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Laudes - Lauenburg
Seite 10.554.
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6 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Laudes (lat., "Lobgesänge"), in der katholischen Kirche eins der täglichen Breviergebete, / 48
Laudes episcopi (lat., "bischöfliche Lobgesänge"), in Frankreich alte Kirchengesänge, welche noch / 25
Laudieren (lat.), loben; in Vorschlag bringen; in der Gerichtssprache s. v. w. benennen, angeben, z. B. / 18
Laudisten (mittellat., "Hymnensänger"), früher in Italien, besonders in Florenz, eine Gesellschaft / 32
Laudon (auch Loudon), Gideon Ernst, Freiherr von, berühmter österr. Feldherr, geb. 2. Febr. 1716 / 701
Lauenburg # (Sachsen-L.), ein ehemaliges Herzogtum in Niedersachsen, auf dem rechten Elbufer, grenzt im / 898
Fortsetzung:
Lauderdale , (spr. lahderdel), 1) John Maitland, Graf von, aus einer alten, seit dem 13. Jahrh. in Schottland
mehr
Thirlestane bei
Berwick . Unter seinen vielen
Flugschriften über irische und indische
Finanzen etc. ist hervorzuheben: »An inquiry
into the nature and origin of public wealth« (Edinb. 1804), worin er als Gegner der
Theorien
Adam
Smiths auftritt. Gegenwärtiger
Inhaber des
Titels ist der
Admiral
Thomas
Maitland , elfter
Graf von Lauderdale, geb. 3. Febr. 1803; ein Seitenverwandter
war der
Konteradmiral
Sir
Frederick
Lewis
Maitland , geb. 1777, der als Marineoffizier 1815
Napoleon I. an
Bord des von ihm befehligten
Bellerophon
[* 2 ] aufnahm und 30. Nov. 1839 als Oberbefehlshaber in den indischen
Meeren starb.
(lat., »Lobgesänge« ),
in der katholischen
Kirche eins der täglichen Breviergebete, welches
gewöhnlich mit der
Mette (s. d.) verbunden wird und der
Vesper entspricht.
Einen Hauptteil desselben bildet das sogen.
Benedictus
(s. d.).
Im musikalischen
Sinn sind Laudes (ital. laudi ) schlicht gefaßte hymnenartige
Gesänge , welche bereits
Animuccia und
Palestrina
schrieben.
episcŏpi (lat., »bischöfliche
Lobgesänge« ),
in
Frankreich alte
Kirchengesänge , welche noch bis zur
Revolution an hohen
Festen in einigen
Kathedralen von den
Kanonikern gesungen wurden.
(lat.),
loben;
in
Vorschlag bringen;
in der
Gerichtssprache s. v. w. benennen, angeben, z. B. einen
Zeugen (vgl.
Laudatio auctoris ).
(mittellat., »Hymnensänger« ),
Italien
* 3
Italien .
früher in
Italien ,
[* 3 ] besonders in
Florenz ,
[* 4 ] eine
Gesellschaft von
Sängern , die in weißen Kleidern mit brennenden
Kerzen
durch die
Straßen zogen und vor gewissen
Kirchen (einstimmige) fröhliche Lobgesänge sangen.
Preußen
* 9
Preußen .
(auch
Loudon ),
Gideon
Ernst ,
Freiherr von, berühmter österr.
Feldherr , geb. 2. Febr. 1716 zu Tootzen in
Livland
[* 5 ] aus
einer ursprünglich schottischen
Familie ; trat 1732 in russische
Dienste ,
[* 6 ] wohnte 1734 der Belagerung von
Danzig
[* 7 ] bei, ging 1735 mit
den russischen
Hilfstruppen an den
Rhein und von da zurück an den
Dnjepr , wo
er an den
Feldzügen 1736-39
gegen die
Türken teilnahm. Nach dem
Frieden ging er nach
Petersburg ,
[* 8 ] um sich über mehrere Unbilligkeiten zu beschweren, trat
jedoch, da er seinen
Zweck nicht erreichte, aus den russischen
Diensten und, da ihm der
Eintritt in schwedische
nicht behagte,
Friedrich II. von
Preußen
[* 9 ] sein Gesuch um
Aufnahme in die preußische
Armee abwies, 1742 in österreichische
Dienste
und wurde, anfänglich für die reguläre
Armee bestimmt,
Hauptmann in dem slawonischen
Freikorps
v. d .
Trencks , als welcher er 1744 schwer
verwundet wurde.
In den
v. d . Trenckschen
Prozeß mit verwickelt, rechtfertigte er sich durch die erhaltenen Befehle und
erhielt nach harter Notlage darauf eine Majorsstelle im Liccaner Grenzregiment. In diese Zeit fällt seine
Heirat und der
Übertritt zum
Katholizismus .
Sein
Dienst an der
Grenze wurde ihm durch den Vorgesetzten Petrazzi verleidet.
Beim
Ausbruch des
Siebenjährigen
Kriegs wurde er, von dem Hofkriegsratspräsidenten
Neipperg wiederholt barsch abgewiesen
und dem Mangel preisgegeben, auf
Kaunitz ' Verwendung als
Oberstleutnant mit einer Kroatenabteilung nach
Böhmen
[* 10 ] zum
Feldmarschall
Browne geschickt, führte beim
Rückzug aus
Sachsen
[* 11 ] einen glücklichen
Streich auf
Tetschen aus und ward für seine
Teilnahme an
dem
Überfall von
Hirschfeld im
Februar 1757 zum Obersten befördert.
Belgiojoso - Belgrad
* 23
Belgrad .
Nach der
Schlacht von
Kollin brachte er
Keith auf dessen
Rückzug große Verluste bei und führte mehrere
Monate an der
Elbe den
kleinen
Krieg , bis er im
August den Befehl über die leichten österreichischen
Truppen bei der
Reichsarmee bekam, mit der
er
die
Schlacht von
Roßbach
[* 12 ] mitmachte. Zum
Generalmajor befördert, nahm er 30. Juni 1758 in dem
Defilee von
Domstadtl
bei
Olmütz
[* 13 ] einen großen Wagenzug der
Preußen weg, wofür er zum
Feldmarschallleutnant ernannt wurde. Auch in der
Schlacht
bei
Hochkirch
[* 14 ] that er sich hervor und wurde mit dem
Großkreuz des
Maria
Theresienordens und dem Freiherrentitel belohnt.
Im Frühjahr 1759 befehligte er ein
Korps von 18,000 Mann an der schlesischen
Grenze und bewerkstelligte 3. Aug. seine Vereinigung
mit den
Russen . Am
Tag der
Schlacht bei
Kunersdorf
[* 15 ] (12. Aug.) entriß er seinem Gegner den schon erkämpften
Sieg , trennte sich aber
darauf von den unthätigen Verbündeten und zog in beschwerlichen
Märschen nach
Österreichisch-Schlesien
und
Mähren .
Maria Theresia ernannte ihn zum
Feldzeugmeister ; die russische
Kaiserin beschenkte ihn mit einem kostbaren
Degen . 1760 erhielt
Laudon das
Kommando über ein
Korps von 36,000 Mann, das nach
Schlesien
[* 16 ] vordringen sollte. Hier schlug er 23. Juni den
General
Fouqué
bei
Landeshut , erstürmte
Glatz ,
[* 17 ] belagerte aber
Breslau
[* 18 ] vergeblich. Am 15. Aug. verlor er die
Schlacht bei
Liegnitz ,
[* 19 ] was er
Daun und besonders
Lacy , den er als seinen persönlichen Gegner ansah, schuld gab. Nach beendeten Kriegskonferenzen
in
Wien
[* 20 ] ging er im März 1761 nach
Schlesien , wo er unabhängig vom Hauptheer
Dauns ein 60,000 Mann starkes
Heer
befehligte, welches sich 12. Aug. mit den
Russen vereinigte; aber die verbündete
Armee wurde durch
Friedrichs befestigtes
Lager
[* 21 ] bei
Bunzelwitz in
Schach gehalten. Dagegen gelang es Laudon, 1. Okt. das wichtige
Schweidnitz
[* 22 ] durch Überrumpelung in seine
Gewalt zu
bringen. 1762 erhielt Laudon infolge von gegnerischen
Ränken kein
Kommando und ward auch nach dem
Krieg hinter
Daun und
Lacy zurückgesetzt. 1766 wurde er in den
Hofkriegsrat berufen, 1769 mit dem
Generalkommando in
Mähren betraut und 1778 zum
Feldmarschall ernannt.
Beim
Ausbruch des bayrischen Erbfolgekriegs stand er im März 1778 in
Böhmen dem
Prinzen
Heinrich von
Preußen
gegenüber. Als Befehlshaber in
Kroatien schlug er im
August 1788 die
Türken bei Dubitza, eroberte diesen
festen Platz und erstürmte
Novi . Im
Feldzug von 1789 eroberte
er an der
Spitze des kroatisch-slawonischen
Heers Türkisch-Gradisca,
führte während der
Krankheit des
Feldmarschalls Haddik auch den Oberbefehl über das Hauptheer, nahm 8. Okt.
Belgrad
[* 23 ] und
Semendria
und beendete, zum
Generalissimus ernannt, den
Feldzug glorreich. 1790 erhielt
er den Oberbefehl über die
gegen
Preußen zusammengezogene
Armee und starb 14. Juli d. J. in
Neutitschein . Mit seinem
Neffen Alexius,
Freiherrn v. Laudon, österreichischem
Feldmarschallleutnant (geb. 1762 zu
Riga ,
[* 24 ] gest. 22. Nov. 1822), erlosch sein
Name .
Vgl.
Janko ,
Leben des
Feldmarschalls v.
Laudon
(Wien 1869);
Derselbe, Laudon im Gedicht und
Lied seiner Zeitgenossen (das. 1880).
Lauenburg (in Pommern)
* 25
Lauenburg .
[* 25 ] (Sachsen-Lauenburg ), ein ehemaliges Herzogtum in
Niedersachsen , auf dem rechten Elbufer, grenzt im
W . an
Hamburg
[* 26 ] und
Holstein , im N. an letzteres, an das Gebiet von
Lübeck
[* 27 ] und an das mecklenburg-strelitzische
Fürstentum
Ratzeburg , im O. an
Mecklenburg-Schwerin , im
S . an
Hannover
[* 28 ] und bildet seit 1876 einen
Kreis
[* 29 ] in der preußischen
Provinz
Schleswig-Holstein
[* 30 ] (s. d.). Jetziger Hauptort ist
Ratzeburg .
Lauenburg - Lauenburg
* 31
Seite 10.555.
Im frühern
Mittelalter war Lauenburg von dem wendischen
Stamm der
Polaben bewohnt und wurde unter den welfischen
Herzögen ein Teil
Sachsens .
Heinrich der
Löwe gründete 1154 das
Bistum
Ratzeburg ; als er 1180 gestürzt wurde, belehnte
Friedrich
I.
Bernhard von
Askanien mit
Sachsen . 1203 kam Lauenburg an
¶
mehr
den König Waldemar II. von Dänemark ,
[* 32 ] wurde aber nach der Schlacht bei Bornhöved 1227 wieder dem Herzog Albrecht I. ausgeliefert.
Bei der Teilung unter Albrechts I. Söhnen (1260) erhielt der ältere, Johann I., Lauenburg nebst Niedersachsen und stiftete die Linie
Sachsen-Lauenburg . Das Recht der Kur , anfangs von den Herzögen von Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg ausgeübt, wurde 1356 vom
Kaiser Karl IV. ausschließlich der jüngern Linie zugesprochen; doch traten jene auch später noch öfters mit ihren Ansprüchen
auf, nannten sich Kurfürst und Reichsmarschall und führten die Kurschwerter im Wappen .
[* 33 ]
Braunschweig
[* 34 ] und Sachsen-Lauenburg schlossen den Erbvergleich von 1369, welchem zufolge das Herzogtum Lauenburg beim Erlöschen
des lauenburgischen Stammes an die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg
[* 35 ] fallen sollte. Magnus I. (1507-43) führte die Reformation
ein und bestimmte trotz jenes Erbvergleichs , daß im Fall des Aussterbens seines Hauses die Herzöge von Sachsen-Wittenberg und,
wo diese fehlten, die Herzöge der Albertinischen Linie in Lauenburg folgen sollten, und Kaiser Maximilian I. bestätigte
diesen Vergleich .
Franz II. erließ 1588 die »einige Union der Ritter - und Landschaft « , aus welcher die spätere Landesverfassung und eine Kirchenordnung
hervorgegangen sind. Als mit Julius Franz 29. Sept. 1689 das askanische Haus in Sachsen-Lauenburg erlosch, traten acht Prätendenten auf.
Der Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen , gestützt auf die 1671 mit dem Herzog Julius Franz geschlossene
Erbverbrüderung , noch mehr aber auf eine Exspektanzverschreibung Maximilians I. von 1507, nahm die Huldigung der Behörden
entgegen.
Anhalt (Geistige Kultu
* 36
Anhalt .
Aber der Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg , Kreisoberster des niedersächsischen Kreises , ließ Ratzeburg durch seine
Truppen besetzen. Auch die Ernestinisch-sächsische Linie , Anhalt ,
[* 36 ] Holstein , Schweden ,
[* 37 ] Mecklenburg
[* 38 ] und Brandenburg
[* 39 ] erhoben Ansprüche. Dänemark wollte von dem Streit Vorteil ziehen; ein dänisches Heer rückte 1683 in ein und bombardierte
Ratzeburg , konnte aber die Festung
[* 40 ] nicht einnehmen. Kursachsens Ansprüche wurden von Braunschweig für 1 Mill. Thlr. abgekauft
und 1702 Georg Wilhelm von Ritter - und Landschaft als Herr von Lauenburg anerkannt.
Doch erst 1728 erfolgte die kaiserliche Belehnung . 1803 kam Lauenburg zugleich mit Hannover unter französische Herrschaft und wurde 1810 dem
Departement der Elbmündung zugeteilt. Zwar fiel es 1813 wieder an Hannover zurück; doch laut Patents vom 16. Juli 1816 wurde
es mit Ausschluß des Landes Hadeln am Ausfluß
[* 41 ] der Elbe , des schmalen Landstrichs am linken Ufer der Elbe
und des Amtes Neuhaus , die bei Hannover blieben, an Preußen und von diesem wieder im Austausch für das als Äquivalent für
das abgetretene Norwegen in dessen Besitz befindliche Schwedisch-Pommern an Dänemark abgetreten.
Zugleich erhielt es eine eigne Verwaltung ; an der Spitze derselben standen ein Gouverneur und ein Landdrost ,
die wieder der schleswig-holstein-lauenburgischen Kanzlei untergeordnet waren. Beim Ausbruch des Kriegs 1848 gegen Dänemark erhielt
auf seinen Wunsch eine hannöversche Besatzung , und ein Kommissar des Deutschen Bundes setzte eine Administrationskommission ein.
Diese verwaltete das Land, bis es 1851 von den Österreichern besetzt und dann an Dänemark ausgeliefert
wurde.
Die liberale Verfassung von 1849 wurde aufgehoben und das Herzogtum 1853 dem dänischen Gesamtstaat einverleibt, in dessen
Reichstag es nach der Verfassung vom 2. Okt. 1855 zwei Abgeordnete, einen vom König ernannten und einen von den Ständen erwählten,
sandte, während
Lauenburg mit Holstein gemeinschaftlich einen besondern Minister erhielt. Die Beschwerden der
lauenburgischen Stände im Oktober 1857 bei dem Deutschen Bund bezüglich der Domänen des Landes hatten das königliche Patent
vom 6. Nov. 1858 zur Folge , durch welches für Holstein und Lauenburg das Gesamtstaatsgesetz aufgehoben wurde.
Schleswig - Schleswig-
* 42
Schleswig .
Ein königliches Dekret vom 30. März 1863 verfügte die Vereinigung Lauenburgs mit Holstein , ohne jedoch ihre
Tributpflichtigkeit gegen Dänemark aufzuheben. Nach dem deutsch-dänischen Krieg 1864 ward Lauenburg im Frieden zu Wien (30. Okt.) nebst
Schleswig
[* 42 ] und Holstein an Österreich
[* 43 ] und Preußen abgetreten. Durch die Konvention von Gastein vom 14. Aug. 1865 kam Lauenburg in den
alleinigen Besitz Preußens .
[* 44 ] Österreich erhielt eine Geldentschädigung von 2½ Mill. dänischen oder 1,875,000 Vereinsthalern.
König Wilhelm I. nahm Lauenburg durch Patent vom 13. Sept. 1865 in Besitz und ließ sich 26. Sept. in Ratzeburg huldigen. Vorläufig wurde
Lauenburg nur in Personalunion mit Preußen vereinigt und der preußische Ministerpräsident , Graf Bismarck , zum
Minister für das Herzogtum ernannt. Als gesondertes Land trat Lauenburg 1866 in den Norddeutschen Bund , 1870 ins Deutsche Reich
[* 45 ] ein.
Nachdem im Februar 1876 die Landesvertretung von ein Gesetz behufs der Einverleibung des Herzogtums in Preußen angenommen hatte,
das auch der preußische Landtag genehmigte, ward Lauenburg mit Preußen vereinigt und bildet seit 1. Juli 1876 einen
landrätlichen Kreis der Provinz Schleswig-Holstein , in welchem die Kreisvertretung der bisherigen Ritter - und Landschaft erhalten
bleibt. Das Staatsvermögen ist an Preußen übergegangen, das durch Vertrag vom 15. März ausgeschiedene Domanialvermögen verbleibt
dem Kreise .
[* 46 ]
Vgl. Kobbe , Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg (Altona
[* 47 ] 1836, 3 Bde.);
Duve,
Mitteilungen zur Kunde der Staatsgeschichte Lauenburgs (Ratzeb. 1852 u. 1857);
Masch , Geschichte des Bistums Ratzeburg (Lüb . 1835);
Manecke, Topographisch-historische Beschreibung der Städte , Ämter etc. des
Herzogtums Lauenburg (Mölln 1884);
»Archiv des Vereins für die Geschichte des Herzogtums Lauenburg« (Ratzeb. 1884 ff.).
Titel
Elemente zu
Lauenburg:
1) Stadt in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein
[10.554] Lauenburg (Sachsen-L.)
Tabak
* 48
Tabak .
[* 25 ] 1) Stadt in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein , Kreis Herzogtum am Einfluß der Delvenau
(Steckenitzkanal) in die Elbe , über welche eine Dampffähre führt, und an der Eisenbahn Büchen-Lüneburg der Preußischen
Staatsbahn, 20 m ü. M., hat ein Amtsgericht , ein Hauptsteueramt , ein Realprogymnasium (Albinusschule), ein Hospital , Fabriken
für Zündhölzer, Zigarren , Tabak ,
[* 48 ] Essig , Seife , Ziegel - und Kalkbrennerei, eine Dampfsägemühle, Braunkohlengrube,
Schiffbau , Schiffahrt und (1885) 4748 fast nur luther. Einwohner. Das alte
Schloß , nach dem das Herzogtum Lauenburg benannt wurde, ward von Herzog Bernhard von Sachsen 1182 aus den Trümmern der Artlenburg
erbaut. - 2) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Köslin ,
[* 49 ] an der Leba und der Linie Stargard
[* 50 ] i. P.-Danzig
der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche , ein Progymnasium , ein Amtsgericht , ein Johanniterkrankenhaus,
Fabriken für Kohlenpräparate, Holzessig und landwirtschaftliche Maschinen , Wollspinnerei, Bierbrauerei,
[* 51 ] Spiritusraffinerie,
Ziegelbrennerei, Holz - und Viehhandel und (1885) 7214 meist evang. Einwohner. Lauenburg kam 1322 an den
Deutschen Ritterorden , von dem es 1341 Stadtrechte erhielt, fiel 1454 an Polen , später an Pommern
[* 52 ] und 1637 nach
dem Aussterben der pommerschen Herzöge als erledigtes Lehen an Polen zurück, von dem es 1657 an Brandenburg abgetreten ward.
¶