2) CyrillePierreThéodore, franz. Seefahrer, geb. auf dem Atlantischen
Ozean, ward, nachdem er als
Fregattenkapitän zwei
Reisen um die
Welt gemacht (die erste 1830-32 mit der
KorvetteFavorite, die zweite 1837-40 mit der
FregatteArtémise), 1841 zum
Konteradmiral, 1853 zum Vizeadmiral und 1857 zum Marinepräfekten
in
Brest ernannt, wo er starb. Seine erste
Reise beschrieb er in
»Voyage autóur du monde par
les mers de l'Inde et de
Chine« (Par. 1833-35, 5 Bde.),
seine zweite in
»Campagne de circumnavigation de la frégate l'Artémise pendant les années 1837-40« (das.
1840-53, 6 Bde.).
Plata
(Rio de la Plata),
[* 3] der Mündungsbusen, in welchen sich die beiden südamerikanischen
StrömeParana
und
Uruguay
[* 4] ergießen, ist etwa 300 km lang und zerfällt in einen schmalen westlichen Teil von 44-100 km
Breite
[* 5] (bei
Montevideo),
[* 6] dessen
Wasser gewöhnlich süß ist, und in einen östlichen Teil, der sich bis 225 km
Breite erweitert, und dessen salziges
Wasser besonders bei der
Ebbe stark mit süßem gemischt ist. Die dem
StaatUruguay angehörende
Nordküste
ist
hoch und steil, die Südküste, die zu
Buenos Ayres
[* 7] gerechnet wird, flach und sehr einförmig, das
Bett
[* 8] des
Busens zum großen
Teil mit gefährlichen
Sandbänken gefüllt, die besonders der
Annäherung der
Schiffe
[* 9] an den Landungsplatz von
Buenos Ayres
sehr hinderlich sind, und seine Beschiffung namentlich bei den heftigen Südweststürmen, den sogen.
Pamperos, deshalb überaus schwierig und gefährlich.
Das gesamte
Flußgebiet erstreckt sich über fast die ganze
Argentinische Republik,
[* 11] umfaßt ganz
Paraguay
und große Teile von
Uruguay (La
Plata-Staaten) und
Brasilien.
[* 12] Es besteht im wesentlichen aus einem Tiefland, welches sich nach
N. zu nur allmählich hebt, so daß die
Wasserscheide zwischen ihm und dem
Amazonenstrom
[* 13] 300-500 m nicht überschreitet. Als
schiffbare Wasserstraße sind namentlich der
Parana und sein Zufluß, der
Paraguay, von Bedeutung, indem
auf ihnen
Dampfschiffe von 3 m Tiefgang 2500 km weit bis ins brasilische Gebiet gelangen können. Der La Plata wurde 1515 von
D. de
Solis entdeckt, aber erst zu Anfang dieses
Jahrhunderts von
Azara näher erforscht und aufgenommen.
Jüngere Untersuchungen
sind die von dem
Engländer Day (1853) und dem Amerikaner
Page (1853-56; vgl. dessen
»Report«, Washingt.
1856).
Plata, Hauptstadt der
ProvinzBuenos Ayres der
Argentinischen Republik, 40 km südöstlich der Bundeshauptstadt
Buenos Ayres,
1882-84 erbaut, mit den Regierungsgebäuden der
Provinz und (1885) 21,792 Einw. (darunter 8918
Argentiner, 12,874
Italiener),
die fast alle noch in Holzbauten wohnen. Ein im
Bau begriffener Doppelkanal wird die neue Provinzhauptstadt
mit ihrem 5 km nordöstlich liegenden
HafenEnsenada
verbinden. Der durch die Santiagospitze gedeckte Außenhafen ist 800
Hektar
groß und 4,3-5,5 m tief. Ein
Binnenhafen von 48
Hektar Oberfläche und 5 m Tiefe ist imBau. Die Umgegend
von
Ensenada ist sumpfig und ungesund und leidet Mangel an Trinkwasser.
Vgl.
Coni, Reseña estadistica y descriptiva de La Plata
(Buenos Ayres
1885).
Tournef.
(Arctium Lappa,
Klette),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 14] zweijährige hohe, ästige
Kräuter mit großen,
wechselständigen, ungeteilten, gezähnelten, stachelspitzigen Blättern, mittelgroßen, an der
Spitze derÄste gebüschelt
in
Trauben oder fast doldenrispig stehenden
Köpfchen, deren
Hüllkelch meist in eine einwärts hakenförmige
Spitze auslaufende
Blättchen besitzt. Die
Blüten sind meist purpurrot, die Achänen länglich-eiförmig mit mehrreihigem
Pappus. 6-7 europäisch-asiatische
Arten.
Von den drei
Arten: große
Klette (Lappa officinalisAll.), kleine
Klette (Lappa glabraLam.) und filzige
Klette (Lappa tomentosaLam.),
war die
Wurzel
[* 15] als Klettenwurzel
(Radix Bardanae) offizinell. Sie ist bis 0,5 m lang,
oben bis über 2
cm dick, wenig ästig,
außen graubraun, innen weißlich, schmeckt frisch etwas scharf, getrocknet fade, schleimig-süßlich;
sie enthält
Inulin, etwas
Gerbstoff und
Zucker
[* 16] und wird in manchen Gegenden, wie auch die jungen
Sprosse, als
Gemüse gegessen.
Schon im
Altertum wurde die
Klette als
Arzneimittel benutzt, jetzt dient sie noch als Volksheilmittel, namentlich zur Beförderung
des Haarwuchses. Das sogen.Klettenwurzelöl (s. d.) hat aber mit der
Wurzel der
Klette nichts als den
Namen
gemein.
(Fetzenbäume), heilige Erinnerungsbäume bei den verschiedensten ältern und neuern
Natur- und Kulturvölkern,
namentlich den alten Griechen,
Römern,
Kelten, den heutigen
Esthen, Ägyptern und den
Wilden aller
Länder,
deren
Äste man mit Opfergaben aus bunten
Bändern, von seiner
Kleidung abgerissenen Fetzen und ganzen abgelegten Kleidungsstücken
schmückt. Gewöhnlich sind es verdorrte
Bäume, die für heilig gelten, und ebenso wie die Vorübergehenden den zur
Erinnerung
dienenden Steinhaufen einen
Stein zufügen, halten sie sich für verpflichtet, dem Lappenbaum als
Opfer
ein
Stück ihrer
Kleidung unter
Gebet darzubringen.
»Über die Entstehung der bürgerschaftlichen
VerfassungHamburgs« (1828) und »Über die ältere
Geschichte und
Rechte des
LandesHadeln« (Lüneb. 1829).
Nach
Sartorius'
Tod setzte er dessen noch unvollendetes Werk über die
ältere Geschichte des hanseatischen
¶
mehr
Bundes unter dem Titel: »Urkundliche Geschichte der deutschen Hanse« (Hamb. 1830, 2 Bde.)
fort. Es folgten: die Schrift »Über den ehemaligen Umfang und die Geschichte Helgolands« (Hamb. 1831);
»Die Elbkarte des Melchior
Lorichs« (das. 1847);
»Urkundliche Geschichte des hansischen Stahlhofs zu London« (1851);
welche seinen litterarischen Ruf begründete. Auch um die Geschichte
der deutschen Litteratur hat er sich durch verschiedene Publikationen verdient gemacht. Wir nennen davon: »Reliquien des FräuleinS. C. v. Klettenberg« (Hamb. 1849),
PaulFlemmings lateinischen Gedichten (1863)
und dessen deutschen Gedichten (1866).
Eine Sammlung »Briefe von und an Klopstock« erschien (Braunschw. 1867) als nachgelassenes
Werk. Als Mitglied der Historischen Kommission in München,
[* 28] der er seit 1859 angehörte, hatte er die Herausgabe
der hansischen Rezesse angeregt und unternommen, wurde jedoch an dem Abschluß dieser Arbeiten durch den Tod verhindert.