Die
Provision berechnet der
Bankier meist nach dem ausmachenden Betrag. Stehen die betreffenden
Effekten jedoch unter pari,
so wird die
Provision meist vom Nennbetrag berechnet.
Kourtage und
Provision werden beim Ankauf zu dem ausmachenden
Betrag hinzugerechnet, beim Verkauf dagegen von demselben in Abzug gebracht.
Vgl.
Göschen, Theory of foreign exchanges (12.
Aufl., Lond. 1886; deutsch, Frankf. 1875);
Generalkurs heißt: aus verschieden gesegelten
Kursen den Kurs bestimmen, den das
Schiff
[* 7] hätte segeln müssen, um den durchlaufenen
Weg
(Distanz) in gerader
Linie zu machen.
(von dem alten, jetzt abgestorbenen
Kürse oder Kursche, d. h. Pelzkleid), ehemals zünftige
Handwerker,
welche allerlei
Pelzwaren verfertigen, das
Pelzwerk
[* 9] färben und zurichten und oft zugleich auch Mützenmacher sind.
Vgl. Klette,
Handbuch für Kürschner
(Dresd. 1881).
Joseph, Schriftsteller, geb. zu Gotha,
[* 10] arbeitete einige Jahre als praktischer
Techniker, studierte
dann mehrere Jahre auf der
Universität zu
Leipzig
[* 11] und ließ sich, die litterarische Laufbahn einschlagend, in
Berlin nieder.
Schon 1872 hatte er die theaterhistorische
Broschüre
»KonradEkhofsLeben und Wirken«
(Wien)
[* 12] herausgegeben
und bearbeitete im Anschluß daran vorzugsweise das Gebiet der Theatergeschichte. Auf eine
»TheatralischeNekrologie« (Berl.
1875) ließ Kürschner zwei Jahrgänge einer
»Chronologie des
Theaters« (das. 1876 u. 1877) und diesen zwei Jahrgänge
eines »Jahrbuchs für das deutsche
Theater«
[* 13] (Leipz. 1878-79) u. a. folgen. 1881 übernahm
er die Redaktion der Monatsschrift »Vom
Fels zum
Meer« in
Stuttgart,
[* 14] wo er auch die Herausgabe der
»Kollektion
Spemann« und der
»DeutschenNationallitteratur« leitet, und wurde in demselben Jahr vom
Herzog Ernst zu
Koburg-Gotha zum
Professor
ernannt. Zugleich redigierte Kürschner bis 1882 das offizielle
Organ der deutschen Autorengenossenschaft:
»Neue Zeit« sowie 1885-86
die »Deutsche
[* 15] Schriftstellerzeitung«, veröffentlichte
ein »Taschen-Konversationslexikon« (Stuttg.
1884) und gibt (vom 5. Jahrgang ab) den von ihm erworbenen »Allgemeinen deutschen
Litteraturkalender« (das. 1882 ff.) und seit 1886 das
»RichardWagner-Jahrbuch« heraus.
Bewässert wird es von mehr als 400
Flüssen, von denen der bedeutendste der
Seim ist, welcher im
Gouvernement einen
Lauf von 510 km
hat, aber durch
Sandbänke unschiffbar gemacht wird. Kursk hat ein kontinentales
Klima.
[* 20] Im südlichen Teil
ist die mittlere Jahrestemperatur 5,7° C., während sie in der Stadt Kursk 4,9°
C. beträgt; der kälteste
Monat
(Januar) hat im
Mittel -9,9° C., der wärmste (Juli) 19,4° C.
Aufs Jahr kommen 153,8 Regentage
mit einem
Niederschlag von 42,85cm. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf (1883) 2,120,250, 45
Menschen auf 1 qkm.
Größtenteils wohnen hier Großrussen, die aber viele
Sitten und
Gebräuche von den
Kleinrussen angenommen haben; auf letztere
kommen 23 Proz., auf
Weißrussen 1,4 Proz. Die Zahl der Eheschließungen war 1883:
20,816, die der Gebornen 115,184, der Gestorbenen 87,741.
Fast alle bekennen sich zur griechisch-orthodoxen
Kirche;
Die früher reiche
Fauna ist durch die
Kultur vollkommen verdrängt, häufig sind nur
Rebhühner und
Hasen. Von Nutztieren findet
man reichlich
Spanische
[* 24]
Fliegen,
[* 25]
Kochenille und
Blutegel.
[* 26] Die
Bienenzucht
[* 27] ist sehr bedeutend; Kursk bringt jährlich
bis 10,000 metr. Ztr.
Wachs in den
Handel, besonders nach
Moskau.
[* 28] Der Viehstand war 1884: 611,500
Pferde, 415,000
Stück Hornvieh,
1,100,000
Schafe
[* 29] und 401,000
Schweine.
[* 30] Das Mineralreich bietet sehr schöne weiße
Kreide, phosphorsauren
Kalk, gelblichweißen
Tripel, als Trottoirsteine geschätzte Gompholiten (Gompholite Kleng),
Lehm und
Eisenstein. Die
Industrie
ist bedeutend und erreichte 1883 einen Produktionswert von über 18 Mill.
Rubel. In erster
Linie stehen die Zuckerindustrie
(5,4 Mill.
Rub.), Getreidemüllerei (4 Mill.
Rub.),
Branntweinbrennerei (3,1 Mill.
Rub.) und Wollwäscherei (2,3 Mill.
¶
mehr
Rub.); dann folgen die Leder- (584,000 Rub.) und Tabaksindustrie (425,000 Rub.). Die Bauern treiben neben der Landwirtschaft Wagenbau,
fertigen Hanf- und Flechtarbeiten. Etwa 80-100,000 Arbeiter suchen jährlich ihr Brot
[* 32] außerhalb des Gouvernements, die Großrussen
besonders als Frachtfuhrleute, die Kleinrussen als Viehtreiber. Von den vielen Jahrmärkten des Gouvernements ist nur einer
nennenswert, der »Korenajamarkt« (nach Ostern), der in der Regel von 30-40,000 Menschen besucht wird.
Das Gouvernement wird eingeteilt in 15 Kreise:
[* 35] Bjelgorod, Dmitrijew, Fatesch, Graiworon, Korotschansk, Kursk, Lgow, Nowo-Oskol,
Obojan, Putiwil, Rylsk, Schtschigrow, Staro-Oskol, Sudschansk, Tim. Die Hauptstadt an der Mündung des Kur in die Tuskora, 200 m ü. M.,
Knotenpunkt der Eisenbahnen nach Moskau, Charkow und Kiew,
[* 36] hat 18 griechisch-kath. Kirchen und 2 Klöster, eine luther. Kirche,
eine der Altgläubigen, ein Priester- und ein Lehrerseminar, ein Gymnasium für Knaben und eins für Mädchen,
eine Realschule, zwei Pfarrschulen, eine Feldscher- und eine Geometerschule, ein Observatorium, 5 Buchhandlungen, ein Theater,
mehrere Banken, unter denen die Stadtbank 1881 einen Umsatz von 11½ Mill. Rub. aufwies, und (1883) 45,307 Einw. Die Industrie
ist in etwa 100 Fabriken und Anstalten vertreten, mit einem durchschnittlichen Produktionswert von 1½
Mill. Rub. jährlich, wovon über ¼ auf 13 Gerbereien kommt, während sich das übrige auf Fabrikation von Seife, Wachslichten,
Tabak,
[* 37] Grütze, Talg und Spiritusdestillation verteilt. Kursk wird schon im 11. Jahrh. erwähnt.