Gebirge (LausitzerBergland), im weitern
Sinn das ganze östlich von der
Elbe im S. bis
zur
Iser, im N. bis
Görlitz und in die Gegend von
Meißen
[* 7] reichende Bergland, bestehend aus einer Hochfläche, im N. von 160-230
m, im S. von 300 m
Höhe, mit aufgesetzten
Ketten und
Kuppen; im engern
Sinn das südlich von
Zittau
[* 8] auf der
böhmischen
Grenze bis an die
Iser sich hinziehende
Gebirge, in welchem sich die Phonolithkegel der
Lausche (796
m) und des
Hochwaldes
(744 m) innerhalb des
Elbsandsteingebirges (s. d.) erheben.
Der höchste Gipfel des
Gebirges ist der aussichtsreiche Jeschken (1013 m) in
Böhmen, südwestlich bei
Reichenberg.
[* 9] Bekannt
sind ferner der
Oybin (s. d.) bei
Zittau und die Sandsteinfelsen von
Klein-Skal in
Böhmen an der
Iser. Der
nördliche Teil, zwischen
Meißen und
Görlitz, bildet eine Granitplatte, umschließt aber neben Diluvialbildungen bei
Zittau
auch ein Tertiärbecken mit mächtigem Braunkohlenlager und zahlreiche Basaltkegel. Innerhalb dieses Gebiets liegt die zur
Heidenzeit berühmt gewesene Berglandschaft zwischen
Bischofswerda und
Löbau,
[* 10] woselbst auf der südlichen
Bergreihe der
Falkenberg (606 m), auf der nördlichen der Tschernaberg (558 m) sich erhebt.
Auf ihm, westlich von der
Spree, der Brautberg (176 m) bei Gollmitz und die
Ochsenberge (176 m) westlich von
Senftenberg, zwischenSpree und
Neiße der
Spitzberg (183
m) und zwischen
Neiße und
Bober der Rückenberg (229 m) bei
Sorau.
[* 16] An seinen Rändern befinden sich große Braunkohlenlager.
(arab. al'oud, span. laud, ital.
liuto, franz. luth, engl. lute, lat.
[im 16.-17. Jahrh.] testudo), ein sehr altes Saiteninstrument, dessen
Saiten
(Darmsaiten) gezupft wurden, wie die der heutigen
Abarten der Laute, der
Guitarre,
Mandoline,
Bandola etc. Abbildungen der
Laute finden sich bereits auf sehr alten ägyptischen Grabdenkmälern; sie war später das Lieblingsinstrument der
Araber, durch welche sie nach
Spanien
[* 17] und Unteritalien gelangte, von wo aus sie sich etwa im 14. Jahrh.
über ganz
Europa
[* 18] verbreitete. Im 15.-17. Jahrh. spielte sie eine große
Rolle; Lautenarrangements von Gesangskompositionen
waren für die Hausmusik etwa dasselbe wie heute die Bearbeitungen von Orchesterwerken für
Klavier.
Dabei war die Laute zugleich allgemein verbreitetes Orchesterinstrument und wurde erst im 17.-18. Jahrh.
durch
die Verbreitung der
Violine und die Vervollkommnung der
Klaviere allmählich verdrängt (vgl.
Orchester).
Was die Laute von der (heutigen)
Guitarre unterschied, war einmal die ganz abweichende Form des Schallkastens: die Laute hatte keine
Zargen, sondern war unterwärts gewölbt (etwa wie ein halber
Kürbis,
[* 19] wie die heutige
Mandoline).
Ferner hatte die eine
weit größere Anzahl von
Saiten, von denen 5
Paar und eine einzelne (die höchste, für die
Melodie) über das
Griffbrett liefen,
die übrigen aber (die Baßsaiten, zuletzt 5, welche nur als leere
Saiten benutzt wurden) neben dem
Griffbrett lagen.
Die »Baßchorden« kamen erst zu Ende des 16. Jahrh.
auf. Die
Stimmung der Laute variierte nach Zeit und Art sehr; die verbreitetsten Stimmungsarten im 16. Jahrh.
waren: G c f
a d' g' oder
A d g
h e' a', im 17.-18. Jahrh.
A d f
a d'
f' und für die Baßchorden (G) F E
D C. Eine kleinere
Art der Laute war im 16. Jahrh. die
Quinterne (Chiterna, d. h.
Guitarre), welche im
Bau der Laute gleich war, aber nur vier Saitenchöre
hatte;
im 17. Jahrh. wurde die
Quinterne bereits wie die heutige
Guitarre flach gebaut.
Das Bestreben, den Tonumfang der Laute zu
erweitern, führte zuerst zur Einführung der Baßchorden, die von dem im stumpfen
Winkel
[* 20] nach
oben gebogenen
Hals mit dem Wirbelkasten aus direkt nach dem auf dem Resonanzboden befestigten Saitenhalter liefen; um aber noch längere
Saiten zu gewinnen, rückte man den Wirbelkasten für die Baßchorden etwas über den für die Griffsaiten hinaus, so
daß etwa in der Mitte des einen der andre anfing
(Theorbe), oder man bog erst jenseit des ersten Wirbelkastens
den
Hals nach
oben zurück und brachte in seiner
Verlängerung
[* 21] den zweiten für die Baßsaiten an (Archiliuto, Erzlaute, Baßlaute),
oder endlich man trennte beide Wirbelkasten noch durch einen mehrere
Fuß langen
Hals
(Chitarrone).
Man notierte für die und ihre
Abarten nicht mit der gewöhnlichen (Mensural-) Notenschrift, sondern mit
besonderer
Buchstaben- oder Zifferschrift, welche nicht die Tonhöhe, sondern den
Griff bezeichnete (Lautentabulatur); doch
war die Lautentabulatur in
Frankreich,
Italien
[* 22] und
Deutschland
[* 23] durchaus verschieden: die
Italiener, denen wir ja auch die
Generalbaßbezifferung
verdanken, bedienten sich der
Zahlen, die
Franzosen und
Deutschen der
Buchstaben. Die Lautentabulaturen sind
für das
Studium der
Musik des 16.-17. Jahrh. so wichtig, weil bei ihnen alle jene Sonderbarkeiten der Mensuralnotierung,
die Selbstverständlichkeit mancher ♭ oder ♯ wegfallen und der
Griff jederzeit genau notiert ist.
Sicherer und zuverlässiger als die oft unbestimmten und mehrdeutigen Angaben der Theoretiker vermögen
daher sie über die Anwendung der Semitonien (mit ♯, ♭) in zweifelhaften
Fällen Aufschluß zu geben. Über die rhythmischen
Wertzeichen der Lautentabulaturen vgl.
Tabulatur. Eine wertvolle
Monographie über die Laute verdanken wir
Baron (»Untersuchung
des
Instruments der Lauten«, 1727).
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Marienwerder,
[* 24]
Kreis
[* 25]
Strasburg, an der
Welle, die hier durch den LautenburgerSee fließt, hat ein
Amtsgericht, eine evangelische und eine kath.
Kirche, eine
Synagoge, eine Dampfschneidemühle, 2 große
Mahlmühlen, Spiritusbrennerei, Bierbrauerei
[* 26] und (1885) 3565 meist kath.
Einwohner.
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