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Deutscher Sprache die 3 ersten Bände der »Dänischen Bibliothek von alten und neuen gelehrten Sachen aus Dänemark« [* 2] (Kopenh. u. Leipz. 1738-39), welche später Möller in Flensburg [* 3] fortsetzte.
Deutscher Sprache die 3 ersten Bände der »Dänischen Bibliothek von alten und neuen gelehrten Sachen aus Dänemark« [* 2] (Kopenh. u. Leipz. 1738-39), welche später Möller in Flensburg [* 3] fortsetzte.
dän. Insel, zum Amt Svendborg gehörig, zwischen Laaland und Fünen, im Großen Belt, 275 qkm (5 QM.) groß mit (1880) 19,903 Einw., ist 53 km lang und höchstens 8 km breit (daher der Name).
Die Hauptstadt ist Rudkjöbing. S. Karte »Dänemark«.
Flecken im braunschweig.
Kreis [* 4] Gandersheim, am Nordfuß des Harzes und an der Innerste, Knotenpunkt der Linien Halle-Klausthal, Neukrug-Langelsheim und Langelsheim-Grauhof der Preußischen, resp. Braunschweigischen Staatsbahn, 212 m ü. M., hat Holzstofffabrikation, Sandsteinbrüche, eine Silber-, Blei- und Kupferhütte und (1885) 2564 evang. Einw.
Stadt in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Offenbach, [* 5] an der Linie Frankfurt-Heidelberg der Main-Neckarbahn, hat ein Amtsgericht, Sandsteinbrüche und (1885) 4670 meist evang. Einwohner.
Joseph, altkath. Theolog, geb. zu Köln, [* 6] studierte in Bonn, [* 7] wurde 1859 ordiniert und 1867 ordentlicher Professor der neutestamentlichen Exegese in Bonn. Als er sich dem Vatikanum nicht unterwarf, ward er exkommuniziert und beteiligte sich darauf bis 1878 an der altkatholischen Bewegung. Unter seinen Schriften sind zu nennen: »Das Judentum in Palästina [* 8] zur Zeit Christi« (Freiburg [* 9] 1866);
»Grundriß der Einleitung in das Neue Testament« (2. Aufl., das. 1873);
»Das vatikanische Dogma von dem Universalepiskopat und der Unfehlbarkeit des Papstes« (Bonn 1871-76, 4 Tle.);
»Die trinitarische Lehrdifferenz zwischen der abendländischen und morgenländischen Kirche« (das. 1876);
»Johannes von Damaskus« (Gotha [* 10] 1879);
»Geschichte der römischen Kirche bis zum Pontifikat Leos I.« (das. 1881) und bis Nikolaus I. (das. 1885).
Nacht, in einzelnen Gegenden fälschlich Bezeichnung des jüdischen Versöhnungstags, der von einem Abend (Nacht) bis zum andern gefeiert wird.
1) Stadt im württemberg. Donaukreis, Oberamt Ulm, [* 11] an der forellenreichen Nau und an der Linie Aalen-Ulm der Württembergischen Staatsbahn, 458 m ü. M., 3 km lang, hat 3 Kirchen, ein Schloß, Maschinen- und Lederfabrikation, viele Mühlen, [* 12] Flachsbau, Pferde- und Rindviehzucht und (1885) 3785 meist evang. Einwohner. - 2) Pfarrdorf im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Teuschnitz, mit Mineralquelle (erdig-alkalischer Eisensäuerling), Porzellanfabrik und 620 evang. Einwohnern. - 3) Ober- und Nieder-Langenau, zwei zusammenhängende Dörfer im preuß. Regierungsbezirk Breslau, [* 13] Kreis Habelschwerdt, an der Neiße [* 14] und an der Linie Breslau-Mittelwalde der Preußischen Staatsbahn, 352 m ü. M., mit einer kohlensäurehaltigen Stahlquelle von 9° C. Temperatur, einem Eisenmoorbad und (1885) 1892 meist kath. Einwohnern. Die Zahl der Kurgäste betrug 1886: 1301.
1) Konrad Johann Martin, Mediziner, geb. zu Horneburg in Hannover, [* 15] studierte zu Jena, [* 16] Wien [* 17] und Würzburg, [* 18] habilitierte sich 1802 mit der Schrift »Über eine einfache und sichere Methode des Steinschnittes« (Würzb. 1802) in Göttingen [* 19] und ward als Wundarzt des akademischen Hospitals angestellt. Er baute ein eignes Auditorium für seine anatomischen Vorlesungen und erhielt 1804 eine außerordentliche Professur. 1807 errichtete er daselbst das klinische Institut für Chirurgie und Augenheilkunde. 1814 zum ordentlichen Professor der Anatomie und Chirurgie und gleichzeitig zum Generalchirurgus der hannöverschen Armee ernannt, folgte er dieser 1815 nach Belgien. [* 20] 1828-1829 erbaute er das neue anatomische Theater. Er starb Langenbeck stand unübertroffen da in der anatomischen und chirurgischen Technik in Schnelligkeit und Sicherheit beim Operieren;
voll von Begeisterung für sein Fach, war er hinreißend als Lehrer. Er schrieb: »Anatomisches Handbuch« (Götting. 1806);
»De structura peritonaei« (das. 1817);
»Von den Leisten- und Schenkelbrüchen« (das. 1821);
»Nosologie und Therapie der chirurgischen Krankheiten« (das. 1822-50, 5 Bde.);
»Icones anatomicae« (das. 1826-1839, 8 Bde.);
»Handbuch der Anatomie« (das. 1831-1847, 4 Bde.),
hierzu »Mikroskopisch-anatomische Abbildungen« (das. 1848-51, 4 Hefte).
Auch gab er die »Bibliothek für Chirurgie und Ophthalmologie« (Götting. 1806-13, 4 Bde.) und die »Neue Folge« davon (Hannov. 1815-28, 4 Bde.) heraus.
2) Bernhard Rudolf Konrad von, Mediziner, Neffe des vorigen, geb. zu Padingbüttel im Land Wursten, studierte in Göttingen, England und Frankreich, habilitierte sich 1838 in Göttingen für Physiologie und war als praktischer Chirurg thätig. 1842 ging er als Professor der Chirurgie nach Kiel [* 21] und ward 1847 als Nachfolger Dieffenbachs Professor und Direktor des königlichen chirurgischen Klinikums in Berlin. [* 22] Als Leiter des Sanitätswesens im schleswig-holsteinischen Krieg 1864 erwarb er sich große Verdienste, wurde bald darauf geadelt und 1866 zum Generalarzt à la suite des Sanitätskorps ernannt, in welcher Eigenschaft er auch im deutsch-französischen Krieg 1870/71 fungierte. 1882 zog er sich in den Ruhestand zurück und starb in Wiesbaden. [* 23] Langenbeck war einer der ersten Chirurgen der Neuzeit, genial und erfinderisch, ein meisterhafter Operateur, ein feiner Therapeut und vorzüglicher Lehrer, von dessen zahlreichen Schülern viele die chirurgischen Lehrstühle an Universitäten deutscher Zunge bekleiden.
Zahlreiche alte Operationsmethoden wurden von ihm verbessert oder durch neue ersetzt, viele Gebiete der chirurgischen Thätigkeit erst neu erschlossen. Besonders förderte er die konservative Chirurgie durch die Lehre [* 24] von den Resektionen. Indem er ganz bestimmte Regeln und Vorschriften dafür aufstellte, den Wert der sofortigen Immobilisierung durch Gipsverband nach der Operation hervorhob, bewirkte er, daß sich die Erfolge der Resektionen ungleich günstiger gestalteten, und daß jetzt unzählige Glieder [* 25] erhalten werden, welche früher amputiert werden mußten.
Von ihm sind die Resektionen auch in die Kriegschirurgie eingeführt worden, indem er nach der Schlacht bei Schleswig [* 26] zum erstenmal mit glücklichem Erfolg resezierte. Die von ihm angegebenen osteoplastischen Resektionen, vor allen die Uranoplastik, die Staphylorrhaphie oder Gaumennaht, die subkutane Osteotomie zur Geraderichtung schief geheilter Knochenbrüche und anchylosierter Gelenke, die Behandlung der letztern mittels allmählicher forcierter Streckung in der Chloroformnarkose, die Durchschneidung des äußern Haltebandes bei einwärts gebogenem Kniegelenk, die Kauterisation der Hämorrhoidalknoten mit dem Glüheisen und andre Neuerungen sind Gemeingut der Chirurgie geworden. Seit 1860 gab er mit Billroth u. Gurlt das »Archiv für klinische Chirurgie« heraus; auch veröffentlichte er »Chirurgische Beobachtungen aus dem Kriege« (Berl. 1874).
3) Maximilian Adolf, Mediziner, Sohn von Langenbeck 1), geb. zu Göttingen, studierte daselbst, in Paris, [* 27] Wien und Berlin, habilitierte sich 1843 in Göttingen, erhielt 1846 eine Professur ¶
daselbst, siedelte aber 1851 als Arzt nach Hannover über und ward 1865 Mitglied des Obermedizinalkollegiums daselbst. Er schrieb: »Klinische Beiträge aus dem Gebiet der Chirurgie und Ophthalmologie« (Götting. 1840-45, 2 Bde.);
»Untersuchungen über die Allantois« (das. 1847);
»Die Impfung [* 29] der Arzneikörper« (Hannov. 1856);
»Die Insolation [* 30] des menschlichen Auges« (das. 1859);
»Die gewaltsame Streckung der Kniekontrakturen« (das. 1858).