Die Behandlung der akuten Kupfervergiftung besteht in
Entfernung des
Gifts durch Auspumpen des
Magens oder
Brechmittel, man gibt innerlich
Opiate, macht kalte Überschläge auf den
Kopf, legt
Senfteige etc. Als
Gegengift dienen viel warmes
Wasser,
verdünntes
Eiweiß, gebrannte
Magnesia, gelbes
Blutlaugensalz, Eisenfeile, Eisensulfhydrat; gegen die
SchmerzenOpium. Die chronische
Kupfervergiftung oder
Kupferkolik (Colica cuprica) kommt am häufigsten als
Gewerbekrankheit bei Arbeitern auf Kupferhämmern, bei
Gelb- und
Rotgießern, selbst bei Kupferstechern, Kupferdruckern vor, bei denen in der
Regel längere Zeit vorher
schon die
Haare,
[* 4] das
Gesicht,
[* 5] die
Augen und
Zähne
[* 6] allmählich eine grünliche und grünlichgelbe Färbung annehmen, welche,
wie die chemische Untersuchung nachweist, von dem im
Gewebe
[* 7] enthaltenen
Kupfer herrührt.
In demGrad, als diese charakteristische Färbung zunimmt, nehmen auch die innern
Gewebe an derselben teil,
was sogar an den
Knochen
[* 8] und am
Gehirn
[* 9] sehr deutlich wahrzunehmen ist. Die chemische
Analyse war im stande, sowohl aus diesem
als auch aus dem
Blute, dem
Speichel, der
Galle, dem
Urin etc.
Kupfer nachzuweisen. Diese als Kupferdyskrasie zu bezeichnende
Durchtränkung der Körpergewebe kann längere Zeit bestehen, ohne auffallende
Störungen in den Verrichtungen
der
Organe hervorzurufen.
Allmählich aber klagen die so mit
Kupfer durchsetzten
Arbeiter über
Schwäche und Entkräftung und zeigen eine gewisse Mutlosigkeit
und Niedergeschlagenheit. Wird die Zufuhr des
Gifts nun gehemmt und dasselbe aus dem
Körper entfernt, so kann der Kranke vollkommen
der
Genesung zugeführt werden. Im andern
Falle leiden zuerst die Verdauungsorgane. Der
Appetit vermindert
sich, der
Geschmack wird schlecht, Stuhlgang verhalten, oder es tritt
Diarrhöe ein. Zuweilen entsteht ein
Bronchialkatarrh
mit grünlichem
Auswurf, der durch heftiges
Husten hervorbefördert wird.
Auch
Schnupfen entsteht öfters. Auch diese
Erscheinungen können gehoben werden; schwierig ist aber die
Heilung, wenn
Schmerzen im
Unterleib eintreten, die den
Charakter der
Kolikan sich tragen, wenn sich
Erbrechen,
Beklemmung, allgemeines
Unwohlsein,
Durchfälle mit
Stuhlzwang dazu gesellen. Der Leib ist dann sehr gespannt, äußerst empfindlich, der
Puls schnell
und klein, heftiger
Kopfschmerz ist vorhanden. Die Kranken sind sehr traurig und magern sichtlich ab.
Dadurch, daß nach den Kolikanfällen meist diarrhöische Stuhlentleerungen erfolgen, unterscheidet sich die
Kupferkolik wesentlich
von der
Bleikolik.
Zur
Reinigung von rohem Kupfervitriol kristallisiert man ihn um, oxydiert aber vorher darin enthaltenen
Eisenvitriol durch Erhitzen im
Flammofen, wobei unlösliches
Eisenoxyd entsteht, oder fällt das
Eisen durch kohlensaures
Kupferoxyd. Über
den eisenhaltigen Kupfervitriol des
Handels s.
Eisenvitriol.
SchwefelsauresKupferoxyd bildet lasurblaue
Kristalle
[* 15] mit 5
MolekülenKristallwasser,
vom spez. Gew. 2,28, besteht in 100 Teilen aus 31,85Kupferoxyd, 32,07Schwefelsäure und 36,08Wasser, schmeckt herb, widrig metallisch, reagiert sauer, und 100 TeileWasser
lösen bei 10°: 36,9, bei 20°: 42,3, bei 40°: 56,9,
bei 80°: 118, bei 100°: 203,3 Teile Kupfervitriol. Den
Gehalt der
Lösungen von verschiedenen spezifischen
Gewichten (15°) an kristallisiertem
Kupfervitriol zeigt folgende
Tabelle:
Proz.
Spez. Gew.
0
1,000
1
1,007
2
1,013
3
1,020
4
1,027
5
1,033
6
1,040
7
1,048
8
1,055
9
1,062
10
1,069
11
1,076
12
1,084
13
1,091
14
1,096
15
1,114
16
1,121
17
1,129
18
1,129
19
1,137
20
1,144
21
1,152
22
1,160
23
1,169
24
1,177
25
1,185
In
Alkohol ist Kupfervitriol unlöslich. Er verwittert in trockner
Luft oberflächlich, wird bei 200° wasserfrei
und weiß und zerfällt erst in starker Glühhitze in
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