Kunstdarstellung. Sie ist entweder stehend und halb bekleidet aufgefaßt oder liegend, und nicht bloß in Wandgemälden und
Reliefs, sondern auch statuarisch behandelt worden (schöner
Typus der jüngern attischen
Kunst).
Vgl.
Overbeck, Kunstmythologie
des
Zeus
[* 2] (Leipz. 1871).
Von neuern Kunstwerken ist die
Statue der Leda von
Michelangelo berühmt.
rechter Nebenfluß der
Ems,
[* 3] entspringt im Oldenburgischen, nördlich von Werlte, als
Marke,
welche das
Saterland durchfließt, wird durch die Ohe, die
Soeste mit der
Lohe und Vehne und die Jümme verstärkt, ist 21 km
weit schiffbar und mündet nach 65 km langem
Lauf bei
Leer.
[* 4]
in der
»Flora altaica« (das. 1829-34, 4 Bde.,
mit
Meyer und
Bunge) und in den »Icones plantarum novarum floram rossicam, imprimis altaicam
illustrantes«
(Riga
[* 8] 1829-34, 5 Bde., 500 kolorierte Tafeln
in Folio) veröffentlichte. Seit 1836 emeritiert, lebte er in
Odessa,
[* 9] Heidelberg
[* 10] und
München,
[* 11] wo er starb. Außer einigen kleinern
Schriften veröffentlichte er noch
die
»Flora rossica« (Stuttg. 1842-53, 4 Bde.).
»Adelslexikon der preußischen
Monarchie«
(das. 1854-57, 3 Bde.) und »Dynastische
Forschungen« (das. 1853 u. 1855, 2 Hefte).
Unter LedebursSchriften antiquarischen
Inhalts sind die Ȇber die in den baltischen
Ländern gefundenen
Zeugnisse eines Handelsverkehrs mit dem
Orient« (Berl. 1840) und »Die heidnischen
Altertümer des RegierungsbezirksPotsdam« (das. 1852) hervorzuheben. Außerdem begründete und schrieb
er zumeist das »Allgemeine
Archiv für die Geschichtskunde des preußischen
Staats« (Berl. 1830-36, 21 Bde.),
Karl Lodewyck, vläm. Dichter, geb. zu
Eecloo inOstflandern, wo er, noch sehr
jung, Stadtschreiber wurde und durch eisernen häuslichen Fleiß es dahin brachte, 1835 mit Auszeichnung sein juristisches
Doktorexamen in
Gent
[* 16] zu bestehen. Infolgedessen wurde er Friedensrichter in Zomergem und, da er bereits seit 1827 in verschiedenen
Wettkämpfen als Dichter den
Preis davongetragen, von der
Regierung nicht nur in die
Kommission über die
vlämische
Rechtschreibung berufen, sondern auch mit der Übersetzung der
Gesetzbücher in das
Vlämische betraut. 1842 ward
er zum Provinzialinspektor der niedern
Schulen in
Gent ernannt, wo er 1845 aggregierter
Professor an der
Universität wurde und starb.
Die zahlreichen
Ausgaben seiner gesammelten Gedichte (zuletzt
Gent 1886) zeigen, daß Ledeganck zu den beliebtesten
Schriftstellern der
Vlämen gehört.
durch verschiedene
Prozesse (Gerbprozesse) in der Art veränderte tierische
Haut,
[* 17] daß sie unter
Erhaltung ihrer
wesentlichsten
Eigenschaften große Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse aufweist. Während die unveränderte
Haut
durch
Trocknen steif und hornig wird, im feuchten Zustand schnell fault und sich beim
Kochen mit
Wasser
leicht unter
Bildung von
Leim auflöst, besitzt das Leder deutlich faserige
Struktur und bei genügender
Festigkeit
[* 18] große
Biegsamkeit
und
Geschmeidigkeit; es widersteht in der Nässe der
Fäulnis und verwandelt sich beim
Kochen nicht oder nur nach langer Zeit
in
Leim.
DieGerberei verarbeitet hauptsächlich die
Haut größerer
Säugetiere, aber nicht die ganze
Haut, sondern
nur die auf chemischem und mechanischem Weg isolierte
Schicht, welche man als
Lederhaut (corium) bezeichnet, und die Gerbprozesse
haben stets den
Zweck, durch irgend ein
Mittel das Zusammenkleben der
Fasern dieser
Haut beim
Trocknen zu verhindern. Dies wird
auf verschiedene
Weise erreicht, nämlich durch
Gerbstoff
(Loh- oder
Rotgerberei), durch
Alaun
[* 19] mit
Kochsalz
(Alaun- oder
Weißgerberei),
durch Mineralsalze, besonders durch
Eisen- und
Chromsalze
(Mineralgerberei), oder durch
Fett
(Sämisch- oder
Ölgerberei). Die
gerbenden
Substanzen verbinden sich nicht chemisch mit der
Substanz der
Haut, sondern dringen nur in die
Poren derselben
ein, umhüllen die
Fasern und werden von denselben fixiert, ähnlich wie
Farbstoffe von der vegetabilischen oder animalischen
Faser in der
Färberei. Das vollkommen gegerbte, gare Leder unterliegt schließlich noch bestimmten Behandlungen, durch welche
es die für den
Markt erforderliche
Beschaffenheit erhält.
Die wichtigsten
Häute für dieGerberei sind die des
Rindviehs.
Wildes Vieh hat
stärkere, festere
Haut als zahmes, Weidevieh stärkere als im
Stall gefüttertes; Stierhäute sind gröber, rauher und am
Rücken dünner als Ochsenhäute, dagegen dicker als diese in
Nacken- und Bauchgegend; die
Haut desselben
Tiers ist in der Mitte
des
Rückens und am
Kopf bisweilen doppelt so stark als am
Bauch.
[* 20]
Stier- und Ochsenhäute und importierte
Wildhäute geben besonders
Sohl- oder Pfundleder, schweres
¶
mehr
Riemen- und Sattlerleder, Kuhhäute dünneres, weniger dichtes, minder feinkörniges Vacheleder für leichte Sommersohlen,
Oberleder, Kutschenverdecke etc.; dünne einheimische und fremde Rindshäute werden auf Schmal-
oder Fahlleder, besonders dichte, kurzfaserige und geschlossene Rindshäute (wie sie namentlich England liefert) auf Sattler-
und Geschirrleder und auf Maschinenriemenleder verarbeitet. Büffelhäute finden nur Verwendung für untergeordnete
Ledersorten.
Kalbfelle geben zähes, weiches, biegsames Leder zu Oberleder, Lackleder etc.; Pferde-, Esel-, Maultierhäute sind dünn, werden
aber viel verarbeitet und liefern Sohlledersurrogat für Kalbleder, Leder zu Kutschenverdecken und Sattlerarbeiten;
hauptsächlich werden sie aber zu Korduan verwandt. Schaf- und Lammfelle liefern Leder von geringerer Stärke
[* 22] zu Handschuhen, Pantoffeln,
Futterleder, auch farbiges Leder für Buchbinderei etc. Lammfelle liefern vorzügliches Handschuhleder;
Die rohen Häute unterliegen einer Reihe vorbereitender Operationen, welche für alle Gerbmethoden im wesentlichen übereinstimmen.
Man weicht sie ein, am besten in fließendem Wasser, frische Häute nur wenige Stunden, gesalzene und getrocknete erheblich
länger. Bei letztern wird das vollständige Erweichen durch Bearbeiten mit dem Streckeisen und durch
Walken befördert. Man reinigt dann die Fleischseite der Haut auf dem Schab- oder Streichbaum mit dem Schab- oder Bestoßmesser
oder auf Maschinen von anhängenden Fleisch- und Fettteilen und schreitet dann zum Schwellen und Enthaaren, wobei mit den
Haaren auch die Epidermis
[* 23] entfernt wird.
Dies geschieht nach verschiedenen Methoden. BeimSchwitzen werden die Häute mit der Fleischseite nach innen zusammengeschlagen,
30-40 Stunden in eine Grube oder in einen Schwitzkasten gelegt und dabei täglich mindestens zweimal auseinander gelegt, um
die faule Gärung und Ammoniakentwickelung und damit die Schwellung und Lockerung der Haut zu regeln und
zu unterbrechen. Man hängt auch die Häute in Kammern bei 20-26° auf und gelangt hierbei in 24 Stunden zum Ziel. In Amerika
[* 24] benutzt man unterirdische bedeckte Gruben, in welchen man durch herabtröpfelndes Wasser hinreichende Feuchtigkeit und durch
Ventilation eine Temperatur von 8-14° erhält, bei welcher der Prozeß in 6-12 Tagen vollendet ist.
Das Enthaaren mit Sauerbrühe beruht auf der schwellenden Wirkung der Säuren auf die Haarwurzeln und die Oberhaut. Man benutzt
einen Auszug von gebrauchter Lohe, welcher Essigsäure, Milchsäure etc. enthält, bereitet daraus Bäder von verschiedener Stärke
und bringt die Häute allmählich in immer stärkere Bäder, wobei sie am besten durch einen Haspel in beständiger
Bewegung erhalten werden. Nach 8 Tagen lassen sich die Haare
[* 25] entfernen. BeimKälken bringt man die Häute zunächst in mehrfach
gebrauchte, dann in frischere, zuletzt in ganz frische Kalkmilch und läßt sie in jeder Grube 2-8 Tage unter täglich
mindestens zweimaligem Herausnehmen.
Außerdem benutzt man Bäder von
Schwefelnatrium, teils rein, teils mit Kalk gemischt, Gaskalk, Sodarückstände, welche beide
durch Gehalt an Schwefelcalcium wirken, zum Enthaaren. Der Kalk wirkt sehr energisch auf die Haut, und bei zu starker Einwirkung
wird die Struktur des Leders undicht. Man vermeidet deshalb den Kalk, wo es sich um Darstellung eines festen,
dichten Leders handelt, und bedient sich des Verfahrens nur bei der Oberlederfabrikation und für die Herstellung von leichtem
Sohlleder (Vacheleder).
Das Enthaaren (Abpälen) selbst wird durch Handarbeit oder auf Maschinen ausgeführt, worauf man die Blöße gründlich reinigt,
auf der Narbenseite mit dem Glättstein glättet und mit Wasser spült. Zur Entfernung des Kalkes aus den
Häuten bringt man dieselben in ein aus Tauben-, Hühner-, Hundeexkrementen und Wasser bereitetes Bad,
[* 26] welches man in neuerer Zeit
durch mancherlei Surrogate, mineralische und organische Säuren, zu ersetzen gesucht hat. Die enthaarten Felle werden in der
Regel einer Schwellung unterworfen, um die einzelnen Faserstränge des Bindegewebes der Haut voneinander
zu trennen und sie dadurch für die Aufnahme von Gerbstoff zugänglicher zu machen.
Man benutzt hierzu organische Säuren und zwar in Form der weißen Schwellbeize, die aus Gerstenschrot oder Kleie mit Sauerteig
und Wasser hergestellt wurde, oder der roten Schwellbeize, welche durch Ausziehen gebrauchter Lohe mit Wasser
erhalten wird. Die Blößen kommen dabei in 10-14 Tagen aus schwächern allmählich in immer stärkere Brühen. Auch Schwefelsäure,
[* 27] Salzsäure und Phosphorsäure werden häufig angewandt, erfordern aber größte Vorsicht.
Die so weit vorbereiteten Häute (Blößen) unterwirft man nun dem eigentlichen Gerbprozeß, wobei die
Häute sehr viel (auf Trockengewicht berechnet etwa ⅓) Gerbstoff aufnehmen. Im allgemeinen braucht man zu 1 Ztr. Sohlleder
4,5-5, zu Schmalleder 3,6, zu Kalbleder 3,4
Ztr. Eichenrinde und zu Sohlleder 8 Ztr. Fichtenrinde. Man schichtet die Blößen in hölzernen oder gemauerten
Gruben mit gemahlener Lohe, füllt alle leer bleibenden Ecken mit alter Lohe, bedeckt auch die oberste Haut mit solcher, pumpt
die Grube voll Wasser und verschließt sie. Nach 8-10 Wochen packt
¶