Jefferson in
London
[* 2] arbeiten für französischen und englischen
Markt im
Geschmack dieser
Länder. Die umfassendste Sammlung
alter Ledertapeten, über 200
Stück, namentlich italienischer und niederländischer Herkunft, besitzt das
Kunstgewerbemuseum zu
Berlin.
[* 3] In neuester Zeit sind die japanischen Ledertapeten in
Europa
[* 4] sowohl ihrer reizvollen
Muster als ihrer
Billigkeit wegen schnell in
Aufnahme gekommen.
Vgl.
Davillier,
Notes sur les cuirs de Cordoue, etc. (Par. 1878);
(vegetabilisches Leder), Ledersurrogat, welches ähnlich wie
Wachstuch durch Überziehen eines
Gewebes aus
Baumwolle,
[* 5]
Leinen oder
Jute
[* 6] mit einem Gemisch aus
Leinöl und einer
Erdfarbe,
Ruß u. dgl. dargestellt und
durch gravierte
Walzen mit einer
Narbe, welche es dem
Leder täuschend ähnlich macht, versehen wird. Man benutzt es zum Beziehen
von Polsterwaren, zu Sattler- und Tischlerarbeiten, in besondern
Qualitäten auch zu Mützenschirmen,
Treibriemen etc.
MancheFabrikate werden auch mit Kautschukmischungen dargestellt und statt des
Leders benutzt, namentlich zur
Anfertigung der
Kratzen.
(Gummipasta,
Altheepasta,
Pasta gummosa s.
Althaeae), beliebtes
Heilmittel gegen
Husten, wird erhalten, indem
man 200 Teile
Zucker
[* 7] und 200 Teile
Gummi arabikum in 600 Teilen
Wasser löst, die
Lösung im
Wasserbad verdampft,
mit 150 Teilen zu Schaum geschlagenem
Eiweiß mischt, unter beständigem lebhaften Durcharbeiten weiter abdampft und endlich 1 Teil
Pomeranzenblütenölzucker beimischt. Diese
Masse füllt man dann in Papierkapseln, trocknet bei 40° und zerschneidet die
schaumigen Tafeln in kleine
Streifen, die an einem trocknen
Ort aufbewahrt werden müssen.
1) Bezirksstadt und Badeort in der span.
ProvinzSalamanca
(Leon), am
Tormes, über den eine alte
Brücke
[* 9] führt,
hat eine angeblich von den
Römern hergestellte Stadtmauer, (1878) 3068 Einw. und
Gerberei;
8 km davon
liegen die besuchten und ziemlich gut eingerichteten Schwefelbäder von Ledesma, deren
Quellen eine
Temperatur bis zu 38° C.
haben.
- 2) Stadt in der
Argentinischen Republik,
ProvinzJujuy, 464 m ü. M., hat Zuckerplantagen und (1882) 4000 Einw.
(tschech. Ledeč), Stadt in
Böhmen,
[* 10] an der
Sazawa, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts,
mit
Schloß,
Rathaus, Pappdeckelfabrik, Bierbrauerei,
[* 11] Schuhwarenfabrik und (1880) 2349 Einw.
In der Umgebung werden Glasindustrie und Granatschleiferei betrieben.
Gegen die Maßregeln der
Regierung in der Schulfrage, namentlich aber gegen die kirchlichen
Maigesetze, trat er mit
herausfordernder Überhebung auf, ward deshalb zu hohen
Geld- und
Gefängnisstrafen verurteilt und verhaftet, um
im Kreisgefängnis zu
Ostrowo eine zweijährige
Gefängnisstrafe abzubüßen. Am wurde er vom
Gerichtshof für kirchliche
Angelegenheiten seines
Amtes entsetzt, dafür vom
Papst zum
Kardinal ernannt. SeitFebruar 1876 seiner
Haft entlassen, setzte er in
Rom seine
Agitationen fort, bis
PapstLeo XIII. mit
Preußen
[* 20]
Frieden zu schließen beschloß. Ledóchowski wurde
im März 1885 zum
Sekretär
[* 21] der
Breven ernannt und verzichtete im
Januar 1886 auf sein Erzbistum.
Doch waren ihm die sozialistischen
Ideen vorwiegend nur Agitationsmittel. Die republikanische Staatsform und das
allgemeine Stimmrecht
galten ihm als die Hauptheilmittel aller Übelstände. Als einflußreicher
Agitator trat er 1847 bei den
Reformbanketten zu
Lille,
[* 23]
Dijon
[* 24] und
Châlons auf, und in der Adresseberatung im
Januar 1848 gehörte er zu den ersten Sprechern
der
Opposition. Am beantragte er eine provisorische
Regierung, ward zum Mitglied derselben ernannt und erhielt darin
das
Departement des Innern.
Durch seine früher eingegangenen Verbindlichkeiten den Arbeitern gegenüber sowie durch seine gesetzwidrigen
Dekrete, sein gewaltsames Auftreten gegen die Beamten und bei den
Wahlen, wie es namentlich sein Rundschreiben an die
Kommissare
der
Republik im März 1848 kundgab, geriet er bald in Zwiespalt mit seinen
Kollegen, die ihn verleugneten und ihn zur
Zurücknahme
mehrerer Maßregeln nötigten. Bei der
Wahl zur
Konstituierenden Versammlung ward Ledru-Rollin im April in drei
Departements
gewählt und 10. Mai mit
Lamartine,
Marie,
Arago und
Garnier-Pagès, aber als letzter auf der
Liste, zum definitiven Regierungsmitglied
ernannt. Am 28. Juni trat er aus der
Regierung aus und leistete als
Chef derBergpartei der gemäßigten, ordnungsliebenden
Mehrheit eifrigen,
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