lassen. Die historische und vergleichende Lautlehre, wie J.
Grimm und
Bopp sie begründet haben, die Grundlage der neuern Linguistik,
geht nicht mit dem fertigen
Begriff des
Wohllauts an die
Sprache
[* 2] heran, sondern sucht den
Sprachen abzulernen, was darin zu einer
gegebenen Zeit für wohllautend galt. S.
Sprache und Sprachwissenschaft.
(spr. lotreck),Stadt im franz.
DepartementTarn,
ArrondissementCastres, auf einer Anhöhe zwischen
Agout und
Dadou an der Südbahn gelegen, mit restaurierter
Kirche und (1881) 957 Einw. Lautrec war im
Mittelalter befestigt und gab einem
Vikomtegeschlecht den
Titel.
(spr. lotreck),Odet de
Foix, Vicomte de,
Marschall vonFrankreich, geb. 1485, zeichnete
sich schon in der
Schlacht bei
Ravenna 1512 aus, wo er schwer verwundet wurde, war 1515-21
Statthalter von
Mailand,
[* 3] machte sich
aber durch seine Grausamkeit so verhaßt, daß beim Einrücken der Kaiserlichen 1521 die
Bevölkerung
[* 4] sich gegen ihn erhob
und er 19. Nov.Mailand räumen mußte. Um es wiederzuerobern, griff er die Kaiserlichen in ihrem
verschanzten
Lager
[* 5] bei
Bicocca an, erlitt aber eine
Niederlage. 1525 riet er nach dem erfolglosen
Angriff auf
Pavia vergebens
zum Abzug. 1527 führte er wieder ein französisches
Heer nach
Italien,
[* 6] eroberte
Alessandria und
Pavia, das er plündern ließ,
und drang in das
KönigreichNeapel
[* 7] siegreich ein. Im Frühjahr 1528 begann er die Belagerung von
Neapel,
welche durch eine furchtbare
Seuche dem
Heer höchst verderblich wurde. Lautrec, der trotzdem das Unternehmen nicht aufgeben wollte,
erlag ihr endlich selbst
Vergleicht man ein beliebiges englisches oder niederdeutsches, holländisches,
schwedisches, dänisches, isländisches, gotisches
Wort, das den tönenden
Zungenlaut d enthält, mit dem entsprechenden deutschen
Wort, so wird
man in dem letztern statt eines
d in derRegel ein t finden. So stehen dem englischen dance, day, deep im
Deutschen
die Wortformen
Tanz,
Tag, tief gegenüber.
Ferner wird der tonlose
Dental t des
Englischen etc. im
Deutschen
gewöhnlich durch z oder ß, drittens das gelispelte th meist durch d vertreten, z. B. im
englischen tin, foot, bath gegenüber dem deutschen
Zinn,
Fuß,
Bad.
[* 8]
Wie sich hierin das
Hochdeutsche zum
Englischen und den andern niederdeutschen sowie den skandinavischen
Sprachen verhält,
so verhalten sich diese
Sprachen ihrerseits zum
Griechischen,
Latein,
Sanskrit, überhaupt zu allen übrigen
Familien des indogermanischen
Sprachstammes (s.
Indogermanen). Und ferner findet eine ganz analoge Vertauschung bei den gutturalen und labialen
Konsonanten
der indogermanischen
Sprachen statt. Wir führen zunächst drei
Beispiele für die
Verwandlung der
Dentale an, weil sie
bei diesen am konsequentesten durchgeführt ist:
Die
Zahlen
beziehen sich nur auf den anlautenden
Konsonanten in diesen Wörtern, der im
Englischen etc.
jedesmal um eine
Stufe, im
Hochdeutschen um zwei
Stufen verschoben ist.
Daher gab
Grimm, der eigentliche Entdecker dieses Lautwechsels,
ihm den
Namen Lautverschiebung; in
England wird es gewöhnlich
Grimm's law
(»GrimmsGesetz«) schlechthin genannt. Bei den
Gutturalen und
Labialen
findet sich nur die erste
Stufe der Lautverschiebung durchgehends, d. h. die niederdeutschen und nordischen
Sprachen haben g, h, k und b, f, p, wo im
Griechischen,
Lateinischen,
Sanskrit,
Slawischen und
Keltischen gh (h, ch, g), k (c,
p), g und bh (b, f),
p, b steht; auf der zweiten, d. h. hochdeutschen,
Stufe wird das so entstandene k
und p, wenigstens im Inlaut,
in ch und f oder
pf verwandelt, aber die andern
Laute bleiben, abgesehen von mundartlichen Besonderheiten,
so, wie wir sie im
Niederdeutschen und
Nordischen finden. So wird griechisch megal-e im
Gotischen zu mikil (vgl. engl. much),
im
Mittelhochdeutschen zu michel (»groß, viel«);
für schlafen finden wir im
Gotischen slepan, im
Englischen to sleep.
Anderseits findet sich z. B. in
Horn das niederdeutsche h (got. haurn, engl. horn), in
Buche das niederdeutsche b (got. bôka,
engl. beech) bewahrt; aber die andern indogermanischen
Sprachen zeigen im ersten
Fall ein k (lat. cornu, griech. keras),
im zweiten
Fall ein f (lat. fagus, griech. phegos). In dieser
Weise pflegte die Lautverschiebung bis in die neueste Zeit herein dargestellt
zu werden, wobei jedoch die innern
Gründe dieses ausgedehnten Lautwechsels sowohl als die zahlreichen Ausnahmen von demselben
unaufgeklärt blieben.
Die Sprachforschung der Gegenwart hat die Lautverschiebung in eine
Reihe von Einzelvorgängen aufgelöst, welche teils
durch die Entstehung von Reibungsgeräuschen nach tonlosen
Lauten (also Übergang des p in
pf, des t in ts etc.), teils durch
Verstärkung
[* 9] der Exspiration (daher Übergang des g, d,
b in k, t, p), teils durch den Einfluß des
Accents (Vernersches
Gesetz),
teils durch andre, auch sonst in der
Sprache nachweisbare lautliche
Erscheinungen hervorgerufen worden
sind. Die Bedeutung der Lautverschiebung als wichtigsten
Lautgesetzes der germanischen
Sprachen wird hierdurch nicht alteriert.
Vgl. R. v.
Raumer, Aspiration und Lautverschiebung (Leipz. 1837);
[* 1]elektrische,Vorrichtungen zur Erzeugung hörbarer
Glocken- oder Klingelsignale mittels des elektrischen
Stroms, der entweder ein
Triebwerk auslöst, oder unmittelbar das
Anschlagen eines Klöppels wider eine
Glocke herbeiführt.
Mechanische Klingelwerke mit elektrischer
Auslösung dienten schon bei den ersten lautlos arbeitenden
Telegraphen,
[* 10] den Beginn einer telegraphischen Übermittelung anzukündigen.
Noch heute benutzt man die gleiche
Anordnung in den
Eisenbahn-Läutwerken,
um größere
Glocken zum Ertönen zu bringen. Das
Schlagwerk derselben hat in der
Regel Gewichtsbetrieb; sein wesentlichster
Teil ist ein
Rad R
[* 1]
(Fig. 1), dessen Stirnseite mit
Daumen oder Hebenägeln rr ausgerüstet ist, welche
bei der
Umdrehung des
Rades nacheinander den
Arm c des Schlaghebels H aufheben und wieder zurückschnappen lassen. Die
Bewegung
des
Hebels überträgt sich durch den an seinem andern Ende b befestigten Zugdraht Z auf den Hammer;
[* 12] dieser hebt sich, solange
ein Nagel r den Hebelarm c nach oben drückt, und fällt nieder, sobald c von r abschnappt. Zur Signalbildung werden entweder
einzelne Schläge oder sogen. Pulse, d. h. bestimmte Gruppen von Schlägen, benutzt, wobei die einzelnen
Schläge je nach der Anzahl der Glocken oder nach der Konstruktion des Schlagwerks einfache, doppelte oder dreifache sein können;
darüber hinaus geht man im Interesse der Einfachheit nicht.
Als Elektrizitätsquellen zum Auslösen der Signalwerke dienen galvanische Batterien, häufiger magnetelektrische Induktoren.
Unter der Einwirkung des Stroms zieht ein in die Leitung eingeschalteter Elektromagnet des Signalwerks seinen Anker
[* 15] an und läßt
dadurch einen Auslösehebel frei, welcher
das Triebwerk für gewöhnlich sperrt; letzteres führt nun
in der beschriebenen Weise eine Anzahl Schläge gegen die Glocke aus und hemmt dann durch Wiedereinlösung des Sperrhebels selbstthätig
seinen Gang,
[* 16] worauf das Läutwerk zu einer neuen Auslösung bereit ist.
In den elektrischen Läutwerken zu andern Zwecken ist dem elektrischen Strom meist unmittelbar die Aufgabe übertragen, den mit
dem Anker eines Elektromagnets verbundenen Klöppel an die Glocke zu führen, während eine Abreißfeder nach dem Aufhören der
Stromwirkung das Zurückgehen des Ankers in die Ruhestellung herbeiführt. Jedem Stromschluß entspricht also in diesem Fall
ein Schlag an die Glocke. Bei der elektrischen Klingel mit einfachem Schlag
[* 11]
(Fig. 3) trägt der Anker A des
Elektromagnets M den KlöppelK an einem federnden Fortsatz B; die den Anker tragende Feder f am andern Ende dient zugleich als
Abreißfeder. Der Elektromagnet ist auf dem gußeisernen Winkelstück P befestigt und samt dem Anker mit einem Schutzkästchen
überdeckt, durch dessen eine Seitenwand der Ankerfortsatz mit dem Hämmerchen herausragt; letzterm gegenüber
steht die Glocke G auf dem gemeinsamen Grundbrett.
Bei dem Rasselwecker wird die Anziehung des Ankers gleichzeitig dazu benutzt, den Stromweg zum Elektromagnet zu unterbrechen,
sobald der Klöppel einmal an die Glocke geschlagen hat, während das Abfallen des Ankers die leitende Verbindung zwischen der
Batterie und dem Elektromagnet wiederherstellt und dadurch zu einem erneuten AnschlagenAnlaß gibt; dieses
Spiel dauert so lange fort, wie der Batteriestrom die Leitung durchläuft, und