durch
spanische Reiter gesperrt, angelegt. Innerhalb der
Wagen wurde das Lager
[* 2] nach bestimmter
Ordnung abgesteckt. Die Lager der
Landsknechte
[* 3] waren ähnlich den römischen eingerichtet; innerhalb derselben waren die
Nationen, wie
Reiter und
Fußvolk voneinander getrennt;
letzteres zunächst dem Feinde, dahinter der
Feldherr. Die
Geschütze
[* 4] standen am Lärmplatz, die Troßwagen mit
Fuhrleuten in besondern
Quartieren oder außerhalb des Lagers. Die
Wagenburgen hielten sich noch bis Mitte des 17. Jahrh. Der
Lineartaktik (18. Jahrh.) waren die Zeltlager in
Verbindung mit der
Magazinverpflegung eigentümlich.
Im Maschinenwesen versteht man unter Lager diejenigen Maschinenteile, welche dazu dienen, die
Zapfen
[* 12] von
Wellen,
[* 13]
Achsen etc. sicher
zu unterstützen und ihnen dabei nur eine Drehung um ihre geometrische
Achse zu gestatten. Je
nach der
Richtung der
Achse unterscheidet
man Lager für liegende (Traglager) und für stehende
Wellen (Stützlager) und, je nachdem die
Welle durch
das Lager hindurchläuft oder in demselben endet, Halslager und Stirnlager. Das einfachste Traglager besteht aus einer
cylindrischen Bohrung in einem zur
Maschine
[* 14] gehörigen Metallkörper.
Diese Lager werden
Augen genannt und erscheinen bei
Winden,
[* 15]
Kränen und ähnlichen nur geringer
Abnutzung ausgesetzten
Maschinen. Die nächst bessere Ausführung ist die
Büchse, nämlich ein Rohrstück aus passendem
Material
(Bronze,
[* 16]
Stahl), welches,
in das
Auge
[* 17] eingepreßt, dem
Zapfen eine bessere
Führung gibt als das weiter umgebende
Metall. In
Uhren
[* 18] werden die Lager mit
Glas
[* 19] oder
Edelsteinen ausgebüchst. Für schwerer belastete Maschinenzapfen werden stets Lager angewendet,
welche aus mehreren Teilen bestehen und zwar
[* 1]
(Fig. 1-4) aus den
Schalen a, dem Lagerkörper (Lagergerüst)
L und dem Lagerdeckel
D. Die
Schalen sind meist aus
Lagermetall (s. d.) oder von mit
Weißmetall ausgegossenem
Gußeisen, jetzt auch vielfach aus bloßem
Gußeisen.
Die
Schale hat den
Zweck, eine möglichst geringe
Reibung
[* 20] und die
Schonung des
Zapfens zu gewähren, aber
auch entweder durch Nachstellen oder durch Auswechselung jene
Abnutzung ausgleichen zu lassen, welche durch die Drehung des
Zapfens bewirkt wird und die sichere und stoßfreie
Führung aufheben würde. Das Lagergerüst wird fast ausnahmslos aus
Gußeisen,
aber je nach dem
Zweck und derBefestigung mit den übrigen Maschinenteilen oder einem festen
Mauerwerk
verschieden geformt. Das normale, am häufigsten vorkommende Lagergerüst besteht bei dem sogen.
Stehlager
[* 1]
(Fig. 1 u. 2) aus einer horizontalen
Platte, an welcher zwei seitlich aufragende Angüsse die
Schalen aufnehmen,
welche, außen entweder mit runden oder mit eckigen Auflageflächen versehen, fest eingepaßt sind.
Zur Erleichterung der
Montierung und Verteilung des
Druckes wird eine Fundamentplatte F unter das Lager gelegt, welche zuerst
mit dem Grundmauerwerk etc. durch lange Ankerschrauben GG verbunden, während das eigentliche
Lager später darauf geschraubt wird. Der Deckel des
Lagers, welcher die obere Schalenhälfte aufnimmt, ist gleichfalls aus
Gußeisen und durch Deckelschrauben an den Lagerkörper gebunden. Er ist in der Mitte durchbohrt, um die Schmierung
des
Zapfens durch direktes Ölaufgießen oder vermittelst sparsamer und gleichmäßiger wirkender Schmier-
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Seitenansicht und Längsschnitt]
gefäße zuzulassen. Ist das Lagergerüst nicht auf eine horizontale, sondern auf eine vertikale Fläche geschraubt, so nennt
man es Seiten- oder Wandlager
[* 21]
(Fig. 3) und, ist nur die Grundplatte seitlich befestigt, welche
aber ein Normallager mit der obern, horizontal gerichteten Fläche trägt, Konsollager. LetztereArten benutzt man für die Transmissionswellen
der Fabriken, welche meist an den Mauern oder einer Säulenreihe entlang geführt werden. An der Decke
[* 22] befestigte Lager heißen
Hängelager (Deckenlager,
[* 21]
Fig. 4). In neuerer Zeit finden die Sellersschen Lager
[* 21]
(Fig. 5 u.
6) eine immer größere Verbreitung zur Lagerung von Transmissionswellen.
Die Schalen dieser Lager bestehen aus Gußeisen und sind mit einem Kugelgelenk im Lagerkörper drehbar, so
daß bei dem unvermeidlichen Durchbiegen der Wellen sich die Schalen genau einstellen können. Es ist deshalb gestattet, hier
beliebig lange Schalen anzuwenden, ohne der Gefahr eines Zwängens oder Eckens der Welle ausgesetzt zu sein. Durch die Verlängerung
[* 23] der Schalen und die daraus erwachsende Vergrößerung der Zapfenauflagerfläche wird der Druck auf die
Flächeneinheit so gering, daß sich bei hinreichender Ölung die Metallflächen überhaupt nicht mehr berühren, sondern
gleichsam der Zapfen von der zwischen ihm und der Schale befindlichen Ölschicht frei getragen wird.
Eine Eigentümlichkeit der Sellerslager sind zwei große Talglöcher an den Enden der obern Schale. Der
in dieselben hineingedrückte Talg soll als Schmiermittel für den Fall dienen, daß die Schmierung mit Öl vom Arbeiter vernachlässigt
worden ist, so daß beim Warmwerden der Welle der Talg in die Schalen hineinschmilzt und einer weitern Erhitzung vorbeugt. Für
die Unterstützung solcher Wellen, welche ihren Hauptdruck in der Richtung ihrer Längsachse ausüben,
verwendet man, wenn die Welle in einem Stützzapfen (Spurzapfen) endigt, dessen Endfläche den Druck aufnimmt, entweder einfache
Vertiefungen in einem Metallkörper (Spuren) oder ein Fußlager
[* 21]
(Fig. 7). Dieses kommt unter anderm bei allen vertikal stehenden
Wellen (Königswellen) vor, und die Lagerschalen a werden hier noch durch eine eingelegte Platte (Spurplatte)
P aus Hartbronze oder Stahl vervollständigt, auf welcher die Drehung stattfindet.
Bei den Schraubenwellen der Dampfschiffe, bei vielen Turbinen etc., wo man kein Fußlager anwenden kann oder des großen Druckes
halber anwenden will, benutzt man Kammlager, bei denen der Zapfen mit 4-8 Ringen (Kämmen) in die Schalen
greift, welche erst ihrerseits mit dem Lagergerüst gegen die Längsverschiebung gesichert sind. Bei allen Lagern ist auf
die Abnutzung Bedacht zu nehmen. Der Zapfendruck soll daher nicht in die Fuge der Schalen, sondern senkrecht darauf gerichtet
sein, damit eine stattgefundene Abnutzung durch Anziehen der Deckelschrauben zu beheben ist.
Geht dies nicht an, so werden Stelllager verwendet, wobei die meist mehrteiligen Schalen einzeln durch Stellschrauben oder
Keile immer wieder
an den Zapfen angedrückt werden können. Ein einfaches Nachstellen kann man durch Unterlegen von dünnen
Papier- oder Blechstreifen zwischen Schale und Lagerkörper bewirken, sonst muß es aber auch durch Auswechseln
der abgenutzten Schalen geschehen, wie schon oben bemerkt wurde.
Vgl. Reuleaux, Der Konstrukteur (4. Aufl., Braunschw. 1882);
v. Reiche, Die Maschinenfabrikation (2. Aufl., Leipz. 1876).