auch
gab er die »Philologischen Abhandlungen« seines
FreundesKlenze heraus (das. 1839).
Von seinen germanistischen
Schriften nennen
wir an ersterStelle seine
Arbeiten über das
Nibelungenlied, die in letzter Zeit freilich zum Teil sehr
bestritten wurden (s.
Nibelungenlied): die Abhandlung »Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts der
Nibelunge Noth«
(Götting.
1816) sowie die
Ausgabe von »Der
Nibelunge Noth und die
Klage« (Berl. 1826, 5. Ausg. 1878; 10.
Abdruck des
Textes, 1881;
Anmerkungen und Lesarten dazu, 1837),
welche nur die von Lachmann für echt erklärten
Lieder enthält, zu erwähnen
ist. Außerdem gab er heraus: »Auswahl aus den hochdeutschen Dichtern des 13.
Jahrhunderts« (Berl. 1820),
Ȇber den Eingang des
Parzival« (1835) u. a. Auch verdanken
wir ihm eine Übersetzung von
ShakespearesSonetten (Berl. 1820) und
»Macbeth« (das. 1829) sowie eine kritische
Ausgabe von
Lessings sämtlichen Werken (Leipz. 1838-40, 13 Bde.;
neue Aufl. von
Maltzahn, 1853-57, 12 Bde.).
(Musculus risorius
Santorini), flaches, dünnes Muskelbündelchen, integrierender Teil des breiten Halsmuskels
(Platysma myoides), verläuft von der untern Wangengegend quer zum Mundwinkel und wird beim
Lachen in
Thätigkeit versetzt.
Hier wurde er 1852 zum Generalmusikdirektor ernannt, fand sich aber 1867, nachdem mit
RichardWagners Ankunft in
München eine
neue Musikrichtung eingeschlagen war, bewogen, seine Entlassung zu nehmen. ist, was Gewandtheit der formellen
Beherrschung und ansprechende melodiöse
Erfindung betrifft, den bedeutenden
Vokal- und Instrumentalkomponisten der neuern
Zeit beizuzählen und berührt sich sowohl mit
Beethoven als mit
FranzSchubert, mit welchen beiden
Meistern er während seines
Wiener Aufenthalts auch in persönlichem
Verkehr stand.
der Erwachsenen, und viele Arten wandern nun nach dem Meer; bei alten Männchen biegt sich der Unterkiefer hakig nach oben. Färbung,
Zeichnung, selbst Gestalt ändern sich je nach Geschlecht, Alter, Jahreszeit, Aufenthalt und Nahrung, auch treten sterile Formen
und Blendlinge auf, welche wahrscheinlich unter sich oder mit einer der Stammarten fruchtbar sind. Der
(S. salar s. Tafel »Fische I«),
[* 18]
bis 1,5 m lang und 45 kg schwer, meist aber viel kleiner, mit schmächtiger, lang vorgezogener
Schnauze, zahnloser, kurzer Pflugscharbeinplatte und einreihig gestellten, frühzeitig ausfallenden Zähnen auf dem Pflugscharbeinstiel,
auf dem Rücken graublau, an den Seiten silberglänzend mit wenigen schwarzen Flecken oder ungefleckt;
die Unterseite ist silberweiß, Rücken-, Fett- und Schwanzflosse erscheinen dunkelgrau, die übrigen Flossen blässer. Er bewohnt
das Eismeer, den nördlichen Atlantischen Ozean, die Nord- und Ostsee, steigt aber jährlich in die Flüsse
[* 19] Rußlands bis zum
Ural, Skandinaviens, Großbritanniens, Deutschlands (besonders Rhein, Oder, Weichsel), Frankreichs und Spaniens
bis zum KapFinisterre hinauf, um zu laichen (derselbe Fisch sucht stets wieder denselben Fluß auf). Er lebt gern gesellig,
schwimmt sehr gewandt, springt vortrefflich und mästet sich im Meer, wo er sich niemals sehr weit von seinem Geburtsfluß
entfernt, von Krustern, Fischen etc. außerordentlich. Im März, April oder Mai erscheint er an den Mündungen
der Flüsse, hält sich hier einige Zeit auf und schwimmt dann in geordnetem Zug
stromaufwärts.
Dabei werden Stromschnellen, Wasserfälle, Wehre mit großer Kraft,
[* 20] Gewandtheit und Ausdauer übersprungen. Die Lachse schnellen
sich im Bogen
[* 21] von 6 m etwa 2-3 m empor und gelangen so, wenn auch erst nach Monaten, in den obern Lauf der
Ströme und in die Nebenflüsse. Um denFischen das Überwinden natürlicher Hindernisse in den Strömen zu ermöglichen, baut
man sogen. Lachsleitern (s. Fischerei,
[* 22] S. 310). Wahrscheinlich ist der längere Aufenthalt im Süßwasser erforderlich, um
die Lachse zum Fortpflanzungsgeschäft fähig zu machen.
Der stromauf steigende Fisch ist sehr fett, hat rotes Fleisch, färbt sich dunkler, und das Männchen erhält
rote Flecke an den Seiten und Kiemendeckeln; besonders alte Milchner legen ein prachtvolles Farbenkleid an. Zur Aufnahme desLaichs höhlt das Weibchen mit dem Schwanz eine seichte Grube aus, in welcher das Männchen die in mehreren
Tagen gelegten Eier
[* 23] befruchtet, die sodann durch Schwanzbewegungen wieder bedeckt werden. Nach dem Laichgeschäft kehren die
Lachse abgemagert, da sie im Süßwasser kaum fressen, und mit blassem Fleisch ins Meer zurück; auf dieser Thalwanderung gehen
sehr viele Lachse zu Grunde.
Die Jungen schlüpfen nach vier Monaten aus und sind ca. 1 cm lang, sie werden im ersten Sommer 10, in 16 Monaten
aber ca. 40 cm lang und wandern dann langsam ins Meer, wo sie in kurzer Zeit außerordentlich an Gewicht zunehmen. Gezeichnete
Lachse waren nach nur achtwöchentlichem Aufenthalt im Meer bis 7 kg schwerer geworden. Der Lachsfang hat
durch unvernünftigen Betrieb stark abgenommen, und erst in neuester Zeit zeigt sich als Folge neuerer Gesetzgebung und der
künstlichen Fischzucht hier und da eine Besserung. So wurde z. B. der 50-60 km lange Moyfluß in
Irland durch eine Lachsleiter für Lachse bewohnbar gemacht, von Raubfischen gesäubert und mit Lachsbrut besetzt;
fünf Jahre später warf die Lachsfischerei hier einen jährlichen Ertrag von 0,5 Mill. Mk. ab. In Australien
[* 24] wurde der Lachs mit
bestem Erfolg eingebürgert. In Sibirien, Rußland, Skandinavien ist
der Lachs für die Volksernährung von hoher Bedeutung; bei
uns gilt er mehr als Delikatesse (Rheinlachs) und kommt frisch, geräuchert und mariniert in den Handel.
Der Saibling (Salbling, Salmling, Gold-, Rotforelle, Ritter, S. Salvelinus Lachs), bis 80 cm lang und 10 kg schwer, mit gestrecktem,
seitlich etwas zusammengedrücktem, aber nach Alter, Geschlecht und Aufenthaltsort in seiner Form und Farbe äußerst wandelbarem,
auf dem Rücken blaugrauem, an den Seiten gelblichweißem und hell geflecktem, am Bauch
[* 25] orangerotem Körper.
Die Flossen sind ziemlich lang, die Bauchflossen stehen unter der Rückenflosse, die paarigen Flossen und die Afterflosse sind
am Rand milchweiß, die Schwanzflosse behält selbst im höhern Alter einen halbmondförmigen Ausschnitt.
Auf der vordern Pflugscharbeinplatte stehen 5-7 gekrümmte Zähne,
[* 26] auf dem Stiel eine mit vielen kleinen
Zähnen besetzte Längsplatte. Er lebt in den Tiefen der Alpenseen Mitteleuropas und des hohen Nordens, in den Bergseen Nordrußlands
und Schottlands, steigt selbst während der Laichzeit nicht regelmäßig in den Flüssen empor, nährt sich hauptsächlich
von Schmarotzerkrebsen, auch von kleinen Fischen, laicht Ende Oktober bis Ende November an seichten Uferstellen,
auch wohl im untern Lauf der Flüsse und wird dann seines sehr wohlschmeckenden Fleisches halber gefangen.
Die künstliche Fischzucht erzielt Blendlinge des Saiblings mit der Forelle, welche schneller wachsen als der erstere und zarteres,
schmackhafteres Fleisch besitzen als die letztere. Der Huchen (Rotfisch, S. Hucho Lachs), bis 2 m lang und
bis 50 kg schwer, mit sehr gestrecktem, cylindrischem Körper, auf Oberkopf und Rücken grünlich dunkelbraun oder blaugrau,
auf dem Bauch silberweiß, auf dem ganzen Körper mehr oder weniger schwarz gefleckt und punktiert, mit weißlichen Flossen,
im Alter rötlich, findet sich in der Donau und deren aus den Alpen
[* 27] kommenden Nebenflüssen, ist ungemein
gefräßig, laicht im April und Mai, auch schon im März an seichten, kiesigen Stellen, wo er mit dem SchwanzGruben wühlt.
SeinFleisch ist weißlich und sehr wohlschmeckend. Für Teichwirtschaft eignet er sich wegen seiner Gefräßigkeit, und weil er
leicht einer Hautkrankheit erliegt, weniger.