ethnologischen und linguistischen Untersuchungen. Von seinen zahlreichen Werken sind als die bedeutenden zu nennen: »Norway
and the Norwegians« (Lond. 1840, 2 Bde.);
»Treatise on the
English language« (1841, 5. Aufl. 1862),
Latham gehört zu den
Gründern der Philological Society in
London;
[* 4] auch verdankt man ihm die
Einrichtung der ethnologischen
Sektion im
Kristallpalast zu
Sydenham.
Noch veröffentlichte er: »Logic in its application to
language« (1856);
L.
(Platterbse),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen,
Kräuter mit gefiederten, in eine
Wickelranke auslaufenden Blättern, selten mit auf die
Nebenblätter reduzierten Blättern und dann bisweilen als
Phyllodium
entwickeltem Blattstiel, in ein- bis vielblütigen
Trauben stehenden
Blüten, an der
Spitze breitem und platt gedrücktem
Griffel
(daher der
Name) und zwei- oder mehrsamiger
Hülse.
[* 5] Lathyrus sativus Lathyrus (deutsche
Kicher,
Kicherling,
Saatplatterbse,
weiße
Erve, spanische
Linse
[* 6] oder
Wicke) ist ein
Sommergewächs in Südeuropa, 30-60
cm hoch, mit einpaarigen Fiederblättern,
in drei
Ranken auslaufenden Blattstielen, pfeilförmigen Nebenblättchen, einzeln stehenden, langgestielten, großen, weißen,
roten und violetten
Blüten und 4
cm langen, zusammengedrückten, am obern konvexen
Rand zweiflügeligen
Hülsen, welche
2-3 ziemlich große, unförmlich eckige, gelbweiße, rot- und violett-bräunliche
Samen
[* 7] enthalten.
Man baut den
Kicherling in
Deutschland
[* 8] wenig, häufiger in Südeuropa; er gedeiht auf trocknem, dürrem
Boden und liefert nahrhaftes
Grünfutter; die
Samen werden unreif und reif wie
Erbsen gegessen, sind aber weniger wohlschmeckend. Lathyrus pratensis Lathyrus (gelbe
Wiesenwicke), ausdauernd, mit ungezügelten
Stengeln, vier- bis achtblütigen Blütenstengeln und gelben
Blumen, findet sich auf frischem Wiesengrund und gilt als ein Zeichen der
Wiesen von höherer
Qualität, Lathyrus tuberosus Lathyrus
(Erdnuß,
Ackernuß,
Erdmandel,
Saubrot,
Erdeichel, s. Tafel
»Nahrungspflanzen
[* 9] I«),
[* 10]
ausdauernd, mit 30-60
cm hohem
Stengel,
[* 11] einpaarigen Fiederblättern,
3-6 großen, rosenroten, wohlriechendenBlüten auf langen
Blütenstielen, wächst in etwas bindigem, kalkhaltigem
Boden, besonders unter
Getreide,
[* 12] und entwickelt an den
Wurzeln haselnußgroße, außen schwarze, innen weiße
Knollen,
[* 13] welche
süßlich schmecken, besonders nach dem
Kochen in
Salzwasser wohlschmeckend (der echten
Kastanie ähnlich) sind und einen rosenartig
riechenden flüchtigen
Stoff enthalten.
Schweine
[* 14] wühlen auf demAcker die tief liegenden
Knollen aus. Die
Pflanze ist dem
Getreide nicht hinderlich,
besitzt hohen Futterwert und
wird daher auf Getreidefeldern nicht ungern gesehen. Lathyrus odoratus Lathyrus
(Gartenwicke,
spanische Wicke),
mit einpaarigen Fiederblättern, zwei- bis dreiblumigen Stielen, rot und violetten oder rot und weißen, wohlriechenden
Blüten;
Lathyrus tingitanus Lathyrus (afrikanischeWicke), ebenfalls mit einpaarigen Fiederblättern und einfarbigen, roten
oder blauen
Blüten, auch Lathyrus latifolius Lathyrus (Boukettwicke), mit großen, purpurrosenroten
Blüten, und Lathyrus grandiflorus Lathyrus, mit
schwach wohlriechenden, purpurroten
Blüten, beide aus Südeuropa, werden in mehreren
Varietäten als
Zierpflanzen kultiviert.
(lat.), bei den
Römern diejenigen, welche die
Tunika mit dem breiten Purpurstreif (latus
clavus) besetzt trugen, anfänglich bloß die römischen
Senatoren, zur Kaiserzeit auch
Ritter.
(lat.), ein Grundbesitz von sehr großem
Umfang, wie dergleichen durch die patrizischen
Okkupationen des
Ager publicus im alten
Rom
[* 15] in
Menge entstanden waren;
Latifundienwirtschaft, der Zustand eines
Landes, bei welchem eine Überzahl
solcher großenGüter besteht, der Grundbesitz also nicht in dem
Maß verteilt ist, wie eine gesunde
Entwickelung
es erheischt.
(spr. lättimer),Hugh, engl.
Reformator, geb. 1475 in der
GrafschaftLeicester,
[* 16] ward 1530
Pfarrer zu Westkingston,
dann
Kaplan der
AnnaBoleyn und 1535
Bischof von
Worcester. Standhaft weigerte er sich 1539, die vom
Parlament
vorgeschriebenen sechs Glaubensartikel zu unterschreiben, und ward deshalb in den
Tower gesetzt. Nach
Eduards VI. Thronbesteigung
erhielt er seine
Freiheit wieder und stand jetzt mit
Cranmer und Ridley an der
Spitze derReformation. Mit letzterm gemeinsam
bestieg er unter der blutigen
Maria den
Scheiterhaufen mit den
Worten: »Wir werden heute ein
Licht
[* 17] in
England anzünden, das nie verlöschen wird«. Latimers Werke sind von Corrie (Lond.
1845, 4 Bde.) herausgegeben. Seine
Biographie schrieb Demaus
(»Hugh a biography«, 2. Aufl., Lond. 1881).
ferĭae, ein schon in uralter Zeit von den
Latinern zu
Ehren des
JupiterLatiaris auf dem
über
Albalonga gelegenen
AlbanerBerge gefeiertes
Fest, welches eine größere Bedeutung gewann, als
Rom an die
Spitze des Latinerbundes
gekommen war und
JupiterLatiaris zum Schutzgott des
Bundes erhoben wurde. Das
Fest fand zu Anfang des
Jahrs an einem von dem
Bundesvorstand, später von den römischen
Konsuln festgesetzten
Tag statt. Von allen latinischen
Städten
kamen
Gesandte und brachten Erzeugnisse der
Landwirtschaft für den gemeinsamen Festschmaus mit, welcher nach der Opferung
eines jungen weißen
Stiers erfolgte, von dem der Abgesandte jeder Stadt ein
Stück bekam.
Geschäfte, auch
Fehde und
Krieg ruhten
während des
Festes; dagegen wurden Gladiatorenspiele und Wettkämpfe aufgeführt. Diese
Gebräuche dauerten
fort bis in späte Zeit.
eins der ältesten und das merkwürdigste unter den altitalischen Völkern, nach Angabe der Alten durch Mischung
aus zwei Urvölkern, den ursprünglich in der Gegend um
Reate seßhaften
Aboriginern und den in dem spätern
Latium wohnenden Sikelern, unter Hinzutritt der unter
Führung des
Äneas eingewanderten
Trojaner entstanden, in
Wahrheit aber,
wie durch die neuere Sprachforschung bewiesen worden, ebenso wie die übrigen
VölkerItaliens
[* 19] (etwa die
Etrusker ausgenommen)
und wie die Griechen, die
Germanen, die
Kelten, die
Slawen,
¶
mehr
ein Zweig des indogermanischen Volksstammes und demnach aus dem Ursitz desselben eingewandert. In der ältesten Zeit sollen
sie auf ein enges Gebiet von etwa 1500 qkm um das Albanergebirge herum eingeschränkt gewesen sein und einen Bund von 30 Städten
mit dem VorortAlbalonga gebildet haben, während die übrigen Teile des nachmaligen Latium von Sabinern,
Äquern, Hernikern und Volskern besetzt waren. Und wahrscheinlich würden sie von diesen andrängenden Völkern unterdrückt
worden sein, wäre nicht aus ihrer Mitte die Stadt Rom hervorgegangen, welche bekanntlich 753 v. Chr. von Albalonga aus gegründet
wurde.
Rom nahm von seiner Gründung an eine selbständige Stellung gegen die benachbarten Völker, auch gegen die
ein, führte in der Zeit der Könige (753-510) erst wiederholt Kriege mit den Latinern, schloß dann ein Bündnis mit ihnen,
geriet nach der Vertreibung der Könige wieder mit ihnen in Krieg, stellte aber durch den Sieg am SeeRegillus (496) das alte
Bundesverhältnis wieder her und verwandelte hierauf nach mehrfachen Zwischenfällen, weil die Latiner Aufnahme
in den römischen Staat und völlige Gleichberechtigung mit den Römern forderten, durch den letzten Latinischen Krieg (340-338)
dieses Bundesverhältnis in eine völlige Unterthänigkeit, jedoch in der Weise, daß die Latiner im ganzen vor den übrigen unterworfenen
Völkern bevorzugt und die einzelnen Städte, um für die Folge eine Vereinigung derselben zu gemeinsamem
Widerstand gegen Rom zu verhindern, untereinander in ein verschiedenes Verhältnis zu der herrschenden Hauptstadt gesetzt wurden.
Es wurden demnach nur wenige Städte, wie Tibur und Präneste, in dem Bundesverhältnis belassen, aber auch diese nur dem Namen
nach und mit wesentlicher Beschränkung ihrer Unabhängigkeit; die übrigen wurden Municipia, d. h.
sie erhielten das römische Bürgerrecht, jedoch ohne Stimmrecht und mit einer verschieden abgestuften Beschränkung ihrer
Selbstregierung; allen aber wurde das Commercium und Connubium, d. h. der gegenseitige Handelsverkehr und das Recht, untereinander
gültige Ehen abzuschließen, wenigstens auf die nächste Folgezeit entzogen.
Auf der andern Seite aber erhielten die sämtlichen Latiner das Recht, wenn sie in ihrer Heimat ein jährliches Amt bekleidet, oder
auch, wenn sie einen leiblichen Nachkommen daselbst zurückließen, nach Rom überzusiedeln und daselbst in das volle römische
Bürgerrecht einzutreten. Diese Anordnungen hatten die Folge, daß die Latiner von nun an den Römern eine unverbrüchliche
Treue bewahrten, die selbst in den bedrängtesten Zeiten des römischen Staats, wie nach den großen Siegen
[* 21] Hannibals im zweiten
PunischenKrieg, nicht wankend gemacht werden konnte, so daß die Römer
[* 22] fortan nicht nur ihren Legionen immer eine wenigstens
gleiche Zahl latinischer Hilfstruppen hinzufügen, sondern auch durch Anlegung latinischer Kolonien in
neu unterworfenen Gebieten ihre Herrschaft sichern konnten. In diesem Verhältnis blieben die Latiner, Socii nominis latini oder
Nomen latinum genannt, bis durch die LexJulia und die Lex Plautia Papiria im Jahr 90 die sämtlichen freien Bewohner Mittel-
und Unteritaliens und dann 49 durch Julius Cäsar auch die Bewohner Oberitaliens das volle römische Bürgerrecht
erhielten.
Nachdem aber auf diese Art das latinische Recht (jus Latii) für Italien
[* 23] gegenstandslos geworden, wurde es unter den Kaisern
allmählich auf zahlreiche Städte in den Provinzenübertragen. Allein auch dies hörte auf, als 212 n. Chr. durch Verfügung
des KaisersCaracalla das römische Bürgerrecht allen freien Bewohnern des römischen Reichs verliehen wurde.
Nach dieser Zeit gab es nur noch einzelne Latiner, die sogen. Latini Juniani, d. h.
die Nachkommen von Sklaven, welche von römischen Bürgern ohne Beobachtung der vorgeschriebenen Bedingungen freigelassen wurden.
Erst durch den KaiserKonstantin wurden alle Standesunterschiede unter den freien Bewohnern des römischen
Reichs aufgehoben.
Ebendeshalb ist sie auch meist eben, nur mit Ausnahme der eben genannten Höhen und außerdem des Albanergebirges,
welches selbst vulkanischen Ursprungs ist, und von dem hauptsächlich die vulkanischen Einwirkungen ausgegangen sind, welche
die Landschaft gebildet haben, so daß es, wie es der Sage nach der Ausgangspunkt der römischen Geschichte ist, auch als Grundstock
von Latium angesehen werden kann. Es werden im Albanergebirge nicht weniger als sechs alte Krater
[* 24] gezählt,
und auch außerdem gab es in Latium noch Seen, die aus eingestürzten Kratern entstanden waren, so im O. des Albanergebirges der
Giulianellasee, im N. der LacusRegillus, berühmt durch die Schlacht zwischen Römern und Latinern (496 v. Chr.), und
der See von Gabii, beide jetzt ausgetrocknet, letzterer vollständig durch ein 1838 gegrabenes Emissarium.
Die bedeutendsten unter den vulkanischen Seen sind aber die beiden im Albanergebirge selbst liegenden, rings von hohen Bergwänden
eingeschlossenen Seen, der Lacus Albanus (jetzt Lago di Castello) und der Lacus Nemorensis (Lago di Nemi), aus welchen
beiden der Überfluß des Wassers durch künstliche Emissarien nach der südlichen Ebene abgeleitet ist; das Emissar des Albanersees
wurde 397 v. Chr. während des letzten Vejenterkriegs, angeblich auf Befehl des delphischen Orakels, in einer Länge von 6000 Fuß
durch den vorliegenden hohen Lavawall gegraben und gehört zu den bewunderungswürdigsten Bauwerken des
Altertums.
Von Flüssen sind außer den beiden Grenzflüssen Tiber und Garigliano zu nennen: der Anio (Teverone), welcher, aus dem Apennin
kommend, sich nicht weit oberhalb Roms in den Tiber ergießt, der Trerus (Sacco), welcher die Niederung zwischen dem Albaner-
und Volskergebirge einerseits und dem Apennin anderseits durchfließt und sich in den Garigliano ergießt,
und eine Anzahl kleinerer Flüsse
[* 25] und Bäche, welche, von dem Albaner- und Volskergebirge kommend, teils dem Anio und Tiber, teils
dem Meer zufließen, wie die Ferentina (Marrana), der Albano, der bedeutendste unter den aus dem Albanersee durch das Emissar
gespeisten Bächen, der Rio de
[* 26] Nemi (Numicus), der sein Wasser durch das Emissar des Sees von Nemi erhält,
der Astura (Conca), der Ufens (Ufente) und der Amasenus (Amaseno), welche beiden letztgenannten Flüsse dadurch, daß sie kein
Gefälle¶