Ufern umhertummeln, und in echte Laufkäfer (Carabici). Zu diesen gehört die Gattung Laufkäfer (Carabus Laufkäfer), mittelgroße oder kleine, meist
schwärzlich oder metallisch gefärbte Käfer mit ovalen Flügeldecken, meist ohne Hinterflügel. Die 285 Arten finden sich
in Europa, Nordasien und Nordamerika, in Chile und Patagonien; viele leben auf den Alpen. Der Goldlaufkäfer
(Goldhenne, C. auratus Laufkäfer), 2,6 cm lang, smaragdgrün oder messingfarben, auf den Flügeldecken mit drei glatten Längsrippen,
an den Beinen und der Fühlerwurzel rot, bewohnt Nordwestdeutschland und die Provinz Preußen. Der Gartenlaufkäfer (C. hortensis
s. Tafel »Käfer«),
2,5 cm lang, glänzend schwarz, mit fein liniierten Flügeldecken, deren Außenränder
und in drei Reihen stehende Grübchen kupferglänzend sind, lebt in Wäldern des östlichen Deutschland, Schwedens, Tirols und
der Schweiz. Hierher gehören auch der Getreidelaufkäfer und der Puppenräuber.
schnellste Bewegungsart geschlossener Infanterieabteilungen, in der die Soutiens auf dem Gefechtsfeld in
die Feuerlinie rücken. In Deutschland sollen beim Laufschritt in der Minute 165-175 Schritt von 1 m Länge, in Österreich 150-160 von
0,90 m, in Frankreich 170-180 von 0,80 m, in Italien (die Bersaglieri) 180 von 1 m zurückgelegt werden.
Für die Übung im L. gilt in Deutschland, ohne Gepäck: 4 Minuten Laufschritt, 5 Min. Schritt, 4 Min. Laufschritt; mit vollem Gepäck: 2 Min. Laufschritt, 5 Min.
Schritt, 2 Min. Laufschritt. Der Laufschritt ermüdet außerordentlich und darf auf dem Marsch nicht angewendet werden.
eine Salzlösung, welche man dadurch erhält, daß man die Substanz, in welcher ein Salz enthalten ist (Asche,
Schmelze, Erz, Erde etc.), wiederholt mit Wasser behandelt (auslaugt); dann speziell die Lösungen von kohlensaurem Kali und kohlensaurem
Natron, Kalihydrat und Natronhydrat (Ätzlaugen). Die Flüssigkeit, welche nach der teilweisen Ausscheidung eines
Körpers aus seiner Lösung in Form von Kristallen als gesättigte Lösung zurückbleibt, heißt Mutterlauge. Über Javellesche
s. Eau de Javelle. Kochsalzlösungen heißen Solen, und Laugewerke nennt man die großen Gebirgsöffnungen, in welche behufs
der Solegewinnung Tagewasser (süße Wasser) eingeleitet werden, um sich mit Kochsalz zu sättigen.
(spr. loscheh), François Désiré, franz. Maler, geb. 25. Jan. 1823 zu Maromme (Seine-Inférieure),
bildete sich in Paris unter Picot und in der École des beaux-arts und besuchte nachher England und Belgien. Anfangs behandelte
er romantische Stoffe und ging dann zu Darstellungen aus dem Leben der niedern Stände über, das er, sowie später
auch Szenen aus der heiligen Geschichte, in schlichter Weise behandelt. 1845 trat er zuerst mit einigen Porträten auf; in den
50er Jahren malte er: van Dyck in Saventhem, die Ermordung des Riccio, den Tod Zurbarans, die Belagerung von St.-Quentin, den
Tod Wilhelms des Eroberers, den Maler Le Sueur bei den Kartäusermönchen (Museum des Luxemburg), das Frühstück
des Schnitters, die Marodeure und die Reitstunde, in den 60er Jahren: den Austritt aus der Schule, die fröhliche Nachricht,
den Neugebornen, die heil. Elisabeth von Frankreich, die den Armen die Füße wäscht, und später den
Hymnus auf die heil. Cäcilia,
die junge Haushälterin und den Engel als Rauchfaßträger. Dazu kommen zahlreiche Wandgemälde (zum Teil
auf Leinwand) in der Kirche St. Peter und Paul zu St.-Quentin, in Ste.-Clotilde, in St.-Pierre du Gros Caillou und das Martyrium
des heil. Dionysius in dessen Kapelle der Kirche Ste.-Trinité.
(mineralisches Laugensalz), alter Name für kohlensaures Natron (Soda);
flüchtiges Laugensalz, alter
Name für kohlensaures Ammoniak;
vegetabilisches Laugensalz, alter Name für kohlensaures Kali (Pottasche).
(Laugenmesser), Aräometer zur Bestimmung des Gehalts einer Lauge durch Ermittelung des spezifischen Gewichts,
gibt wenig genaue Resultate, weil die Lauge stets noch fremde Substanzen als Verunreinigungen enthält, welche ebenfalls das
spezifische Gewicht erhöhen.
(spr. lohschie), Paul Auguste Ernest, Astronom, geb. 22. Dez. 1812 zu Paris als Sohn des Chemikers André Laugier, war
seit 1833 an der Pariser Sternwarte thätig, ward später Mitglied des Längenbüreaus und 1843 der Akademie der Wissenschaften,
starb 5. April 1872. Seine Arbeiten beziehen sich namentlich auf die Sonnenflecke und die Lage des Sonnenäquators,
die Kometen, die Uhren etc. Auch schrieb er: »Recherches sur la rotation du soleil autour de son centre de gravité« (Par. 1841);
»Construction d'un cercle méridien portatif pour la détermination des positions
géographiques« (das. 1852).
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Dillingen, an der Donau und der Linie
Neuoffingen-Ingolstadt der Bayrischen Staatsbahn, 441 m ü. M., hat eine schöne kath.
Kirche mit der Gruft der Herzöge von Pfalz-Neuburg, einen frei stehenden, eigentümlich gebauten, 55 m hohen Turm (Hofturm),
eine große Getreideschranne, ein kath. Schullehrerseminar und eine Präparandenanstalt, ein
Amtsgericht, Lodenweberei, Tuch-, Wagen- und landwirtschaftliche Maschinenfabrik, Bierbrauerei, Gärtnerei
und Obstbau, bedeutenden Getreidehandel und (1885) 3861 meist kath. Einwohner. - Lauingen war
ursprünglich ein römisches Castrum, kam 1269 an die bayrischen Herzöge, war im Mittelalter ein wichtiger Ort und eine Zeitlang
die Residenz der bayrischen Herzöge aus der Linie Pfalz-Neuburg. Durch den Dreißigjährigen Krieg, in dem
Lauingen von den Schweden 1632 befestigt wurde, sank der Wohlstand der Stadt.
(tschech. Louny), Stadt in Böhmen, an der Eger und an der Prag-Duxer Bahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und
eines Bezirksgerichts, mit schöner Dechanteikirche, neuem Rathaus, Hopfenbau, Bierbrauerei, Zucker- und Metallwarenfabrik,
Dampfmühlen, einer eisenhaltigen Quelle mit Badeanstalt und (1880) 5561 Einw.
1) Adolf, Litterarhistoriker und poetischer Übersetzer, geb. 31. Dez. 1807 zu Bremen, studierte in Göttingen und
Berlin Philologie, ward Gymnasiallehrer in Bremen, war 1835-47 Professor der deutschen Sprache und Litteratur am Collège Royal
zu Bordeaux, dann 1851-69 Gymnasialprofessor in Oldenburg, wo er, seit 1879 erblindet, 14. Sept. 1881 starb.
Seine litterarhistorischen Arbeiten galten der englischen und französischen Litteratur, vorzugsweise Molière, von dessen
Werken er eine kritische Ausgabe mit deutschem Kommentar, Einleitung und Exkursen (Berl. u. Leipz. 1873-81, 13 Bde.)
mehr
veranstaltete, über den er zahlreiche Aufsätze veröffentlichte, und dessen »Charakterkomödien« (Hildburgh.
1865) und »Ausgewählte Lustspiele in paarweis gereimten Iamben« (Leipz. 1880) er ins Deutsche übertrug. Weitere selbständige
litterarhistorische Arbeiten waren: die »Dichtercharaktere. A. Chénier, Béranger, Burns etc.« (Brem. 1869) und die Monographien:
»Washington Irving« (Berl. 1870, 2 Bde.)
und »Oliver Goldsmith« (das. 1876). Von Launs poetischen Übertragungen, mit denen er seine litterarische
Laufbahn begann, nennen wir noch: die »Nachbildungen ausländischer Gedichte« (Brem. 1846);
»Liederklänge aus England und Spanien«
(das. 1852);
»Amerikanische Gedichte von W. C. Bryant« (das. 1863);
»Racines ausgewählte Tragödien« (Hildburgh. 1869);
»Burns'
Lieder und Balladen« (Berl. 1869);
»Bérangers Lieder und Chansons« (Brem. 1869);
»Mérimées ausgewählte Novellen«
(Hildburgh. 1872) und »Longfellows Gedichte in Auswahl« (Oldenb. 1879).
2) Friedrich, Pseudonym, s. Schulze (Friedrich August).