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und Ostbahn, von Natur fest, darum in der Kriegsgeschichte vielgenannt, Festung [* 2] vierten Ranges, mit einer Citadelle, von einer alten Mauer umgeben, hat 5 Vorstädte am Fuß des Bergs, viele altertümliche öffentliche Gebäude, darunter die ehemalige Kathedrale Notre Dame im gotischen Stil des 12. Jahrh., mit schöner Fassade und 7 großenteils unvollendeten Türmen, ein ehemaliges bischöfliches Palais, jetzt Justizgebäude ist seit 1790 nicht mehr Bischofsitz), ein Kloster, St.-Vincent, mit alter Kirche und 3 andre aufgehobene Klöster, welche jetzt als Gebäude der Präfektur, des Spitals und des Irrenhauses dienen. Laon zählt (1886) 12,636 Einw., welche sich mit der Kultur von Gemüsen (berühmte Artischocken und Spargel), mit Weinbau, Fabrikation von Zwieback und Siebwaren beschäftigen und Handel mit den Geweben von St.-Quentin, den Glaswaren von St.-Gobain und den Eisenwaren von Folembray treiben. Laon hat ein Kommunalcollège, eine Lehrer- und eine Lehrerinnenbildungsanstalt, eine Bibliothek von 30,000 Bänden, ein Kunst- und Antiquitätenmuseum, eine Akademische Gesellschaft und ist Sitz des Präfekten, eines Tribunals und Assisenhofs. Es ist Geburtsort der Könige Lothar und Ludwig V. sowie des Marschalls Serrurier, welchem hier 1863 ein Denkmal errichtet wurde. - Laon war im 5. Jahrh. eine gallische Festung, Laudanum oder Lugdunum Clavatum genannt, und wurde bereits 515 ein Bischofsitz. Im 10. Jahrh. war es Residenz und letzte Besitzung der karolingischen Könige. 1419 wurde es von den Engländern, 1594 von König Heinrich IV. eingenommen.
Hier siegten 9. und die Alliierten unter Blücher über die Franzosen unter Napoleon (Schlacht bei Laon). Blücher hatte sich, um sich mit Bülow zu vereinigen, bis hinter die Aisne zurückgezogen und bei Laon Stellung genommen, wo er, nachdem der Versuch, Napoleon entscheidend zu schlagen, durch das Gefecht von Craonne 7. März gescheitert war, den Angriff des Feindes mit 100,000 Mann erwartete. Während Bülow Laon als festen Punkt behaupten sollte, gedachte Blücher mit den übrigen rechts und links aufgestellten Korps im Fall eines Angriffs hervorzubrechen.
Obwohl die Franzosen kaum 50,000 Mann stark waren, durfte Napoleon doch einen Erfolg hoffen, da im Hauptquartier der Alliierten wegen Blüchers körperlicher und geistiger Niedergeschlagenheit eine gewisse Ratlosigkeit herrschte. Es war Napoleons kühner Plan, 9. März durch Überfall, den nächtliche Umgehung unterstützen sollte, Laon selbst, den Schlüssel der feindlichen Stellung, zu nehmen. Doch gelang dies nicht, und während Napoleon den Kampf durch langsames Geschützfeuer hinzog, schritten um Mittag, als der Nebel sich verzogen, Bülow und Wintzingerode zum Angriff, der aber wegen mangelnder einheitlicher Leitung fehlschlug, so daß beide Teile nach einem hitzigen Gefecht ihre frühere Stellung wieder einnahmen.
Die Entscheidung wurde durch einen nächtlichen Überfall, den die Verbündeten auf Yorks und Kleists Rat machten, 10. März herbeigeführt. Derselbe gelang trefflich: die feindlichen Bataillone wurden ganz unvorbereitet überrascht, die Geschütze [* 3] genommen, die Reiterei von den Preußen [* 4] teils niedergeritten, teils verjagt. Marmonts Korps ward völlig zersprengt und vermochte sich erst hinter der Aisne wieder zu sammeln; außer 2500 Gefangenen und 1500 Toten und Verwundeten hatte es fast seine ganze Artillerie, 45 Geschütze und 131 Munitionswagen verloren. Im letzten deutsch-französischen Krieg mußte sich die Citadelle von Laon dem deutschen Heer (der 6. Kavalleriedivision) ergeben; beim Einzug der deutschen Truppen wurde das Pulvermagazin von einem fanatischen französischen Unteroffizier in die Luft gesprengt, wodurch über 500 Personen, meist Einwohner der Stadt, aber auch 70 Mann vom 4. preußischen Jägerbataillon, getötet und verwundet und große Verwüstungen angerichtet wurden.
Vgl. Melleville, Histoire de la ville de Laon (Laon 1846, 2 Bde.).