen zusammenschmelzen; aber die Legierungen sind
nicht immer einfache Gemische, sondern enthalten oft eine und selbst mehrere
chemische Verbindungen der
Metalle untereinander,
welche ganz allgemein mit überschüssigem
Metall zusammengeschmolzen sind.
Aus letzterm kristallisieren die als
chemische Verbindungen zu betrachtenden Legierungen heraus, z. B.
aus geschmolzenem Kupferzinn eine zinnarme rote oder eine zinnreiche weiße Legierung. Eine Legierung von wenig
Silber und viel
Blei
[* 21] zerfällt beim Erstarren in reines
Blei und silberreicheres
Blei. Bei Legierungen aus
Metallen von sehr ungleicher
Schmelzbarkeit, in welchen das leicht schmelzbare
Metall überwiegt, kann dieses bei niedriger
Temperatur
abfließen, während das schwer schmelzbare mit einem geringen Teil des erstern verbunden zurückbleibt und den sogen.
Kienstock bildet (Seigerprozeß); ähnlich verdampft der größte Teil eines flüchtigen Metalls, aber ein Teil desselben
wird von dem nicht flüchtigen
Metall hartnäckig zurückgehalten, so daß man
Kupfer
[* 22] durch Erhitzen von
Zink, Arsen
oder
Quecksilber nicht vollständig befreien kann. Auch aus
Amalgamen kristallisieren oft bestimmte Legierungen.
Beim Zusammengießen
geschmolzener
Metalle findet oft bedeutende Wärmeentwickelung statt, als Zeichen, daß dabei ein
chemischer Prozeß verläuft.
Gießt man z. B. 70 Teile geschmolzenes
Kupfer zu 30 Teilen geschmolzenem
¶
mehr
Zink, so erhöht sich die Temperatur so stark, daß ein Teil der Mischung umhergeschleudert wird. Der Schmelzpunkt der Legierungen
liegt niedriger, als die Rechnung unter Berücksichtigung der Schmelzpunkte ihrer Bestandteile ergibt, und beim langsamen Erstarren
geschmolzener Legierung bleibt ein eingetauchtes Thermometer
[* 24] wiederholt zeitweilig stationär, entsprechend den Erstarrungspunkten
einzelner chemischer Verbindungen, die sich nach und nach kristallinisch ausscheiden.
Auch die Farbe entspricht nicht immer der nach ihren Bestandteilen zu erwartenden Mischfarbe (gelbes Messing aus rotem Kupfer
und weißem Zink); Härte und spezifisches Gewicht sind meist größer als die der einzelnen Metalle, das Leitungsvermögen für
Wärme
[* 25] und Elektrizität
[* 26] aber ist geringer. Gegenüber chemischen Einwirkungen verhalten sich die Legierungen
teilweise wie Mischungen (Säure entzieht dem MessingZink, Ammoniak löst Kupfer); an der Luft aber halten sich die Legierungen
meist besser als die einzelnen Metalle, eine aus 3 Teilen Blei und 1 Teil Zinn verbrennt indes an der Luft unter starker Lichtentwickelung.
Zwei Metalle können je nach den Mischungsverhältnissen sehr verschiedene Produkte geben, und der praktische
Wert der Legierungen besteht darin, daß man die Eigenschaften der Metalle durch gewisse, oft sehr geringe Zusätze nach Bedürfnis
abändern, gewissermaßen neue Metalle schaffen kann. Antimon, Nickel, Wismut, Gold
[* 27] und Silber werben in der Technik fast nur
in Legierungen benutzt.
Zur Darstellung der Legierungen schmelzt man zuerst das strengflüssigste Metall, läßt es bis nahe zu seinem Erstarrungspunkt
erkalten, setzt das leichtflüssigere oder die vorher für sich zusammengeschmolzenen leichtflüssigen zu, erhitzt nach jedesmaligem
Zusatz etwas stärker und rührt mit einem gedörrten Holzstab (nicht Eisen)
[* 28] um. Durch Umschmelzen werden
die Legierungen gleichmäßiger, aber bei häufigerm Umschmelzen ändern sich ihre Eigenschaften wesentlich.
Man benutzt Legierungen auch als Thermometer, indem man durch allmähliche Veränderung der Mischungsverhältnisse
eine Reihe von Legierungen darstellt, deren Schmelzpunkte regelmäßig um eine bestimmte Anzahl Grade voneinander abweichen.
Bringt man Proben solcher Legierungen in einen geeigneten Apparat, z. B. in einen Ofen, so kann man dessen Temperatur aus der
Zahl der geschmolzenen und der nicht flüssig gewordenen Legierungen beurteilen. Bei Dampfkesseln dient
eine Legierung von bestimmtem Schmelzpunkt als Sicherheitsapparat.
Vgl. Bischoff, Das Kupfer und seine Legierungen (Berl. 1865);