gewöhnlich die beiden vordern, seltener die beiden seitlichen länger sind; bisweilen sind auch die letztern steril oder
fehlgeschlagen. Die
Filamente sind in der
Röhre der
Korolle inseriert, lang fadenförmig und liegen entweder einander parallel
unter dem
Helm, oder ragen abstehend aus der
Blume hervor. Der
Fruchtknoten ist oberständig, aus zwei Fruchtblättern
gebildet und wird durch Einschnürung vom
Rücken her in vier einsamige
Klausen zerlegt; zwischen den
Klausen erhebt sich ein
einfacher, die
Basen derselben verbindender
Griffel, welcher an der
Spitze in zwei mit den
Narben versehene, spitzige
Schenkel
gespalten ist.
Jede
Klause enthält eine einzige aufrechte, anatrope
Samenknospe. DieFrucht besteht aus vier von dem stehen
bleibenden
Kelch umgebenen, einsamigen
Nüßchen. Der
Same enthält innerhalb eines spärlichen fleischigen
Endosperms einen
geraden
Embryo mit sehr kurzem, nach abwärts gerichtetem Würzelchen. Die
Familie zählt an 2600
Arten; sie sind fast über
die ganze
Erde verbreitet, am häufigsten jedoch auf der nördlichenHalbkugel, besonders der
Alten Welt,
zumal in den
Ländern, welche das
Mittelländische Meer umgeben; von den kalten Klimaten sind sie fast gänzlich ausgeschlossen.
Es sind meist aromatisch riechende
Pflanzen mit ätherischem
Öl, daher bald aromatische, reizende, bald tonische
Arzneimittel
oder Küchenpflanzen
(Minze
[Mentha L.],
Quendel
[Thymus L.],
Ocimum Labiaten,
MelissaBenth.,
Salvia Labiaten,
Teucrium Labiaten, MajoranaMönch,
Satureja Labiaten,
Lavandula Labiaten).
Giftpflanzen
[* 2] kommen unter ihnen nicht vor.
Vgl. G.
Bentham, Labiatarum genera et species (Lond.
1832-36).
(spr. -bihsch),Eugène, bedeutender franz. Lustspieldichter, geb. zu
Paris
[* 11] als der Sohn eines wohlhabenden
Industriellen, besuchte das
CollègeBourbon, bereiste dann
Italien,
[* 12] von wo aus er in einige
PariserBlätter Plaudereien schrieb, die er später unter dem
Titel: »La clef des champs« gesammelt herausgab,
und brachte 1837 sein erstes
Stück:
»La cuvette d'eau«, 1838 die
Posse
»Monsieur
[* 13] de Coislin« mit großem Erfolg zur Aufführung.
Seitdem lieferte er vier Jahrzehnte hindurch den
PariserBühnen, hauptsächlich den Genretheatern, einen reichen
Schatz von
Lustspielen,
Possen,
Vaudevilles etc., von denen einige für die
Gattung mustergültig geblieben sind, und
in denen sich fast immer ein kaustischer, menschenkundiger und doch nie verletzender
Humor, seltene Schlagfertigkeit des
Dialogs
und sichere Bühnentechnik die
Hand
[* 14] reichen.
Wir nennen als die bedeutendsten: »Le
[* 15] chapeau de paille d'Italie« (1851);
Eine Sammlung seiner sämtlichen
Stücke erschien unter dem
Titel: »Théâtre de Labiche« (1879, 10 Bde.),
mit
Vorwort
von
Augier, und hatte einen beispiellosen buchhändlerischen Erfolg. Seit
November 1880 ist Labiche an S. de
SacysStelle Mitglied
der französischen
Akademie.