Geschäftsmann und selbst die lange vernachlässigte
Schule finden Befriedigung für ihre mannigfaltigen Bedürfnisse, obgleich
noch lange nicht alle
Kombinationen erschöpft sind, um den überreichen
Stoff dem Fachmann und dem Lernenden mundgerecht zu
gestalten.
[Litteratur.]
Ausführlicher verbreiten sich über Landkartenprojektion die Werke von J. ^[Josef
Johann]
Littrow
(»Chorographie«,
Wien
[* 2] 1833), A.
Germain (Par. 1866, 2 Bde.), Gretschel
(Weim. 1873),
Kartenentwurfslehre
im allgemeinen das bereits angeführte Werk von
Zöppritz u. a.; über Niveaukarten
Aufsätze von Streffleur und Steinhauser
(»Mitteilungen der
WienerGeographischenGesellschaft« 1855 u. 1857).
Santarem (»Essai sur l'histoire
de la cosmographie et de la cartographie pendant le moyen-âge«. Par.
1849-52, 3 Bde.). Verzeichnisse der neuern
Karten enthalten fortlaufend die
»Zeitschrift der
Gesellschaft der
Erdkunde
[* 7] zu
Berlin«
[* 8] (1853 ff.),
die bis 1850 zurückreicht, H.
Berghaus' »Kritischer Wegweiser« (Berl. 1829-35);
für gedruckte
Erscheinungen aller
Zeiten und
Länder der »Catalogue of the printed maps, plans and charts of the British
Museum« (Lond. 1886).
irische, ein 1879 vonDavitte gegründeter, jetzt von
Parnell geleiteter
Bund, welcher
die Rückgabe des irischen
Landes an die
Iren erstrebt (vgl.
Irland, S. 16). - In der neuesten Zeit, wurde auch eine
deutsche Landliga in
Berlin gegründet, welche mit der irischen freilich nur den
Namen gemein hat. Dieselbe hat ein
halb sozialistisches Gepräge, indem sie die
Verstaatlichung von
Grund und
Boden verlangt, eine
Forderung, welche, freilich mit
andrer Begründung und andern
Zielen, auch schon von der
Internationalen (s. d.) und zwar vornehmlich auf dem
Kongreß zu Basel
[* 11] 1869 gestellt
worden ist.
Während nun der
Sozialismus nicht allein den
Boden, sondern alle Produktionswerkzeuge der
Gesellschaft
überantwortet und dann im
Interesse der
Gesellschaft verwertet wissen will, bleibt die deutsche Landliga bei dem von
HenryGeorge,
später von
Stamm, Flürscheim u. a. vertretenen, etwas einseitigen
Gedanken stehen, nach welchem das
Monopol des
Grundeigentums
die
Ursache der sozialen Mißstände sei, welche durch Aufhebung jenes
Monopols beseitigt werden müßten,
während im übrigen die heutige gesellschaftliche Verfassungsform im wesentlichen bestehen bleiben könne.
Organ des
Vereins
ist die in
Berlin erscheinende
Zeitschrift »Land«.
Vgl.
Stamm, Die
Erlösung der darbenden Menschheit (3. Aufl., Stuttg. 1884);
Der Inländer, welcher von dieser Befugnis
Gebrauch machte,
mußte dem ausländischen
Käufer den Kaufpreis ersetzen und konnte so das
Grundstückan sich ziehen.
die gewöhnlich auf
Seekarten abgebildeten, meist weithin sichtbaren oder sich besonders auszeichnenden
Küstenpunkte
(Berge etc.), nach welchen der
Seemann sich orientieren kann.
auch ständisches Erbamt (Erblandmarschall) in manchen
preußischen
Provinzen, mit welchem jedoch eigentliche Amtsfunktionen nicht verbunden sind. In
Österreich heißt der Vorsitzende
im niederösterreichischen und im galizischen
Landtag Landmarschall.
während des Dreißigjährigen
Kriegs in
Deutschland
[* 16] errichtete Wehranstalt, welche die Verpflichtung hatte,
als
Besatzung in
Städten etc.
Dienste
[* 17] zu leisten, ohne die Verbindlichkeit, gegen den Feind zu kämpfen.
Ihrer mangelhaften Einrichtung wegen hat die Landmiliz selten Ersprießliches geleistet.
zur Zeit des alten
DeutschenReichs alle die Münzsorten, welche nicht nach dem Reichsmünzfuß geprägt
waren, mithin keine allgemeine Geltung hatten, sondern
nur für den Binnenverkehr des
Landes, welches sie
ausprägte, bestimmt waren.
Jetzt wird Landmünze bisweilen die
Scheidemünze genannt, weil sie inner
Landes bleibt;
Naturhistorischen Vereins der Rheinlande und Westfalens. Als der freiern Richtung angehörender Naturforscher mußte er sich
bald mit seiner geistlichen Behörde überwerfen, und um in keiner Weise beengt zu sein, sagte er sich vollständig von derselben
los. Er war für die Zoologie in wissenschaftlicher und praktischer Hinsicht sehr thätig, und namentlich
lieferte er zahlreiche Abhandlungen über die mikroskopische Anatomie der Insekten.
[* 22] Seine zoologischen Präparate für den Unterricht
fanden auf den Weltausstellungen gebührende Würdigung. 1871 stiftete er denWestfälischenVerein fürVogelschutz, Geflügel-
und Singvögelzucht, und 1874 gründete er den westfälischen zoologischen Garten
[* 23] in Münster zur Schaustellung und wissenschaftlichen
Erforschung europäischer Tiere. Er schrieb: »Lehrbuch der Zoologie« (mit Altum, 5. Aufl., Freiburg
[* 24] 1883);
»Ton- und Stimmapparate der Insekten« (Leipz. 1867);
»Der Mensch
und die drei Reiche der Natur« (mit Kraß, 3 Tle., mehrfach aufgelegt, Freiburg)
und im münsterschen Dialekt den komischen Roman
»Frans Essink, sien Liäwen un Driewen« (6. Aufl., Münst.
1886, 2 Tle.).
durch welche er, durchweg auf eigne Untersuchungen gestützt, die graphische Methode
vervollkommte und zur Verbreitung derselben in Deutschland am nachhaltigsten wirkte. Seine Arbeit über »Die Transfusion des
Bluts« (Leipz. 1875) stellt die Grenzen
[* 26] der Wirkungen dieser Operation fest im Anschluß an ein Versuchsmaterial
von mehreren hundert Tierexperimenten und liefert den Beweis von der Schädlichkeit der Tierbluttransfusion beim Menschen.
Von seinen vergleichend-anatomischen Schriften beziehen sich die wichtigsten auf die Untersuchung menschlicher Parasiten. Er
schrieb noch: »Lehrbuch der Physiologie« (5. Aufl., Wien 1886);