fand man Eisenschmieden der Vorzeit am Südhang der
Saalburg, und in der
Nähe des jetzigen
Eisenberg in der
Pfalz stieß man
auf mächtige Eisenschlackenhaufen. Aus dem Gebiet des Mittelrheinlandes, von
Dürkheim
[* 2] bis
Mainz
[* 3] und
Wiesbaden,
[* 4] waren ferner
in den letzten
Jahren zahlreiche Eisenluppen aus vorgeschichtlicher Zeit in Gestalt zweier lang gezogener,
an den
Basen zusammengefügter vierseitiger
Pyramiden von 5-6 kg
Gewicht bekannt geworden, die augenscheinlich in primitiven
Schmelzöfen erzeugt waren, und da sich auf der
Limburg
[* 5] bei
Dürkheim eine solche
Luppe mitten unter Gefäßresten aus obiger
Kulturepoche vorfand und unmittelbar dabei 1880 ein Bronzetorques mit Resten einer roten
Paste, die auch
ein Charakteristikum der La
Tène-Zeit ist, so hat man mit
Grund geschlossen, daß die erwähnten Eisenluppen ebenfalls in
die La Tène-Periode fallen und zur Herstellung der luxuriösen Eisenwaffen und massenhaften Eisenwerkzeuge verwandt
wurden, welche in der vorrömischen
Periode bei den
Galliern in
Gebrauch waren. Wie für diese
Industrie in derSchweiz
[* 6] der
Jura ein
Zentrum bildete, so am Mittelrhein die Gegend von
Eisenberg in der
Pfalz.
päpstlicher
Palast in
Rom,
[* 9] nach der vornehmen römischen
Familie der Laterani benannt, denen derselbe bis
zur Zeit
Neros, welcher den letzten
Besitzer dieser
Familie hinrichten ließ, angehörte. Der lateranische
Palast wurde kaiserliches
Eigentum, später kam derselbe an
Fausta, die Gemahlin
Konstantins d. Gr., welcher ihn aber, nachdem
er eine
Kirche in ihm eingerichtet hatte, dem
Bischof von
Rom schenkte. Der Lateran wurde nun die
Residenz derPäpste,
bis diese nach
Avignon übersiedelten.
Als sie nach
Rom zurückkehrten, fanden
sie denPalast in
Ruinen, und fortan wurde der
Vatikan
[* 10] päpstliche
Residenz. Erst
Sixtus
V. ließ den Lateran 1586 in seiner gegenwärtigen Gestalt durch D.
Fontana aufbauen, indessen blieb er nicht lange
Wohnung der
Päpste, sondern wurde zuerst in ein Waisenspital, dann durch
Gregor XVI. in ein ausgezeichnetes Skulpturenmuseum
(jetzt mit 16
Sälen) umgewandelt, zu dem später noch eine
Gemäldegalerie (10
Zimmer) und durch
PapstPius IX. ein Museo cristiano
(mit
Sarkophagen aus den
Katakomben und alten
Basiliken,
Inschriften, Bildern etc.) gefügt wurde (vgl.
Benndorf und
Schöne, Die
antiken Bildwerke des lateranensischen
Museums, Leipz. 1867). Auf dem Platz vor dem
Palast befindet sich
die
Kapelle mit der scala santa von 28 Marmorstufen, laut
Tradition die
Treppe
[* 11] vor dem Amtshaus des
Pilatus in
Jerusalem,
[* 12] über
welche
Christus den Leidensgang antrat, und die von den Gläubigen nur auf
Knieen bestiegen wird; ferner
seit 1588 der ursprünglich durch Thutmes III. (1597 bis 1560
v. Chr.) vor dem Sonnentempel in
Theben, dann durch
KaiserConstantius 357 im
Circus maximus errichtete
Obelisk, der größte (32 m, mit
Postament 47 m
hoch) und älteste
Roms.
(v. lat. later,Ziegel), ein stark eisenschüssiger, meist roter, zelliger
Lehm, der als letztes Verwitterungsprodukt
verschiedener
Gesteine
[* 15] in den tropischen Gegenden
Asiens,
Afrikas und
Südamerikas eine sehr weite Verbreitung besitzt.
[* 16]magĭca (lat.,Zauberlaterne), ein von
Kircher
(»Ars magna lucis et umbrae«, 1646) erfundener
Apparat, beruht auf der
Eigenschaft der konvexen
Linsen (s. d.), von einem um etwas mehr als die
Brennweite entfernten Gegenstand
jenseits ein vergrößertes
Bild zu entwerfen, welches auf einem
Schirm aufgefangen werden kann. Als Gegenstände für die
m. laterna magica dienen auf
Glas
[* 17] ausgeführte durchscheinende Gemälde oder
Photographien, welche von einer Lampenflamme
hell beleuchtet werden.
Die Einrichtung ist aus beistehender
[* 1]
Figur ersichtlich, welche das
Scioptikon (richtiger
Skioptikon), eine neuere verbesserte
Form der laterna magica, im
Durchschnitt gesehen, darstellt. Das
Bild wird entworfen durch die beiden in das
Rohr f gefaßten achromatischen
Linsen ab und cd, welche zusammen ähnlich,
nur für den vorliegenden
Zweck vollkommener wirken als eine
einzige
Linse.
[* 18] Das
Objekt
(Bild) wird bei r eingeschoben und durch den federnden
Draht
[* 19] o festgehalten. Die Lichtquelle, bestehend
aus zwei breiten, flachen Petroleumflammen V, befindet sich in einem vorn und hinten durch die Glasplatten
GG verschlossenen und
oben mit dem ausziehbaren Schlot J versehenen Brennerkasten; ihr
Licht
[* 20] wird durch den
Hohlspiegel
[* 21] H, der
beim
Gebrauch heruntergeklappt wird, nach vorn geworfen und durch die beiden plankonvexen
Linsen pq auf dem
Objekt konzentriert.
Die m. laterna magica dient nicht
¶
mehr
bloß zur belustigenden Schaustellung von Phantasmagorien, Chromatropen (s. d.) etc., sondern in neuerer
Zeit namentlich auch zur Darstellung erläuternder Zeichnungen bei belehrenden Vorträgen. Die Nebelbilder (dissolving views)
werden hervorgebracht durch zwei nebeneinander gestellte Zauberlaternen (Nebelbilderapparat), von denen jede ein anderes Bild
auf demselben Schirm entwerfen würde. Ist das Linsenrohr der einen m. laterna magica
verschlossen, so ist nur das Bild der andern sichtbar; wird nun durch einen einfachen Mechanismus die Mündung der ersten m. laterna magica
allmählich aufgedeckt und die der zweiten in demselben Maß verschlossen, so verschwindet das vorhandene Bild allmählich,
während das neue langsam hervortritt, so daß sich das eine Bild in das andre zu verwandeln scheint.
Zur Beleuchtung
[* 23] des Nebelbilderapparats wird häufig DrummondschesKalklicht, auch elektrisches Licht angewendet. Litteratur
s. bei »Projektionskunst«.