Schafarten
OvisArgali, von der
Größe eines
Hirsches, und Pseudois Nahoor; auch
Antilopen sind zahlreich.
Schafe
[* 2] sind die lohnendsten
Haustiere und dienen auch als Lasttiere. Die
Ziegen liefern in der kurzen
Wolle (Paschm) unter der darüber weit vorstehenden
Decke
[* 3] langer
Haare
[* 4] das für die Shawlfabrikation so wichtige
Material. Sehr zahlreich sind
Hunde,
[* 5] seltener
Katzen;
[* 6]
Hühner
[* 7] wurden erst um 1850 aus
Indien eingeführt. Die turanischen Bewohner sind klein, unsauber und häßlich, aber
stark und ausdauernd, sie betreiben fast ausschließlich
Ackerbau
(Gerste,
[* 8]
Erbsen).
Sie sind Buddhisten; in jedem Dorf befindet sich ein Mönchskloster.
Polyandrie ist, wenige
Reiche ausgenommen, die
Regel. Der
Handel ist zum größten Teil
Durchfuhrhandel.
China
[* 9] bringt
Wolle,
Thee, Goldstaub,
Silber und Tscharas, ein
aus
Hanf bereitetes berauschendes
Getränk,
Indien Baumwollwaren,
Häute und
Felle,
Leder,
Korn, Schießwaffen etc.; Le,
[* 10] der
Mittelpunkt
des
Handels, importierte 1877 für 112,817 und exportierte für 89,618 Pfd. Sterl. Die
Handelsprodukte des
Landes bestehen in
Wolle (von
Schafen und
Ziegen),
Borax,
[* 11]
Schwefel und getrockneten
Früchten.
Für die Verbesserung der Wege für den Durchzugsverkehr ist viel
Geld aufgewandt worden; die
Straßen folgen, wo sie können,
den Flußthälern, überschreiten die
Flüsse
[* 12] auf
Hängebrücken,
Fähren und aufgeblasenen
Schaffellen und steigen über
Pässe
von 6000 m
Höhe. Hauptstadt ist Le (s. d.). S.
Karte
»Zentralasien«.
[* 13] - Das Land bildete ursprünglich eine
Provinz von
Tibet, wurde nach Zerfall dieses
Reichs unabhängig, aber später tributpflichtig und, nachdem es vergeblich britisches
Protektorat nachgesucht hatte, 1839 vom Herrscher von
Kaschmir
[* 14] unterworfen und kam mit diesem in Abhängigkeit von
Britisch-Indien.
Seit 1870 residiert in
Le ein englischer
Kommissar, welcher mit einem Beamten des
Maharadscha gemeinschaftlich
den Durchgangsverkehr kontrolliert.
Vgl.
Cunningham, Ladak, physical, statistical and historical (Lond. 1854);
Später diente es bei chronischen
Katarrhen,
Wunden und
Geschwüren. Es ist jetzt noch im
Orient sehr geschätzt und wird von den Ägyptern als Schutzmittel gegen die
Pest getragen.
Emma, Schriftstellerin, geb. zu
Elbing
[* 18] als Tochter des
Arztes Radtke, kam 1859 nach
Berlin,
[* 19] wo sie sich
unter
Hendrichs' Leitung für die
Bühne ausbildete, bis ein Halsleiden diesen
Plan vereitelte, vermählte sich 1864 mit dem
Historienmaler
Ernst Laddey in
Amsterdam
[* 20] und siedelte mit diesem im folgenden Jahr von dort nach
Stuttgart
[* 21] über. Im
Geiste der
Frauenfrage,
mit der sie sich theoretisch und praktisch beschäftigte, schrieb sie eine
Reihe von
Romanen und
Erzählungen, von
denen wir
anführen: »Blumenmärchen« (Stuttg. 1869);
ein hölzerner länglicher
Kasten zum Aufbewahren von Kleidungsstücken, Schmuckgegenständen etc., der heute
nur noch auf dem Land und bei
Dienstboten im
Gebrauch ist. Vgl. auch
Truhe.
Friedrich, namhafter Orgelbauer, geb. zu Hochhermsdorf bei
Geringswalde in
Sachsen,
[* 24] erlernte in
letzterer Stadt die Orgelbaukunst bei seinem ältern
Bruder,
Christlieb, arbeitete dann in andern Werkstätten und etablierte
sich 1846 in
Weißenfels.
[* 25] Eine seiner frühsten größern
Arbeiten war der Umbau der
Orgel im
Dom zu
Merseburg
[* 26] (1855), welcher seinen
Namen schnell bekannt machte. Bis 1884 wurden von ihm mehr als 100 und zumeist mehrmanualige Werke
vollendet (darunter die
Orgel in der Nikolaikirche zu
Leipzig,
[* 27] mit vier
Manualen und 85
Stimmen).
und erhielt 1841 die Stelle eines außerordentlichen Regierungsbevollmächtigten bei der UniversitätBerlin. Als Eichhorn 1848 sein
Amt niederlegte, verwaltete Ladenberg das Ministerium auch unter dem GrafenSchwerin
[* 39] und unter Rodbertus und hatte vom Juli bis November 1848 die
interimistische, dann die wirkliche Leitung des Ministeriums. Unter seine Verwaltung fielen die Errichtung
des evangelischen Oberkirchenrats, die Vorbereitung eines Unterrichtsgesetzes und eines Medizinalgesetzes sowie die Einleitung
einer Reorganisation des Kunstwesens in allen seinen Teilen.
Die Verwirklichung mancher dieser Absichten verhinderte sein Rücktritt, zu dem er sich im Dezember 1850 durch den OlmützerVertrag bewogen fand. Er ward hierauf zum WirklichenGeheimenRat und zum Chef derOberrechnungskammer ernannt
und starb Ladenberg schrieb anonym: »Übersicht der französischen
und preußischen Hypothekenverfassung« (Köln 1829) und »Preußens
[* 40] gerichtliches Verfahren in Zivil- und Kriminalsachen« (3.
Aufl., das. 1842).