(Lambèse),
Ort in
Algerien,
[* 12]
DepartementKonstantine, mit großer
Korrektionsanstalt für 200 Eingeborne
und (1881) 1452 Einw., wovon 898
Franzosen. Das heutige Lambessa steht auf den
Ruinen des alten Lambesis, der militärischen Hauptstadt
des römischen
Numidien, von welcher noch die großartigen, wohlerhaltenen Trümmer des römischen Prätoriums, in dem ein
Altertumsmuseum untergebracht ist, ferner ein Äskulaptempel,
Amphitheater, Triumphpforten, ein
Kapital,
Forum
[* 13] u. a. vorhanden
sind. Die daselbst gefundenen
Inschriften (nach
Renier 800) sind reich an historischen
Daten, da Lambesis von
Augustus bis
Konstantin,
also länger als 300 Jahre, das
Hauptquartier der dritten Augustanischen
Legion war. Im 5. Jahrh. wurde Lambessa, nachdem schon die
Vandalen die Stadtmauern zerstört hatten, von den rebellischen Numidiern verwüstet.
(spr. langboa),Wilhelm,
Graf, kaiserl.
Feldmarschall, aus einem ritterlichen
Geschlecht des
HochstiftsLüttich
[* 19] gebürtig, trat unter
Buquoy in kaiserliche
Dienste, ward 1621 Oberst, zeichnete sich bei
Lützen
[* 20] durch große
Tapferkeit aus und fiel schwerverwundet in schwedische Gefangenschaft. Er wurde hierfür von
Wallenstein
reich belohnt und zum Generalwachtmeister befördert, gelobte demselben auch noch
Treue, fiel aber vier
Tage später
in
Prag
[* 21] von
Wallenstein ab und erhielt dessen Herrschaft
Arnau nebst der Reichsfreiherrenwürde vom
Kaiser zur Belohnung. Er
kämpfte hierauf hauptsächlich in Süddeutschland, belagerte 1636 sechs
Monate lang vergeblich
Hanau,
[* 22] dessen
Bürgerschaft noch heute im Lamboywald das Lamboyfest feiert, wandte sich dann nach den
Niederlanden, erfocht den
glänzenden
Sieg von Marfée (bei
Sedan)
[* 23] über die
Franzosen, wofür er zum
Feldzeugmeister ernannt wurde, ward aber von
Guébriant bei St.-Tonis geschlagen und geriet in französische Gefangenschaft, aus der er sich erst 1643 durch
ein Lösegeld von 25,000
Kronen
[* 24] befreite.
Gemeinde im bayr. Regierungsbezirk
Pfalz, Bezirksamt
Neustadt,
[* 29] an der
LinieNeunkirchen-Worms der Pfälzischen
Ludwigsbahn, hat eine schöne protest.
Kirche, eineWeber- und Färberschule,
Filz- und Tuchfabrikation,
Färberei und (1885) 3150 meist evang. Einwohner. Lambrecht muß
nach altem Herkommen alljährlich am Pfingstdienstag für ein
Weiderecht einen »gutgehörnten und gutgebeutelten« Geißbock
nach
Deidesheim liefern.