welche man zusammenbindet, um die innern zu bleichen;
Kopfsalat, mit breiten, blasig aufgetriebenen, kopfförmig zusammenschließenden
Blättern, wird am häufigsten gebaut und auch unter Strohmatten überwintert. Man kultiviert von diesen drei Hauptsorten
viele
Varietäten, die aber sämtlich leicht ineinander übergehen, wenn man die Samenpflanzen verschiedener
Sorten nicht weit
voneinander entfernt hält. Frühlingskopfsalat enthält 1,924 eiweißartige
Körper, 0,375Fett, 0,113Zucker,
[* 2] 1,980 sonstige stickstofffreie
Substanzen, 0,879Cellulose, 0,789Asche, 93,940
Wasser.
Salat war schon den Persern zur Zeit des
Kambyses bekannt;
Plinius nennt bereits die meisten der jetzt bei uns gebauten
Varietäten,
und die alten Griechen kannten deren wenigstens zwei. Von jeher war der
Salat eine Lieblingsspeise des
gemeinen
Mannes in
Griechenland.
[* 3] Jetzt
ist er über alle
Erdteile verbreitet, in
Asien
[* 4] bis Nordchina und
Japan.
[* 5] Der blaue (Lattich perennis
Lattich), mit fiederspaltigen Blättern, doldentraubig verästeltem
Stengel
[* 6] und blauen
Blüten, findet sich in
Süd- und Mitteleuropa
und wird gleichfalls als
Salat benutzt, indem man die
Blattrosette im Frühjahr mit Schieferplatten bedeckt
und dadurch bleicht.
zweijährig, mit steif aufrechtem, 0,6-1,5 m hohem, unterwärts stachligem,
oberwärts rispig verzweigtem
Stengel, länglich-eiförmigen, stachelspitzig bis fast buchtig gezahnten, bis auf die untersten
mit herzförmigem
Grund stengelumfassenden, bläulichgrünen, unterseits borstig stachligen Blättern,
gelben
Blüten und schwarzen
Achenen mit weißem
Schnabel, findet sich an felsigen
Stellen und in
Hecken des westlichen und südlichen
Europa,
[* 9] in
Deutschland
[* 10] nur an wenigen
Punkten des südlichen und mittlern Rheingebiets.
Alle grünen Teile der
Pflanze enthalten
einen weißen, bittern
Milchsaft (lac, daher der
Name), der, an der
Luft erhärtet, das
Lactucarium (s. d.)
bildet. Denselben
Milchsaft enthalten weniger reichlich auch Lattich scariola und Lattich sativa, und letztere
Pflanze sowie Lattich altissima,
welche in
Clermont-Ferrand angebaut wird und wohl nur eine Kulturform ist, werden ebenfalls auf
Lactucarium verarbeitet. Das
Kraut von Lattich virosa war früher offizinell.
Zwei Fluchtversuche mißglückten, und erst 1777 erhielt er die
Freiheit unter der
Bedingung, daß er seinen Geburtsort nicht
verlasse.
Da er sich trotzdem in
Paris sehen ließ, ward er von neuem bis 1784 eingekerkert. Obschon ohne alles
Verdienst, wurde
Latude doch als ein
Opfer des
Despotismus der Gegenstand großerAufmerksamkeit, und die
Erben der
Pompadour wurden
zu einer Entschädigungssumme von 60,000
Frank verurteilt, wovon Latude jedoch nur einen geringen Teil erhielt. Er starb vergessen
Vgl.
Thierry, Le
[* 13] despotisme dévoilé, ou
Mémoires de Latude (Par. 1791-92, 3 Bde.).
(Electuarium), Arzneiform von dickbreiiger, musartiger
Beschaffenheit, besteht aus
Pulvern, die mit Pflaumenmus,
Tamarindenmark, Zuckerlösung oderHonig zu einem dicken Brei angerührt worden sind.
Von den zahlreichen
früher gebräuchlichen Mischungen hat sich nur noch die Sennalatwerge (Sennesmus) und der
Theriak erhalten. In Süddeutschland
nennt man Latwerge überhaupt musartige Fruchtsachen.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 22] ehemals die vierte Sechsstadt der
Oberlausitz,
am Queis,
Knotenpunkt der
LinienKohlfurt-Sorgau und
Görlitz-Lauban der Preußischen Staatsbahn, 214 m ü. M., hat 2 evangelische
und eine neue kath.
Kirche, ein
Kloster der
Magdalenerinnen (1320 gestiftet, jetzt Krankenanstalt), (1885) 11,336 meist evang.
Einwohner, bedeutende Spinnerei, Taschentücherfabrikation,
Bleicherei, Appreturanstalten und
Färberei, außerdem eine Eisenbahnhauptwerkstätte,
Öl-,
Stärke- und Zigarrenfabrikation, Bierbrauerei,
[* 23] Handelsmühlen, ausgedehnten
Handel auch nach überseeischen
Ländern, ein
Amtsgericht, eine
Handelskammer und ein
Gymnasium. Lauban kommt schon im 10. Jahrh. vor, wurde 1427 und 1431 von den
Hussiten verwüstet, 1640 von den
Schweden
[* 24] geschleift.
quinqueloba, Cobaea scandens, Cucurbita melanosperma etc. Eine architektonisch mit dem Haus verbundene Laube heißt Veranda. Als
Laubengang verdient die italienische Pergola (s. d.) besondere Empfehlung, doch muß sie zur Architektur des Hauses passen. ist
auch s. v. w. Halle
[* 29] (Gerichtslaube) und besonders ein überwölbter, nicht vorspringender Bogengang am Erdgeschoß der Häuser,
wie er sich in vielen ältern Städten findet (am häufigsten in Bologna), zuweilen auch vor dem Obergeschoß,
z. B. am Rathaus in Braunschweig,
[* 30] am Dogenpalast von Venedig
[* 31] (vgl. Loge). Am Rhein ist Laube s. v. w. Erker.
Von dem böhmischen Wahlkreis Elbogen 1848 in die deutsche Nationalversammlung gewählt, hielt er sich zum Zentrum und zur erbkaiserlichen
Partei, trat jedoch im März 1849 aus, da er sich wegen der Kaiserfrage mit seinen Wählern im Widerspruch befand (vgl.
seine Schrift: »Das erste deutsche Parlament«, Leipz. 1849, 3 Bde.).
Gegen Ende 1849 ward er als artistischer Direktor des k. k. Hofburgtheaters nach Wien berufen. Seine Direktion dieser Anstalt,
welche er bis zum September 1867 führte, wurde durch das Bestreben geleitet, ein bleibendes, in gewissem Sinn mustergültiges
Repertoire zu schaffen, in dem neben den eigentlich klassischen Dramen die besten und bleibendsten Schöpfungen
der modernen Poesie dauernd ihren Platz finden sollten.
Mußten diese Bestrebungen sich einer allseitigen Anerkennung erfreuen, so stieß Laubes unverkennbare Vorliebe für das französische
Drama auf harten Widerspruch. Eine Geschichte seiner Direktionsführung gab er in dem Buch: »Das Burgtheater«
(Leipz. 1868). 1869 übernahm Laube die Direktion des Leipziger Stadttheaters, welchem er einen nicht geringen Aufschwung zu geben
wußte. Mannigfache Differenzen mit Behörden, Kritik und Publikum bewogen ihn indessen, schon 1871 von der Leitung dieser Bühne
wieder zurückzutreten, einer Leitung, deren Prinzipien und Erfolge er wiederum in einem eignen Buch:
»Das norddeutsche Theater«
[* 42] (Leipz. 1872), darlegte. 1872 nach Wien zurückgekehrt, trat er an die Spitze des neuen, auf Aktien
gegründeten Stadttheaters, legte die Direktion aber infolge der durch die Wiener Börsenkatastrophe eingetretenen Mißverhältnisse
nieder, die er in dem Buch: »Das Wiener Stadttheater« (Leipz. 1875) ausführlich schilderte, die ihn jedoch nicht
hinderten, im Sommer 1875 von neuem das Steuer des
Wiener Stadttheaters zu ergreifen und bis 1880 zu führen, worauf ein neuer
Rücktritt erfolgte. Fortan noch in ergiebiger Weise als Schriftsteller wirkend, starb er in Wien.
Als Schriftsteller trat Laube zuerst mit der durch Paganinis Anwesenheit in Breslau veranlaßten Farce »Zaganini«
und einem Drama: »GustavAdolf«, auf, denen die historisch-politischen Skizzen »Das neue Jahrhundert« (Fürth
[* 43] u. Leipz. 1832-33, 2 Bde.)
und der Roman »Das jungeEuropa« (Mannh. 1833 bis 1837, 3 Tle.) folgten. Seine »Liebesbriefe« und die Novellen: »Die Schauspielerin«
(Mannh. 1836) und »Das Glück« (das. 1837) waren nur Variationen, keine Vertiefungen seiner frühern Schilderungen.
In den »Reisenovellen« (Mannh. 1834-37, 6 Bde.; 2. Aufl.
1846-47, 10 Bde.) setzte er Heines »Reisebilder« fort, doch insofern auf eigentümliche Weise, als sie ein Totalbild von Deutschland
zu geben versuchten. Politische, soziale und litterarische Porträte
[* 44] sammelte er in seinen »ModernenCharakteristiken« (Mannh.
1835, 2 Bde.). An der Kölner
[* 45] Streitsache zwischen Deutschland und Rom
[* 46] beteiligte er sich anonym mit der Broschüre »Görres und
Athanasius« (Leipz. 1838). Nächstdem gab er WilhelmHeinses sämtliche Schriften (Leipz. 1838, 10 Bde.; 2. Aufl.
1857-58, 5 Bde.),
mit einer Vorrede begleitet, heraus. Eine Frucht seines Aufenthalts in Muskau war seine
»Geschichte der deutschen Litteratur« (Stuttg.
1840, 4 Bde.). Laube hatte sich indes mit diesem Werk
an eine Aufgabe gewagt, der er in keiner Richtung gewachsen war, und lenkte deshalb mit seiner litterarischen Thätigkeit
wieder in die frühere Laufbahn ein. In rascher Folge erschienen demnächst: »Französische Lustschlösser« (Mannh. 1840, 3 Bde.);
»Jagdbrevier« (Leipz. 1841, 2. Aufl.
1858),
worin ihm die Sitten der Tiere Gelegenheit zu allerlei scherzhaften, satirischen u. ernsten Reflexionen gaben;
»Paris 1847« (das.
1848), eine Wiederaufnahme seiner Reiseschilderungen mit einer trefflichen Darlegung der parlamentarischen Kämpfe
zwischen Thiers und Guizot.
Zugleich hatte sich Laube mit wachsendem Erfolg dramatischen Arbeiten zugewendet. Zwar waren seine
ersten Versuche, die Tragödie »Monaldeschi« (1839),