Gottes teil; er verlieh dem Seher die Kraft, Verborgenes zu schauen, er ward auch das Abzeichen der Sänger und schmückte als
corona triumphalis (s. Corona, Fig. 5) die Stirn des siegenden Helden. Auch später blieb der Lorbeerkranz ein Symbol des Ruhms;
junge Doktoren wurden mit beerentragenden Zweigen geschmückt, woher nach einigen das Wort Bakkalaureus sich
ableiten soll.
(Laurvik), Hauptstadt des norweg. Amtes Jarlsberg-Laurvig, am gleichnamigen Fjord, an dem Farrés-Elv und der Eisenbahn
Drammen-Skien gelegen, mit (1886) 11,196 Einw., welche bedeutenden
Handel und Schiffahrt treiben.
Die Stadt besitzt 84 Schiffe von 26,168 Ton. Der Wert der Einfuhr betrug 1883:
3,069,200 Kronen, der der Ausfuhr (besonders Holz und Eisen) 2,790,000 Kronen.
In der Nähe liegt ein schöner Buchenwald, von
dem aus man eine prächtige Aussicht über Stadt und See genießt. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
(spr. losánn, röm. Lausonium), die Hauptstadt des
schweizer. Kantons Waadt,
liegt 514 m ü. M., 2 km vom Genfer See, äußerst angenehm am Abhang des Jurten auf drei Hügeln und in den dazwischen
liegenden Thälchen und ist die zentrale Station der schweizerischen Gürtelbahn am Genfer See und Ausgangspunkt
der in die Ostschweiz führenden Eisenbahnen über Neuchâtel-Biel und Freiburg-Bern, ferner mit dem Hafen Ouchy ebenfalls durch
eine Eisenbahn und mit Echallens durch eine Schmalspurbahn verbunden. ist aus verschiedenen Stadtteilen entstanden, die im 14. Jahrh.
zu einem Gemeinwesen vereinigt wurden.
Zur Zeit der Eroberung durch Bern
war Lausanne noch mit Ringmauern und Türmen umgeben; jetzt ist die Stadt, obgleich
noch immer zum Teil eng und hügelig, nach Pichards Plan bedeutend verschönert. Ein großartiger, 25 hoher und 188 m langer
Viadukt (grand pont) von zwei Etagen dient zur Verbindung der durch ein Thal getrennten Quartiere St.-François
und St.-Laurent, und durch Ausfüllung und Überwölbung wurde der große neue Platz Riponne gewonnen, auf welchem eine Kornhalle,
ein Museum und mehrere Schulgebäude stehen.
Ein sehenswertes Gebäude ist vor allem die 1000-1275 erbaute Kathedrale, in frühgotischem Stil (1876 wurde der Neubau des
einen Turms über dem Chor vollendet). In dieser Kirche fand im Oktober 1536 die Disputation statt, welcher
Calvin, Farel und Biret beiwohnten, und welche die Einführung der Reformation in der von den Bernern eroberten Landschaft zur
Folge hatte. Noch sind von kirchlichen Gebäuden die St. Lorenzkirche, in die sich 1449 das Baseleler Konzil flüchtete, zu
erwähnen.
Das ehemalige bischöfliche Schloß in der Nähe der Kirche wird als Regierungsgebäude benutzt; unweit
davon das große ehemalige Krankenhaus, jetzt als Schulgebäude benutzt, oberhalb der Stadt ein neues Krankenhaus. Von andern
öffentlichen Gebäuden sind hervorzuheben: das 1454 erbaute Stadthaus auf dem Paludplatz, die 1822 nach dem amerkanischen
Pönitenziarsystem erbaute Straf- und Besserungsanstalt, das Theater und der eidgenössische Justizpalast.
Die Stadt zählt (1880) 30,179 Einw. (86 Proz.
sind Reformierte, 78 Proz. sprechen französisch). Die Industrie ist nicht erheblich,
bedeutender der Handel, welcher durch
zwei Banken unterstützt wird. An wissenschaftlichen und gemeinnützigen Anstalten besitzt eine 1537 gestiftete Akademie mit
sechs Abteilungen (1883 nur 205 Studenten), ein Collège, eine École industrielle, eine Bildungsanstalt
für Lehrer u. Lehrerinnen, eine Musikschule, eine Zeichen-, Turn- und Reitschule, eine Blinden- und eine Waisenanstalt, mehrere
Spitäler, eine neuerbaute Irrenanstalt (5 km von Lausanne) etc. Von Sammlungen sind bemerkenswert: das Kantonsmuseum
mit Naturalienkabinett und einer Sammlung von Altertümern, das Musée Arlaud mit einer Sammlung von Gipsabgüssen
und Gemälden, ein physikalisches Kabinett, eine Kantonsbibliothek von 60,000 Bänden etc. Noch bestehen in eine Société d'utilité
publique, eine Naturforschende und eine Land- und Staatswirtschaftliche Gesellschaft.
Seit Neujahr 1875 ist Lausanne Sitz des eidgenössischen Bundesgerichts. Die schöne Lage der Stadt und der feine
gesellige Ton ziehen aus allen Gegenden Europas zahlreiche Fremde zu längerm Aufenthalt an, und Hunderte von Knaben und Mädchen
aus allen Ländern der Erde befinden sich in den vielen Erziehungs- und Unterrichtsanstalten. Die reizende Umgegend bietet die
lieblichsten Landsitze und die entzückendsten Aussichten dar, so der Montbenon, hart vor der Stadt, und
das Signal, auf einer entferntern Anhöhe. Bei dem Hafen Ouchy, wo Lord Byron seinen »Prisoner of Chillon« schrieb, steht das Hotel
Beaurivage, von schönen Anlagen umgeben. - Lausanne, das im 6. Jahrh. gegründet ist, ward um 580 Sitz
des von Avenches hierher verlegten Bistums und blieb es bis 1536, worauf Freiburg
an seine Stelle trat. Im 16. Jahrh.
kam es an den Kanton Bern
und wurde 1803 Hauptstadt des Kantons Waadt.
Vgl. Blanchet, Lausanne dès les temps anciens (Lausanne 1863).
Dorf im Herzogtum Sachsen-Meiningen, Kreis Sonneberg, an der Linie Koburg-Lauscha der Werraeisenbahn,
hat drei Glashütten, viele Wachs- (Fisch-) Perlenfabriken, Glasaugen-, Schmelzfarben-, Schachtel- und Glasspielwarenfabrikation,
eine Porzellanfabrik, Porzellanmalerei, Gasleitung und (1885) 3400 evang. Einwohner.
Lauscha verdankt seine Entstehung der hier von H. Greiner aus Schwaben und Chr.
Müller aus Böhmen 1597 errichteten Glashütte, der
ältesten des Thüringer Waldes.
Phonolithkegel innerhalb des Sandsteins des Lausitzer Gebirges, liegt südwestlich von Zittau
über Waltersdorf auf der Grenze von Sachsen und Böhmen, ist 796 m hoch und gewährt eine weite Umschau auf die industriereiche
Gegend.
(Pediculina Burm.), Familie aus der Ordnung der Halbflügler, sehr kleine, flügellose Tiere mit weicher Körperbedeckung,
kleinem, undeutlich gegliedertem Thorax, großem, ovalem, neunringeligem Hinterleib, fadenförmigen, fünfgliederigen Fühlern,
kleinen, einfachen Augen, zweigliederigen Tarsen mit großem, hakenförmigem, gegen das Basalglied
mehr
zurückgeschlagenem Endglied und zum Saugen eingerichteten Mundteilen, die einen hervorstülpbaren, fleischigen Rüssel darstellen,
dessen Vorderrand von Häkchenreihen eingefaßt wird. In dem Rüssel liegen vier hornige Halbröhren, welche sich je zwei und
zwei zu einer innern engern und einer äußern weitern Röhre vereinigen. Das innere Rohr wird aus dem weitern herausgestreckt,
in die Haut eingebohrt und dient als Saugrohr; mit dem Hakenkranz hält sich das Tier fest und verursacht dabei die fressende
Empfindung.
Die Läuse leben auf der Haut von Säugetieren, wo dieselbe mit Haaren bedeckt ist, um Blut zu saugen. Die Weibchen legen ihre birnförmigen
Eier (Nisse, Knitten) an die Wurzeln der Haare; nach acht Tagen schlüpfen die Jungen aus und werden, wahrscheinlich
ohne Häutungen durchzumachen, (bei der Kopflaus in 18 Tagen) geschlechtsreif. Die Nachkommenschaft eines Weibchens kann in
acht Wochen 5000 Stück betragen. Die Kopflaus (Pediculus capitis de Geer, s. Tafel »Halbflügler«),
bis 2 mm lang, ist graugelb,
an den Rändern der Hinterleibsringe dunkler, legt etwa 50 Eier, lebt nur auf dem Kopf des Menschen, besonders
unsauberer Kinder. Die Kleiderlaus (P. vestimenti Burm.), 2 mm lang, schlanker, an den Rändern der Hinterleibsringe nicht gebräunt,
lebt auf Brust und Rücken des Menschen, legt die Eier zwischen die Nähte der Unterkleider. Die Filzlaus
(Phthirius pubis s. Tafel »Halbflügler«),
1 mm lang und fast ebenso breit, hat an den Vorderbeinen nur ein Fußglied, zwischen
den Abschnitten des Hinterleibs behaarte Fleischzapfen, ist weißlich, in der Mitte braun, findet sich an allen stärker behaarten
Körperteilen mit Ausnahme des Kopfes, besonders in der Schamgegend, bohrt sich mit ihrem Kopf ein und
verursacht ein sehr empfindliches Fressen. Sie wird durch Einreiben mit Mineralölen, früher durch Quecksilbersalbe vertrieben,
während die andern Arten schon bei genügender Reinlichkeit verschwinden; sehr starkes Haar netzt man mit heißem Essig. Auch
auf den Haustieren, besonders schlecht genährten und schlecht gepflegten, kommen Läuse vor, die
Schweinslaus namentlich an den Hinterschenkeln, die Pferdelaus am Hals, im Nacken etc.; man vertilgt sie durch Insektenpulver,
Quecksilbersalbe, Tabaksabkochung. Als Läuse bezeichnet man auch die auf Haustieren schmarotzenden, aber nicht Blut saugenden Pelzfresser
(s. d.).