landschaftliche
Kreditanstalten nach Art der preußischen Landschaften wesentlich nur in
Sachsen
[* 2] entstanden; dort bestehen 1) der erbländische
ritterschaftliche
Kreditverein, seit 1844;
2) die landständische
Bank des königlich sächsischen Markgrafentums
Oberlausitz, in ihrer heutigen Gestalt seit 1847;
Erst in der alexandrinischen Zeit, welche auf dem Gebiet der
Dichtung das
Idyll schuf, trat ein merklicher
Umschlag ein, ein lebhafteres
Interesse für die
Schönheit der
Natur (auch in der
Pflege der
Gartenkunst namentlich in römischer
Zeit sich äußernd) erwachte und damit die
Neigung, der
Landschaft selbständigen
Charakter zu geben. Die bedeutendste uns
erhaltene Leistung, welche etwa dem Gebiet der historischen
Landschaft zuzuweisen ist, sind die auf dem
Esquilin in
Rom
[* 4] gefundenen, jetzt im
Vatikan
[* 5] befindlichen Odysseelandschaften, Wandbilder, welche Homerische
Szenen in breitester
landschaftlicher Umgebung schildern.
Sie sind herausgegeben von
Woermann (»Die antiken Odysseelandschaften«,
Münch. 1876). Außerdem finden sich in
Pompeji
[* 6] und
Herculaneum häufig kleinere
Park-, Hafen- und Gartenansichten von selbständigem Wert.
Auch im
Mittelalter tritt die Landschaftsmalerei zunächst sehr in den
Hintergrund, weil religiöse
Stoffe vorherrschen. Über das allmähliche
Erwachen des
Naturgefühls unterrichtet
JakobBurckhardt, Die
Kultur der
Renaissance in
Italien,
[* 7] 4.
Abschnitt. So
konnte erst Jan van
Eyck (gest. 1441) in der ersten Hälfte des 15. Jahrh., durch
glänzende Öltechnik und perspektivisches
Wissen unterstützt, der
Landschaft ein naturgemäßeres Äußere geben. Er widmete
ihr ein tiefes
Studium, verstand sich bereits auf die
Effekte der Sonnenbeleuchtung, des
Helldunkels etc., behandelte die Landschaftsmalerei jedoch
noch nicht selbständig, sondern als
Hintergrund seiner historischen
Bilder.
Hier war der Vorgang J. ^[Jan] van
Goyens entscheidend; man gelangte dazu, die heimische
Landschaft in bezaubernder Feinheit
zu malen
(Wynants,
Wouwerman, der Haarlemsche van der
Meer,
Koninck; S. van
Ruisdael, Jac. van
Ruisdael,
Rembrandt,
der auch hierin großen Einfluß ausübte und feine Landschaftsradierungen lieferte, A. van
Everdingen,
Hobbema u.
v. a.). Die
größten sind J.
^[Jacob] van
Ruisdael (gest. 1682), der meist Waldlandschaften mit ernster
Stimmung und
Wasserfälle malte,
und
Hobbema, dessen
Spezialität ebenfalls in Waldlandschaften liegt.
Die holländische Landschaftsmalerei bezeichnet einen Höhepunkt. Sie gipfelte in der Wiedergabe
der verschiedensten
Stimmungen und hat einen entscheidenden Einfluß auf die moderne französische und deutsche Landschaftsmalerei geübt.
Viele
Holländer wandten sich nach
Italien und stellten, von
Claude Lorrain mehr oder weniger beeinflußt, südliche Gegenden
dar; die Hauptmeister sind
Both und
Berchem. Berchem,
Potter, A. van de
Velde, J. H.
^[JohannHeinrich]
Roos
pflegten ihre
Landschaften meist mit reicher Tierstaffage auszustatten, daher »Tierlandschaft«;
Porcellis, W. van de
Velde,
Bakhuizen malten
Marinen. Im 18. Jahrh. wurde die Landschaftsmalerei glatt, geleckt, entweder zierliche
Feinmalerei oder oberflächliche
Dekoration.
Eine andre neue
Bahn eröffneten die
Düsseldorfer, voran
Lessing; die
Sentimentalität dieser
Schule fand
gerade in der
Landschaft, durch die Versenkung der subjektiven
Stimmung in die
Natur, einen angemessenen
Ausdruck. Neben ihm
wirkte J. W.
^[JohannWilhelm]
Schirmer, der sich auch der stilisierten Landschaftsmalerei zuwandte.
Immer vielseitiger gestaltete sich die Landschaftsmalerei: die
Stimmungslandschaft, die Vedutenmalerei, die romantische Landschaftsmalerei etc. wurden
zu
Spezialitäten, denen sich zahllose
Künstler widmeten.
Wichtig wurde namentlich das Vorgehen der modernen
Franzosen, die den Hauptwert auf die malerische
Stimmung legen (paysage
intime) und die unscheinbarsten Vorwürfe behandeln
(Huet,
Corot,
Rousseau,
Dupré,
Daubigny,
Courbet u. a.). Zu gunsten der »malerischen«
Stimmung vernachlässigte man jedoch ungebührlich das Formenstudium, und die ungeahnte Erweiterung des
Kreises der Landschaftsmalerei, die vom
Pol bis zum
Äquator, von
Australien
[* 9] bis
Amerika
[* 10] alles in ihren Bereich zog (E.
Hildebrandt), trug zunächst
mehr zur Effektlandschaft als zur künstlerischen Vertiefung bei; doch haben sich jetzt die
Gegensätze ausgeglichen, und
die Landschaftsmalerei bildet den erfreulichsten Teil der modernen
Malerei. Ausgezeichnete
Landschafts- und Marinemaler
der neuern Zeit sind: die
DeutschenAndreas und
OswaldAchenbach, A.
Zimmermann,
Leu, E.
Schleich,
Hoguet,
Eschke,
GrafKalckreuth,
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