Mohammed ben
Osman, berühmter türk. Dichter, blühte unter
Soliman d. Gr. und starb 1531 in
Brussa. Außer prosaischen
Werken, die zum Teil Übersetzungen der persischen Werke
Dschamis sind, verfaßte er vier große epische Gedichte, deren
Stoffe
der persischen
Sage entnommen sind: »Wamik und
Asra« (bearbeitet von
Hammer-Purgstall,
Wien
[* 2] 1833),
»Wîs und
Ramin«, »Absal und
Selman« und das »Ferbâdnâmeh« (bearbeitet von
Hammer-Purgstall, Stuttg. 1812, 2 Bde.).
Eine Anzahl kleinerer Gedichte von Lami hat
Pfizmaier unter dem
Titel: »Verherrlichung der Stadt
Bursa«
(Wien 1839) in deutscher
Übersetzung veröffentlicht.
nach griechischem
Aberglauben ein weibliches kinderraubendes, schreckhaft häßliches Gespenst, ursprünglich
eine Geliebte des
Zeus,
[* 10] die, von der
Hera
[* 11] ihrer
Kinder beraubt, in Wildheit verfiel.
Lamour.
(Riementang,
Blatttang), Algengattung aus derFamilie der
Tange
(Fukaceen), Meergewächse
mit wurzelartigem Haftorgan und gestieltem, lederartigem, blattähnlichem
Thallus, auf welchem die
Fruchthäufchen, in denen
sich die
Sporen bilden, unregelmäßig ausgebreitet sind. Die 20
Arten sind fast sämtlich in den
Meeren der kältern
Zone der
nördlichen
Halbkugel einheimisch und gehören zu den größern Algenformen. Laminariasaccharina Lamour.
(Zuckerriementang), bis 2 m lang, 3-22
cm breit, linealisch oder länglich, ganz, mit rundem Stiel, grünlich oder olivenbraun,
in den nördlichen
Meeren, besonders in der
Nordsee und
Ostsee, ist reich an
Mannit, welcher beim
Trocknen als ein weißliches,
süß schmeckendes
Pulver auswittert und in
Norwegen
[* 13] wie
Zucker
[* 14] benutzt wird. In
Island,
[* 15]
Irland und
Schottland
wird die
Pflanze jung als
Salat und
Gemüse gegessen. Laminariadigitata Lamour.
(handförmiger
Riementang), 5-6 m lang, handförmig gespalten, im nördlichen Teil des
Ozeans, im
Eismeer, in der
Nordsee, ebenfalls
reich an
Mannit, dient in
Schottland nebst andern
Tangen zur Bereitung des
Kelps.
Die dicken, steilen Stiele, besonders der
VarietätLaminaria Cloustoni (Tafel
»Arzneipflanzen
[* 16] III«),
benutzt
man als
Sonden zu chirurgischen
Zwecken, besonders zur Erweiterung von Öffnungen, weil die abgedrechselten hornartigen Stiele
beim Feuchtwerden ihren
Durchmesser durch Aufquellen fast um das
Dreifache vergrößern. LaminariaesculentaLyngb. (eßbarer
Flügeltang),
bis 6 m lang, 5-22
cm breit, mit 11-22
cm langem Stiel, der sich als Mittelrippe in den lanzettförmigen,
fiederförmig zerschlitzten
Thallus fortsetzt, im Atlantischen und
StillenOzean häufig, wird auf den
Färöern als
Gemüse gegessen.
Krieg, der
Krieg, welchen nach dem
TodAlexanders d. Gr. der größte Teil der Griechen gegen
Makedonien führte,
der Lamische genannt, weil sein Schauplatz zum Teil in der
Nähe der Stadt
Lamia (s. d.) war. Sobald nämlich 323
v. Chr. die
Nachricht von dem
TodAlexanders nach
Athen
[* 21] kam, wurde der
Krieg beschlossen, um
Griechenland
[* 22] von der makedonischen
Vorherrschaft zu befreien; 200
Kriegsschiffe wurden ausgerüstet, und an der
Spitze eines
Heers von 30,000 Schwerbewaffneten,
aus Athenern, Ätoliern,
Argeiern und andern
Bundesgenossen bestehend, rückte Leosthenes, ein geachteter athenischer
Feldherr,
aus, um
Antipatros anzugreifen.
Bei
Platää überwand er die Böotier, bewog die Thessalier zum Anschluß und schloß
Antipatros in
Lamia
ein, welcher sich in diese Stadt geworfen hatte,
weil er, im
Besitz von nur 13,000 Mann
Fußvolk und 600
Reitern, eine offene
Feldschlacht scheute. Die Belagerung zog sich infolge der festen
Lage der Stadt und der
Tapferkeit der
Besatzung in dieLänge;
Leosthenes fand bei einem
Ausfall seinen
Tod, und
Antiphilos trat an seine
Stelle. Derselbe gab die Belagerung auf, um Leonnatos,
dem
Satrapen Kleinphrygiens, der mit einem
Heer dem
Antipatros zu
Hilfe kam, entgegenzuziehen; es kam nördlich von
Lamia zu einem
hitzigen Reitertreffen, in welchem Leonnatos durch die überlegene
¶
mehr
Reiterei der Thessalier Sieg und Leben verlor. Antipatros aber gelang es, durch geschickte Märsche sich mit den unter Krateros
aus Asien
[* 24] heranrückenden Veteranen zu vereinigen, wodurch das makedonische Heer auf 40,000 Schwerbewaffnete, 3000 Schleuderer
und 5000 Reiter wuchs, während das griechische Heer aus nur 25,000 Mann Fußvolk und 3500 Reitern bestand.
Bei Krannon, südlich vom Peneios, kam es 5. Aug. 322 zur Entscheidungsschlacht, welche zwar unentschieden blieb, aber den Mut
der Griechen brach. Infolge von Zwietracht und Mißtrauen löste sich das Bundesheer auf; die meisten Städte erklärten nach
und nach ihre Unterwerfung, die Athener und Ätolier wurden durch den Zug
des Antipatros und Krateros nach Mittelgriechenland
zu derselben gezwungen.