Irrtum herausgestellt hat, in den
Schichten der laurentischen
Formation nicht nachgewiesen. Das durch gleichzeitige vulkanische
Thätigkeit gelieferte
Material zeichnet sich (und es ist dies ein
Gegensatz zu jüngern
Formationen, auf dessen theoretische
Wichtigkeit unter
Gneis hingewiesen wurde) dadurch aus, daß es petrographisch identisch oder doch nahe verwandt mit dem Schichtungsmaterial
ist, so namentlich
Granit (Ganggranit im
Gegensatz zu dem den Gneisschichten eingeschalteten Lagergranit) und
Syenit, außerdem
Diabas.
Über die
Theorien, welche hinsichtlich der Entstehung dieses ältesten Schichtensystems aufgestellt worden
sind, vgl. unter
Gneis. Es sei nur beigefügt, daß die
Ansicht derer, welche eine rein sedimentäre Entstehung annehmen, durch
eine zuerst von
Sauer herrührende
Beobachtung eine starke
Stütze erhalten hat; derselbe wies im
Erzgebirge in innigem Lagerungsverband
sowohl mit
Gneisen als mit
Gesteinen der huronischen
FormationSchichten nach, welche echte
Gerölle von
Gneis,
Granit und
Quarzit, durch ein kristallinisches
Bindemittel verfestigt, führen.
uralte Küstenstadt
Latiums, südwestlich von
Ostia, wo
Äneas der
Sage nach landete und König
Latinus seinen
Sitz hatte, unter den römischen
Königen Handelsplatz. Laurentum blieb im latinischen
Krieg allein
Rom treu und
figurierte deshalb trotz seiner Unbedeutendheit bis auf
Augustus als unabhängiger Verbündeter der mächtigen Weltherrscherin.
(Luaran,Luarin), in der deutschen
Heldensage der
Name eines Zwergenkönigs, der seinen Sitz in
Tirol
[* 14] hatte und
Kämpfe mit
Dietrich von Bern bestand. Die
Darstellung dieser
Kämpfe bildet den
Inhalt eines altdeutschen
Heldengedichts: »Laurin« oder »Der kleine
Rosengarten«, dessen ursprüngliche Fassung wohl noch dem 12. Jahrh. angehört,
das uns aber nur in einer Bearbeitung aus dem 13. Jahrh. erhalten ist. Als Verfasser geben
einige Überarbeitungen
Heinrich von Ofterdingen an. An den »Laurin« schließt
sich als eine Art Fortsetzung der »Walberan« an, eine armselige
Dichtung, deren
HeldLaurins Oheim Walberan ist, der ebenfalls
mit
Dietrich in
Kampf gerät. Eine kritische
Ausgabe beider Gedichte enthält der 1.
Band
[* 15] des
»DeutschenHeldenbuchs« (Berl. 1866).
Einzelausgaben des »Laurin« besorgten
Schade (Leipz. 1854),
Müllenhoff (2. Aufl., Berl. 1886); einen Wiederabdruck des
Textes nach dem alten
Heldenbuch, worin »Laurin« in
verjüngter
Sprache
[* 16] und mit verändertem
Metrum erscheint,
Keller (Stuttg. 1867).
ein 357 m hohes
Gebirge im südlichsten Teil von
Attika, nordwestlich vom
VorgebirgeKolonnäs
(Sunion), im
Altertum berühmt durch seine Silbergruben, die
Eigentum des
Staats und so ergiebig waren, daß an jeden
Bürger
jährlich 10
Drachmen verteilt und vor dem
Einfall des
Xerxes eine
Flotte von 200
Triremen
[* 17] hergestellt werden konnte. Doch war
schon zuStrabons Zeit der Betrieb gänzlich eingestellt. Die ausgedehnten Schlackenhalden, welche noch
5-12 Proz.
Blei
[* 18] und 0,005-0,016 Proz.
Silber enthalten, werden, nachdem frühere
Unternehmungen mißglückt sind, seit 1874 von
einer griechischen
Gesellschaft, der sich 1875 auch eine französische beigesellte, mit Erfolg von neuem verschmolzen.
FrischeAusgrabungen haben noch große
Lager von silberhaltigen Bleierzen und
Galmei erschlossen. Die Bleierze
sind an Eisenerzlagerstätten gebunden, welche in der
Formation der halbkristallinischen
Schiefer als
Gänge vorkommen. Die
Anzahl der in Laurion vorhandenen antiken
Schächte und steil niedergehenden
Strecken, welche zwischen 20 und 120 m tief sind und
sich oft zu
Räumen von 10-50 m
Durchmesser ausweiten, wird auf 2000 geschätzt, das aus ihnen herausgeförderte
Material auf 105 Mill.
Ton., die
Menge des daraus gewonnen
Bleies auf 2,100,084 T., des
Silbers auf 8,400,000 kg. Durch die Vollendung
der
Eisenbahn von
Athen
[* 19] nach
Ergasteria (s. d.) wurde in neuester Zeit der
Verkehr bedeutend gehoben. Vgl.
¶
mehr
Le
[* 21] Nepvou de Carfort, Notice historique sur Laurion et ses environs (2. Aufl., Par.
1875).