ätherisches
Öl, welches aus den
Blüten wild wachsenden, in
England aber, besonders bei
Mitcham und
Hitchin,
aus den
Blüten zu diesem
Zwecke kultivierten
Lavendels durch
Destillation
[* 6] mit
Wasser gewonnen wird
(Ausbeute
1,5 Proz.) Das englische
Öl ist weit seiner als das französische, und die beste
Sorte wird aus den abgestreiften
Blüten erhalten.
Es ist hellgelblich, dünnflüssig, riecht sehr angenehm, schmeckt streng aromatisch, vom spez. Gew.
0,876-0,880, löst sich in 5 Teilen
Alkohol vom spez. Gew. 0,894 und besteht aus
einem bei 200-210° siedenden
Kohlenwasserstoff und
Stearopten. Es verändert sich sehr leicht an der
Luft und am
Licht.
[* 7] Viel
geringer ist das aus
LavandulaSpicaChaix gewonnene
Spiköl.
Dieses riecht kampferähnlich und besteht aus einem bei 175° siedenden
Kohlenwasserstoff und einem bei 210° übergehenden
Bestandteil. Lavendelöl wird besonders in derParfümerie benutzt; auch dient es gegen
Migräne und nervöse Aufregung,
in spirituöser
Lösung äußerlich gegen
Rheumatismus und
Lähmungen. Das
Spiköl wird zu geringern Parfümen, zum
Parfümieren
der
Seife, zu Firnissen, zum Auftragen von Porzellanfarben etc. benutzt. Das sehr beliebte
Lavendelwasser ist eine
Lösung von 175 g
Lavendelöl in 4
Lit. Alkohol; die feinste
Sorte wird durch
Destillation von 60 g englischem Lavendelöl mit 2,5Lit.
Alkohol
und 0,5 Lavendelöl
Rosenwasser erhalten.
Seit 1846 für das
DepartementGers Mitglied der Deputiertenkammer, zog er sich nach der
Februarrevolution 1848 ganz
vom politischen
Leben zurück und trieb volkswirtschaftliche und sozialpolitische
Studien. 1850-52 hatte
er den Lehrstuhl für
Ackerbaukunde am agronomischen Nationalinstitut in
Versailles
[* 12] inne, 1854 wurde er Mitglied des Zentralackerbauvereins, 1855 Mitglied
der
Akademie für
Moral und
Politik. Nach dem
Sturz des Kaiserreichs ward er zum Mitglied der
Nationalversammlung
gewählt und schloß sich als gemäßigt-freisinniger
Orléanist dem rechten
Zentrum an. Er bemühte sich mit seinen nähern
Freunden,
wie
Audiffret-Pasquier, eine konstitutionelle
Monarchie zu errichten, und bekämpfte daher
Thiers und die
Republik.
Als aber der Fusionsversuch der Monarchisten gescheitert war, verband er sich mit dem linken
Zentrum zur
Begründung einer konservativen
Republik. An dem Zustandekommen der
Verfassung von 1875 hatte er als
Präsident der Dreißigerkommission
hervorragenden
Anteil und ward Ende 1875 zum lebenslänglichen
Senator gewählt. Er starb Außer zahlreichen Abhandlungen
in der
»Revue des
DeuxMondes«, dem
»Journal des Économistes« und dem »Correspondant«
schrieb er: »Essai sur l'économie rurale de l'Angleterre, de l'Écosse et de l'Irlande«
(1854, 5. Aufl. 1882);
ȃconomie rurale de la
France depuis 1789« (1860, 4. Aufl. 1877);
»Les économistes français du XVIII.
siècle« (1870);
»Les assemblées provinciales sous
Louis XVI« (1863, 2. Aufl. 1879).
Besonders verdient machte er sich durch die
Erfindung eines neuen Balkenkonstruktionssystems (Lavessches Balkensystem) für
Brückenbauten und Bedachungen großer
Räume. Im J. 1838 zum Oberhofbaudirektor ernannt, ging er nach
Italien,
[* 18] um die hauptsächlichsten
Theater
[* 19] zu besichtigen, und erbaute später das neue Schauspielhaus in
Hannover, das 1852 vollendet
ward. Laves huldigte im allgemeinen dem griechisch-römischen
Stil, in welchem er auch zahlreiche Privatbauten ausgeführt hat.
Er starb inHannover.
(spr. -wä),Badeort im schweizer. Kanton Waadt,
[* 20] 475 m ü. M.,
am
Fuß der
Dent de Morcles, 4 km von der Bahnstation
Bex, mit (1880) 329 Einw. Die
Quelle,
[* 21] aus dem
Bette des
Rhône hervorbrechend,
ist ein salinisch-muriatisches Schwefelwasser von schwachem hepatischen
Geruch und
ca. 40° C.
Temperatur.
(holländ. laveren, seemännisch: kreuzen) muß ein
Schiff
[* 22] unter
Segel, welches durch die Windrichtung verhindert
ist, auf direktem Wege
(Kurs) nach seinem
Ziel zu gelangen. Es geht dabei zuerst in einer solchen
Richtung voraus, daß
es vorn
ca. 6
Strich (56°) auf einer Seite am
Wind liegt, was genügt, um die scharf angebraßten
Segel noch eben voll zu halten,
und führt dann eine »Wendung« aus, so daß der
Wind nun in derselben
Weise von der andern Seite kommt, u. s. f.; auf diese
Weise nähert es sich dem
Ziel in Zickzacklinien. Jeder beim Lavieren gemachte Weg heißt ein
Gang.
[* 23]
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