umfaßt mit dem alten
Mingrelien das
Flußgebiet des
Rion, im ganzen 20,831 qkm (378,10 QM.) mit (1883)
694,540 Einw. Es wird von der
Poti-Tiflis-Eisenbahn durchschnitten und zeichnet sich durch großen
Reichtum an Waldungen aus;
es besitzt bedeutende
Lager
[* 2] von Manganerz, auch befindet sich nördlich von der Stadt Kutaïs das ergiebigste
Steinkohlenlager
Kaukasiens.
Mittlere Jahrestemperatur 14,5° C.;
Winter 5°,
Frühling 12,
Sommer 23,
Herbst 16,1°. Jährliche
Niederschläge 1600
mm. Der südwestliche Teil ist der fruchtbarste im
Kaukasus. Der
Sommer ist sehr heiß, der
Herbst prachtvoll;
Schnee
[* 3] bleibt selten liegen; es regnet oft wochenlang. Die
Bevölkerung,
[* 4] stellenweise verhältnismäßig sehr dicht, gehört
dem georgischen Volksstamm, speziell seinen Zweigstämmen der Gurier, Mingrelier und Imerethen, an; Armenier
sind dabei zahlreich. An größern
Städten ist Kutaïs reich (Kutaïs,
Poti etc.). Das
Gouvernement Kutaïs zerfällt in sieben Landkreise
und einen
Stadtkreis
(Poti). - Die gleichnamige Hauptstadt liegt links am
Rion, 146 m ü. M. Die im
Handel sehr thätige
Bevölkerung besteht vorwiegend aus Armeniern,
Juden (in einem besondern Stadtteil),
Georgiern und
Russen und zählt (1883) 13,000
Einw. Die
Poti-Tiflis-Eisenbahn führt zwecklos in ziemlicher
Entfernung von der Stadt vorbei, weshalb sie 1877 durch eine
Zweigbahn damit verbunden wurde. Kutaïs hat eine russische
Garnison und ist Sitz verschiedener Bildungsanstalten. Am Westufer
des
Flusses liegen auf einem
Berg die Trümmer einer alten, 1770 von den
Russen zerstörten
Festung,
[* 5] außerdem in der Umgebung
die Überreste der
Feste Darbasi oder
Tamar und die von Warziche (Rosenburg). - Kutaïs steht an der
Stelle des alten
Äa oder Kytäa,
der Hauptstadt von
Kolchis. Nach den georgischen
Chroniken schlug hier 792 der abchasische König
Leon seine
Residenz auf.
Später errichtete hier König Bagrat IV. (1027-72), der mit der griechischen Kaisertochter
Helena vermählt war,
eine prächtige
Kirche, die bei der
Eroberung der Stadt durch die
Türken 1692 zerstört ward. 1810 wurde Kutaïs von russischen
Truppen besetzt.
(Kuti,Kuteh), ein von der niederländ.
Regierung abhängiger
Staat im östlichen
Borneo, im
Becken des Mahakkam,
81,000 qkm (1470 QM.) groß mit 235,000 Einw. Das Land ist reich
an
Gold,
[* 6]
Eisen,
[* 7]
Blei,
[* 8] namentlich aber an
Kohle,
Reis,
Rotang, wertvollen Holzarten und
Harzen. Nach der
Überlieferung, welche durch
Reste alter Bauten beglaubigt wird, kamen die jetzt mohammedanischen Bewohner aus
Indien. Der
Sultan wohnt
in Tangarung, der holländische
Resident in Pomarang; der Hafenplatz
Samarinda liegt oberhalb des vom
Fluß gebildeten
Delta.
[* 9]
Durch deren Vermischung mit den zurückgebliebenen
Israeliten sollen die
Samaritaner entstanden sein, welche daher im
TalmudKuthim (Kuthäer) genannt werden.
Kreisstadt im russisch-poln.
GouvernementWarschau,
[* 14] an der
Eisenbahn Skierniewice-Alexandrow, hat 2
Kirchen, eine
höhere Lehranstalt, Zuckerfabriken, bedeutenden Kornhandel und (1880) 13,209 Einw.,
meist
Juden.
dabei der Bergort Majdan-Kutschajna mit 149 Einw. Die schon im
Mittelalter benutzten
Gold- und
Silbergruben wurden 1863 wieder eröffnet und 1873 von einer
Gesellschaft englischer Kapitalisten übernommen.
(Kubaschan), feste Stadt in der pers.
ProvinzChorasan, im obern fruchtbaren und wohlangebauten
Atrekthal, 1255 m ü. M., mit 2000
Häusern (wegen häufiger
Erdbeben
[* 17] aus
Holz
[* 18] und
Lehm erbaut) und 10,000 Einw. (meist
Kurden),
welche
Handel mit
Wolle,
Talg, Schafpelzen,
Pferden und
Waffen
[* 19] treiben. Kutschân beherrscht die
Thäler des
Atrek und Keschef und ist
daher ein
Punkt von strategischer Bedeutung.
Behar (engl.
Cooch Behar), Vasallenstaat in
Britisch-Indien, im N. von
Bengalen, an den
Himalaja grenzend, 3385 qkm
(61 QM.) groß mit (1881) 602,624 Einw.
Das von zahlreichen
Flüssen durchzogene Land ist eben und mit Ausnahme von Dschangelwäldern im
NO. fruchtbar. Die
Bevölkerung
ist im Grundstock der einst in
Zentralindien heimische
StammKotsch oder Radschbansi, hier stark mit Assamesen
und Gebirgsbewohnern gemischt, deren
Sprache
[* 20] das
Bengali ist. Im 16. Jahrh. war der
Stamm mächtig und gebot in ganz Nordbengalen;
um 1772 wurde der
Radscha durch
Bhutan verdrängt, aber durch die
OstindischeKompanie, welcher er sich nun unterwarf, wieder
eingesetzt. Seitdem zahlt er jährlich 6770 Pfd. Sterl. als
Tribut. Kutsch Behar wird von der Nordbengalbahn berührt, die vom
Ganges
zum
Fuß des
Himalaja führt und 1874 begonnen wurde.
Spottname ganz leichten, ordinären Weißweins (wie ihn die Kutscher trinken), am
Rhein und an der
Mosel der
gewöhnliche
Wein, der in der Kneipe vom
Faß
[* 22] getrunken wird.
bekanntes Soldatenlied aus dem deutsch-französischen
Krieg von 1870/71, das mit dem
Reim eines
Jenaer Studentenliedes von 1814: »Was kraucht dort in dem
Busch herum?
Ich glaub', es ist Napolium!« beginnt. Es wurde einem
FüsilierKutschke zugeschrieben, der aber nicht existierte; erst nach längerer Zeit hat sich als Verfasser desselben
der
Pfarrer H. Alex.
Pistorius zu
Basedow im Mecklenburgischen (gestorben im April 1877) herausgestellt.
Das
Lied erschien zuerst in den »Mecklenburgischen Nachrichten« vom und
zwar in vier
Strophen; die fünfte (»Und die franzö'sche Großmaulschaft«) soll
auf der Redaktion des
»Rheinischen Kourier« in
Wiesbaden
[* 23] hinzugefügt worden sein.
In humoristischer Weise hat Ehrenthal in dem Schriftchen »Das auf der Seelenwanderung« (1.-7. Aufl., Leipz. 1871) den Ursprung
des Gedichts bis ins graue Altertum zurückgeführt.