Arbeiten, bei denen sich übelriechende oder schädlicheGase entwickeln, werden in gut ventilierten, durch
Glasscheiben abgeschlossenen Wandschränken vorgenommen. Die
Räume zur Ausführung wissenschaftlicher Untersuchungen sind
mit allen denkbaren Hilfsmitteln versehen, um die
Arbeit zu erleichtern und alle mechanischen zeitraubenden
Operationen auf
ein
Minimum zu reduzieren. Besondere Einrichtungen fordern die agrikulturchemischen, pharmazeutischen, chemisch-technischen
und die Laboratorien, welche derKontrolle des
Handels mit Lebensmitteln gewidmet sind, ferner die Laboratorien
der Gerichtschemiker, die Handelslaboratorien, in welchen Untersuchungen für
Handel und
Gewerbe ausgeführt werden, die Laboratorien
der landwirtschaftlichen
Versuchsstationen, der physiologischen Chemiker, der
Fabriken und
Hüttenwerke.
Der
Raum, welcher in den
Apotheken Laboratorium
[* 6] genannt wird, ist weniger der chemischen Untersuchung als der praktischen
Arbeit, der
Darstellung pharmazeutischer
Präparate, gewidmet und enthält gewöhnlich einen
Dampfkessel
[* 7] zum Erhitzen von Abdampfgefäßen
mit
Dampf,
[* 8] zum Betrieb eines Destillationsapparats, zum Heizen eines Trockenschrankes etc.,
ferner Windöfen,
Wagen etc.
Beschreibungen moderner Laboratorien s.
Lang, Das chemische Laboratorium der
UniversitätHeidelberg
[* 9] (Karlsr.
1858);
Baeyer und Geul, Das neue chemische Laboratorium in
München
[* 14]
(Münch. 1880). -
BeimMilitär versteht man unter Laboratorium die Anstalten,
in welchen für alle
Waffen
[* 15] die
Munition und Munitionsgegenstände aller Art, wie
Zündungen
[* 16] etc., angefertigt werden. Außer
den kleinern Laboratorien zum Fertigmachen der
Munition bestehen in manchen
Staaten Zentrallaboratorien mit ausgedehntem Maschinenbetrieb
zur Anfertigung von
Patronen
(Deutschland)
[* 17] oder für die Herstellung der schwierigern Gegenstände. Kriegslaboratorien sind
in
Kasematten der Festungswerke zur Benutzung bei
Verteidigung der belagerten
Festung,
[* 18] Speziallaboratorien
werden in detachierten
Forts oder selbständigen
Außenwerken angelegt. Die Laboratorien gehören zu den
Artilleriedepots und
stehen unter
Verwaltung von Feuerwerksoffizieren.
Besonderes
Verdienst erwarb er sich durch Herausgabe
der
»Revue historique de droit français et étranger« (1855-69, 15 Bde.),
worin er die von
Savigny angebahnte historische
Richtung der
Jurisprudenz in
Frankreich vertrat, und an welche
sich als Fortsetzungen anschlossen die
»Revue de législation ancienne et moderne« (1870 bis 1876, 6 Bde.)
sowie die noch forterscheinende
»NouvelleRevue historique de droit français et étranger« (1877 ff.).
Sein Hauptwerk ist die
»Histoire politique des États-Unis 1620-1789« (1855-66, 3 Bde.; 6. Aufl.
1876; deutsch, Heidelb. 1870, 3 Bde.).
Auch auf belletristischem Gebiet ist Laboulaye aufgetreten, beispielsweise mit dem sehr bedeutenden humoristisch-satirischen
Roman
»Paris en Amérique« (1863, 27. Aufl. 1872; deutsch, Berl.
1867) sowie mit den
»Contes bleus« (1863, 3. Aufl. 1869),
»Nouveaux contes bleus« (1867, 2. Aufl. 1874),
»Le prince Caniche« (1868; deutsch, Heidelb.
1869),
»Derniers contes bleus« (1883) und außerdem
vielfach als Essayist in
Zeitschriften. Einen Teil dieser
Aufsätze geschichtlichen und religiösen
Inhalts hat Laboulaye gesammelt
in den »Études contemporaines sur l'Allemagne et les pays slaves« (1856, 4. Aufl.
1876) sowie in der »La liberté religieuse« (1858) betitelten
Schrift.
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Außerdem veröffentlichte er noch »Questions constitutionnelles« (1873).
Als Politiker ist Laboulaye mit weniger Glück thätig gewesen denn als Schriftsteller. Nachdem er dreimal als Kandidat der Opposition
bei den Wahlen zur Zeit des Kaiserreichs durchgefallen, erklärte er sich 1870 für das Plebiszit und für das MinisteriumOllivier.
Im Juli 1871 ward er in die Nationalversammlung gewählt, in der er sich den gemäßigten Republikanern
des linken Zentrums anschloß. 1875 bot er allen Einfluß auf, um das von den Jesuiten veranlaßte Gesetz über den freien Unterricht
durchzubringen, und 1876 als lebenslängliches Mitglied in den Senat gewählt, bewirkte er hier die Ablehnung des Waddingtonschen
Versuchs, die Nachteile jenes Gesetzes zu verhüten. Er starb in Paris.