deLisle (spr. lökóngt d'lihl),CharlesMarie, franz. Schriftsteller, geb. auf der
InselRéunion
(Bourbon), erhielt eine vorzügliche
Erziehung und nahm nach einem längern Aufenthalt inSt.-Denis und
mehreren Seereisen 1846 seinen dauernden Aufenthalt in
Paris.
Erst ein schwärmerischer Anhänger der sozialistischen
TräumeFouriers, den er in einem
Hymnus besang, wurde er bald deren entschiedener Feind und nahm unter dem Einfluß der kosmogonischen
Systeme der Griechen und namentlich der
Inder mehr und mehr eine pantheistisch gefärbte Weltanschauung
an, welche auch den
Untergrund seiner poetischen
Produktionen bildete. Leconte de Lisle steht an der
Spitze der jungfranzösischen Dichterschule
der
»Parnassiens« und ist, trotz
VictorHugo selbst, der formgewandteste
Lyriker seiner
Nation. Er gab heraus: »Poëmes antiques«
(Par. 1852, neue Ausg. 1880),
»Poésies nouvelles« (1854) und »Poëmes et poésies« (1855),
(lat., griech. Phoreion), das bei den Alten gewöhnliche
Tragbett, bestehend aus einem hölzernen
Gestell, auf dem eine
Matratze und ein Kopfkissen lagen, und das
mittels Tragstangen, welche unter dem
Boden durchgesteckt waren, getragen wurde.
In den frühern einfachen
Zeiten war der
Gebrauch
dieser
Sänften, außer auf
Reisen, auf
Frauen und Kranke beschränkt; unter den
Kaisern bedienten sich ihrer auch
Männer, und
man begann
Luxus damit zu treiben. Die Lectica wurde mit Vorhängen, später sogar mit Glasfenstern versehen
und überhaupt auf das prachtvollste ausgestattet. Jedes vornehme
Haus besaß deren mehrere und hatte auch seine eignen reich
garnierten Sänftenträger (lecticarii); für minder Bemittelte
gab es dergleichen an bestimmten
PlätzenRoms zu mieten. Auch
die Totenbahre und das
Paradebett hieß Lectica.
(lat.), bei den alten
Römern eine eigentümliche Art von religiöser
Feier, zuerst 399
v. Chr.
durch die
Sibyllinischen Bücher veranlaßt und mit der Zeit in allgemeine
Aufnahme gekommen, bestand darin, daß man den
Göttern
wie zu einem heiligen
Mahl Pfühle (lectus, pulvinar) bereitete, auf diese ihre
Attribute oder ihre
Büsten legte und dann ihnen
Speise vom
Opfer oder von den
Mahlzeiten mitteilte, welche gleichzeitig durch die ganze Stadt mit großer Festlichkeit gehalten
wurden. Gewöhnlich waren damit allgemeine
Supplikationen verbunden, bei welchen vom
Volke gebetet und
Wein und
Weihrauch geopfert
wurde. Es gab ordentliche, d. h. regelmäßig wiederkehrende, und außerordentliche
Lektisternien.
Letztere, die 3, 8 und mehr
Tage währten, fanden bei glücklichen oder unglücklichen Ereignissen, die den
Staat betrafen, statt. Wahrend des
Festes herrschte
allgemein
Friede, Versöhnlichkeit und Gastlichkeit.
(spr. lätuhr),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementGers, auf einer steil zum
Gers abfallenden Anhöhe an der Südbahn, hat eine ehemalige
Kathedrale, eine
mittelalterliche
Fontäne, ein Denkmal des hier gebornen
MarschallsLannes, (1886) 2945 Einw., Wollmanufakturen und Fabrikation
von hydraulischem
Kalk, starken
Handel mit
Getreide
[* 9] und Vieh und ein
Collège. ist das alte Lactora, die Hauptstadt der Laktoraten
in
Aquitanien, und wurde von
Heinrich IV. zur
Krone geschlagen.
in der griech. Sagengeschichte Tochter des Thestios,
Königs von
Ätolien, Gemahlin des Spartanerkönigs
Tyndareos, genoß die
Gunst des
Zeus,
[* 18] der sich ihr in Gestalt eines
Schwans nahte, worauf Leda zwei
Eier
[* 19] gebar, aus deren einem
Helena und aus dem andern
Kastor und
Pollux hervorgingen. Indessen weichen die hierauf bezüglichen
Mythen in
vielen
Punkten voneinander ab, wie denn nach
HomerKastor und
PolluxSöhne des
Tyndareos sind und
Helena Tochter des
Zeus ist. Leda mit
dem
Schwan war schon im
Altertum vielfach ein Gegenstand der
¶
mehr
Kunstdarstellung. Sie ist entweder stehend und halb bekleidet aufgefaßt oder liegend, und nicht bloß in Wandgemälden und
Reliefs, sondern auch statuarisch behandelt worden (schöner Typus der jüngern attischen Kunst).
Vgl. Overbeck, Kunstmythologie
des Zeus (Leipz. 1871).
Von neuern Kunstwerken ist die Statue der Leda von Michelangelo berühmt.
rechter Nebenfluß der Ems,
[* 21] entspringt im Oldenburgischen, nördlich von Werlte, als Marke,
welche das Saterland durchfließt, wird durch die Ohe, die Soeste mit der Lohe und Vehne und die Jümme verstärkt, ist 21 km
weit schiffbar und mündet nach 65 km langem Lauf bei Leer.
[* 22]