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Nouvelle carte de France, éxécutée par ordre du gouvernement au dépôt de la guerre, 1:80,000, 273 Blätter, seit 1833. Seit 1881 fertig. Behufs Evidenthaltung der Karte werden jährlich 20 Generalstabsoffiziere kommandiert, welche die Veränderungen eintragen in eine Kopie 1:40,000, und man glaubt mittels zehnjährigen Turnus durchzukommen. In jedem Armeekorpsbereich ist seit 1877 ein topographisches Büreau eingerichtet, welches jährlich zwei Blätter innerhalb des Berichts zu revidieren hat.
Seit 1880 ist die Karte in neuer Ausgabe: Édition zincographique, erschienen u. zwar in ¼-Blättern, zusammen 937 Blättern. Neuerdings werden wieder die vollen Blätter (1-Frank-Ausgabe) berichtigt. c) Die Originalaufnahme Frankreichs geschieht in 1:20,000, Niveaulinien, auch Bergstriche; Städte in 1:10,000, fortifikatorische Arbeiten in 1:2000 bis 1:5000. Neuerdings im Erscheinen: d) Carte topogr. de la France 1:50,000, 950 Blätter, 6 Farben. Niveaulinien 10 m, und e) Carte chorographique de la France 1:200,000, 81 Blätter, 5 Farben.
Niveaulinien 20 m. Vom Ministerium des Innern wird neu herausgegeben: f) eine Karte in 1:100,000, Chromolithographie mit Terrainschummerung, auf Grund der rekognoszierten carte nouvelle. Gediegenes Werk in 596 Blättern, von denen 1887 ca. 300 erschienen sind. g) Reduziert ist: Carte de la France à l'échelle de 1:320,000, 32 Blätter, seit 1882 fertig. Algerien: [* 2] Carte topogr. de l'Algérie 1:50,000, farbig, seit 1883, ca. 200 Blätter, bis 1886: 40 erschienen. Tunis: Carte de la Tunsie à 1:200,000, 21 Blätter, nach Aufnahmen von 1881.
[Griechenland.]
Meist nur französische Aufnahmen des Generals Pelet (1828). Carte de la Grèce 1:200,000, 20 Blätter, 1852. Hierauf beruht die vom militärgeographischen Institut zu Wien [* 3] 1885 herausgegebene Generalkarte von Griechenland [* 4] 1:300,000, 13 Blätter. Neuerdings: topographisch-archäologische Aufnahmen auf Veranlassung des kaiserlich deutschen Archäologischen Instituts (Curtius): Karten von Attika 1:25,000. Aufgenommen von Offizieren und Beamten der preußischen Landesaufnahme seit 1876. Bis 1887: 17 Blätter nebst Atlas [* 5] von Athen [* 6] erschienen.
[Großbritannien und Irland.]
Ordnance Survey Department, früher zum Kriegsministerium, jetzt zudem der öffentlichen Arbeiten gehörig. Die Herstellung der topographischen Karten geschieht unmittelbar auf Grund der geometrischen Vermessung mittels photographischer Reduktionen. Unter pekuniärer Mitwirkung der Gemeinden werden Extraaufnahmen in 1:500 bewerkstelligt. Die eigentliche Grundlage bildet die auf den schon seit dem vorigen Jahrhundert begonnenen trigonometrischen Vermessungen beruhende Messung der a) Parish Plans, 25 inch Map (d. h. 25-Zollkarte, 1 m = 25'') 1:2500. Ferner b) Town Maps (Stadtpläne) 1:500. Über 300 Städte sind vermessen. c) Six inch Map 1:10,560 und 1:1000. Die hauptsächlich als topographische Karte anzusehende ist d) die one inch Map 1:63,360, 435 Sektionen. In Indien betrug 1873 die aufgenommene Gesamtoberfläche 743,802 QMeilen.
[Italien.]
Ufficio superiore di stato maggiore. Seit 1873 ist die topographische Abteilung vom Generalstab getrennt und unter dem Namen »Topographisches Institut« selbständig gemacht. Außer 4 Offizieren sind 104 Zivilbeamte (Topographenschule) beschäftigt. a) Carta del regno d'Italia, 1:100,000, 277 Blätter natürlicher Kartenprojektion, seit 1877 im Gang [* 7] (1887 fertig 133 Blätter), zu welcher von Nord- und Mittelitalien schon ältere gute Materialien vom ehemaligen österreichischen militärgeographischen Institut (zu Mailand) [* 8] existieren. b) Süditalien [* 9] ist seit 1862 bearbeitet jährlich durch 70 Offiziere, welche in 1:25,000 und 1:50,000 mit 5, resp. 10 m Niveaulinien aufnahmen. Herausgegeben als: Tavolette originali di campagna 1:50,000, resp. 1:25,000, Photolithographie, 277 Sektionen à 4, resp. 10 und 16 Blätter. Bis 1887 erschienen 340 Blätter in 1:50,000 und 220 Blätter in 1:25,000. c) Ältere gute Aufnahmen bestehen von der Lombardei, Sardinien, [* 10] Sizilien, [* 11] Venetien, Parma, [* 12] Guastalla, Piacenza, Modena, Kirchenstaat, Toscana, Neapel. [* 13]
[Niederlande.]
Topogr. Bureau van het Ministerie van Oorlog. a) Topogr. en milit. kaart van het koningrijk der Nederlanden 1:50,000, 62 Blätter. Hergestellt in Lithographie auf Grund der in 1:25,000 ausgeführten Originalaufnahmen; seit 1864 vollendet; 2. Aufl. 1874. Darauf basiert: b) Waterstaatskaart 1:50,000, 250 Blätter, farbig, seit 1874. Neu, in der Herausgabe begriffen: c) Chromolithographische Karte des Königreichs 1:25,000, 776 Blätter. Die Kolonien sind in 1:100,000 nach der Besierschen Methode eines vortrefflichen Farbendrucks dargestellt.
[Norwegen.]
Seit 1873 ist die topographische Abteilung des Generalstabs mit dem geographischen Vermessungsbüreau verbunden. Originalaufnahmen 1:20,000, 1:50,000, 1:100,000. a) Topogr. kart over kongeriget Norge 1:100,000, seit 1869, 216 Blätter. b) Special kyst-kart 1:50,000. c) Amtskarten 1:200,000, seit 1826, zum Teil längst veraltet.
[Österreich-Ungarn.]
Militärgeographisches Institut in Wien. a) Ältere topographische Karte der Monarchie 1:144,000; 386 Blätter vollendet. Nach Originalaufnahmen in 1:14,400 und 1:28,800. Seit 1869 Umschwung zur b) Spezialkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie in 1:75,000, 750 Blätter Gradabteilungsprojektion, 1887 bis auf ca. 90 Blätter erschienen. Zeichnung in 1:60,000, Reproduktion vermittelst Heliogravüre auf 1:75,000. Neue Originalaufnahme auf Grund einer Triangulation [* 14] in 1:25,000, mit Niveaulinien, soll 1887 fertig sein. c) Generalkarte von Zentraleuropa 1:300,000. 380 Blätter, zum größten Teil hergestellt durch Vergrößerung der Schedaschen Karte 1:576,000.
Vgl. »Über militärische Kartenherstellung in Österreich« [* 15] (»Allgemeine Militärzeitung«, 50. Jahrgang, 20-31);
Zaffauk, Militärisch-kartographischer Ausstellungsbericht (Wien 1874);
die Schriften von Streffleur.
[Portugal.]
Die Carta chorografica dos Reinos de Portugal e Algarve 1:100,000, in 37 Blättern, wovon seit 1856: 23 erschienen;
Originalaufnahme durch den Generalstab 1:20,000.
[Rumänien, [* 16] Serbien, Montenegro, [* 17] Bulgarien (in letzterm seit 1878 eine Militärschule, in der Aufnahmen als Unterrichtsgegenstand), Türkei.] [* 18] ^[Klammer fehlt] Die topographischen Karten rühren zum Teil von russischen, zum Teil von österreichischen Aufnahmen her: kaiserlich russisches kriegstopographisches Büreau: a) Karte des Kriegstheaters der europäischen Türkei 1828-1829, 1:420,000, 17 Blätter, Petersb. 1832;
wurde 1874 revidiert;
b) 1879-84: Ausführliche Karte der europäischen Türkei (17 Blätter, russisch, 1:420,000); c) 1880-83: Karte von Bulgarien, Ostrumelien etc. (56 Blätter, russisch, 1:210,000); ein Teil von letzterer Karte auch in 1:126,000 hergestellt. In Rumänien: österreichische Aufnahmen 1856-57, in 6 Blättern 1:288,000, Wien 1865. Die österreichische Generalkarte von Zentraleuropa 1:300,000, in 13 Blättern, umfaßt die ganze Balkanhalbinsel. [* 19]
[Rußland.]
Kriegstopographisches Büreau des Hauptstabes sowie in den Gouvernements. Bei dem ¶
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kolossalen Areal Rußlands ist die Ausgabe der Landesaufnahme besonders schwer. Die Topographen sind daher gruppiert beim Hauptstab in Petersburg, [* 21] bei den Gouvernements, bei den Armeen im Kaukasus, in Zentralasien [* 22] etc. Nachdem Peter d. Gr. 1721 die Gebrüder Delille, Euler u. a. zur Anfertigung einer Karte bis 1745 berufen, begann unter Katharina II. die allgemeine Landesvermessung; eine Vermessungsschule wurde eingerichtet. 1812 organisierte Barclay das Kriegsministerium und auch die unter Paul gegründete Generalstabs-Topographenabteilung. Um die Triangulierung machte sich Schubert verdient. 1822 formierte sich das Topographenkorps, welches 1866 reorganisiert wurde.
Vgl. Schellwitz, Übersicht der russischen Landesaufnahme bis 1885 (»Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde [* 23] in Berlin« [* 24] 1887, Heft 2).
Von der topographischen Karte (3-Werstkarte, auf 1'', russisch oder englisch) vom europäischen Rußland 1:126,000 (seit 1820-63 aufgenommen) sind bis 1882: 535 Blätter publiziert. Seit 1854 werden auch Höhenmessungen, sonst vernachlässigt, gemacht. Originalaufnahmen 1:16,800 und 1:21,000, ganz instrumental; 1:42,000, instrumental und halb instrumental; 1:84,000, halbinstrumentale Herstellung. Spezialkarte 1:420,000 (Strelbitsky). 145 Blätter, farbig. Neuerdings ist auf Grund neuer Originalaufnahmen mit der Herstellung einer Karte in 1:84,000 (2-Werstkarte) und einer in 1:42,000 (1-Werstkarte) begonnen worden.
[Schweden.]
Topografiska korpsens. a) Rikets ekonomiska karteverk 1:50,000, resp. 1:100,000, seit 1871 dem Generalstab übertragen. Beiträge zahlen die Kommunen; Originalaufnahme 1:20,000, 1:50,000 und selbst 1:100,000, je nach dem Kulturzustand der Terrainstücke. b) Karta öfver Sverige 1:100,000, seit 1860, 102 Blätter. c) Länskarten 1:200,000, seit 1841, beruhen gleichfalls auf den Originalaufnahmen.
[Schweiz.]
Eidgenössisches Stabsbüreau. a) Topographischer Atlas, vermessen und herausgegeben unter Leitung Dufours, 1:100,000, 1842-64; 2. Auflage 1879 vollendet. b) Topographischer Atlas der Schweiz [* 25] 1:50,000 (Hochgebirge) und 1:25,000 (Mittelgebirge und Ebene), seit 1869 herausgegeben, 546 Blätter; noch nicht vollendet. c) Generalkarte 1:250,000, Bern [* 26] 1875, 4 Blätter.
[Spanien.]
Instituto geografico y estadistico, neuorganisiert 1870 (General Ibanez), bearbeitet in seiner 2. Abteilung die topographische Aufnahme (1:25,000) für das Mapa topografico de España 1:50,000. Chromolithographie; 20 m Niveaulinien, auf 1080 Blätter berechnet, seit 1875 nur 40 Blätter erschienen. Ältern Ursprungs, doch noch unvollendet ist, F. Coëllo (Oberst), Atlas de España 1:200,000, 60 Blätter, wovon seit 1847: 46 fertig.