(Kupferzeit).
PrähistorischeFunde von Geräten aus reinem
Kupfer wurden zuerst in
Irland in größerer Zahl
zwischen den Bronzealtertümern des
Landes entdeckt und gaben Wilde
Anlaß zu der naheliegenden Erwägung, ob nicht der
Bronzezeit eine
Kupferzeit vorangegangen sei, in der man noch nicht verstanden habe, das
Kupfer durch Zinnzusatz zu härten
und zugleich für den Guß verwendbarer zu machen. Diese
Annahme gewann noch durch die Einfachheit der Form jener Geräte
und durch das Fehlen jeder
Verzierung gegenüber der Formvollendung und Mannigfaltigkeit und der zum Teil
sehr reichen Ornamentik der Bronzegeräte sehr an
Wahrscheinlichkeit.
Außer in
Irland wurden auch in der
Schweiz
[* 4] und namentlich in
Ungarn
[* 5] sehr viele Kupfergegenstände gefunden, und es begann nun
eine lebhafte
Erörterung dieser
Frage seitens der Fachgelehrten, von denen sich viele gegen die
Annahme einer reinen
Kupferzeit
aussprachen. Eine besondere
Stütze erhielt letztere namentlich durch die Behandlung des
Kupfers in
Nordamerika,
[* 6] wo es in den nördlichen
Regionen in
Michigan und Ontonagon am Südufer des Obern
Sees
(Lake superior) in großen
Stücken in
gediegenem Zustand an der Oberfläche gefunden wird.
Die
Indianer verstanden es schon
vor der Ankunft derEuropäer zu bearbeiten, jedoch nur auf kaltem Weg
durch einfaches
Hämmern.
Indes zeigen die europäischen Kupferfunde prähistorischer Zeit, daß hier das
Kupfer nicht bloß
gehämmert, sondern auch geschmelzt wurde. In neuerer Zeit hat namentlich v. Pulszki in
Budapest,
[* 7] gestützt auf das reiche
Material seines
Landes, diese
Frage ausführlicher in Untersuchung gezogen. Infolgedessen hat man dann auch
in andern
Ländern erhöhte
Aufmerksamkeit auf das Vorkommen von Kupferaltertümern verwendet und das Vorhandensein solcher
Funde in
Deutschland
[* 8] und
Skandinavien sowie in den
Seen des
Salzkammerguts gleich denen der
Schweiz nachgewiesen.
Von höchster Wichtigkeit für die
Entscheidung dieser
Frage wurde die
Entdeckung eines Kupferbergwerks aus
prähistorischer Zeit auf dem Mitterberg bei Bischofshofen in
Tirol.
[* 9] Die hauptsächlichsten
Formen der
Kupfergeräte sind roh
gegossene
Keile, welche fast das Ansehen von
Barren haben und wohl erst durch Hämmerung ihre definitive Gestaltung erhalten
sollten, sodann keilförmige Beilklingen (sogen.
Celte) und, an gewisse
Formen von durchbohrten Steinhämmern erinnernd, Axthämmer
und
Keilhauen, vielfach noch in unabgeputztem Zustand mit der rohen, eigentümlich patinierten Gußhaut.
Letztere kommen fast nur in
Ungarn vor. Die in den
Pfahlbauten
[* 10] gefundenen
Stücke, unter denen sich auch
Dolche befinden, sind
im allgemeinen dünner und zierlicher.
(Kupferfinne,
Kupferrose,
Kupfer des
Gesichts,
Venusblümchen,
Weinblätter,
Gutta rosea,
Acne rosacea), chronische
Hautkrankheit, welche von den Schmerbälgen der
Haut
[* 14] ausgeht und sich ausschließlich im
Gesicht,
[* 15] vorzugsweise auf der
Nase
[* 16] und
erst von da aus auf die nächstgelegenen Teile der
Wangen und der
Stirn sich ausbreitend, zeigt. Sie kommt
in der
Regel bei Leuten erst vor, wenn sie die Mitte des
Lebens erreicht haben oder darüber hinaus sind, und wird ebenso bei
Weibern wie bei Männern, doch bei letztern häufiger, beobachtet.
Zuerst wird eine
Stelle der
Nase nach demEssen
[* 17] oder nach erhitzenden
Getränken etc. ungewöhnlich rot.
Diese
Röte wird nach und nach bleibend, die
Venen des Teils erweitern sich, und endlich erscheinen hier und da kleine
Knötchen,
wobei sich die
Haut in der Umgebung verdickt und dadurch uneben wird. Nach und nach breitet sich die
Krankheit auf die Nachbarschaft,
auf
Wangen und
Stirn, aus, so daß das
Gesicht allmählich ein eigentümliches feuriges Aussehen bekommt.
Die
Knötchen eitern selten, sondern bleiben gewöhnlich lange Zeit hindurch ganz unverändert. Überhaupt heilt die
Krankheit
selten und kehrt sehr leicht wieder. Als
Ursache werden verschiedene Unregelmäßigkeiten, namentlich der Lebensweise, insbesondere
der
Mißbrauch geistigerGetränke, angegeben. Doch kommen
Fälle bei
Frauen vor, wo kein
Grund zu einer solchen
Beschuldigung vorhanden ist. Die Behandlung besteht in Regulierung der
Diät, zeitweiliger Anwendung örtlicher
Blutentleerungen
und kalter
Douchen, in
Salben mit leicht adstringierenden
Stoffen oder in Waschmitteln aus
Borax-,
Sublimat-,
Schwefelleber- und
andern
Lösungen.
wird durch
Walzen dargestellt. Man gießt das
Kupfer in dicke Tafeln, streckt diese glühend unter
Hämmern
mit breiter
Bahn auf etwa 15
mmStärke
[* 21] und bringt sie dann glühend oder besser kalt unter die
Walzen. Da diese Tafeln infolge
des
Walzens hart werden, so sind sie von Zeit zu Zeit auszuglühen und nach dem
Ausglühen durch schnelles Eintauchen in kaltes
Wasser von dem
Glühspan zu befreien, der hierbei abspringt. Wenn die
Platten bis zu einer gewissen
Dicke ausgewalzt sind, werden
sie zusammengebogen weiter gewalzt, so daß zwei
Bleche zugleich gewalzt werden. Schließlich werden die
Bleche auf einer Eisenplatte mit hölzernen
Hämmern ausgeklopft, beschnitten, gewogen und sortiert.
Kalt gewalztes Kupferblech widersteht
der
Witterung und dem Seewasser besser als heiß gewalztes, auch beträgt der
Abfall hier nur ½ Proz.; beim heißen
Walzen
erhält man aus 100 Teilen
Kupfer 80 Teile Kupferblech, 13 Teile Abfallkupfer (vom
Beschneiden), 4 Teile
Kupferasche¶
mehr
und 3 Teile Verlust. Die Kupferblechtafeln (Tafelkupfer) sind meist 760-900 mm breit und 1,5-1,8 m lang. Die schwächsten
Sorten von 0,5 mmDicke und darunter kommen aufgerollt als Rollkupfer oder Flickkupfer in den Handel; bei 1 mmDicke wiegt 1 qm
etwa 8,8 kg. Man benutzt das Kupferblech zur Darstellung plattierter Waren, zum Dachdecken, als Schiffsbeschlag,
zu Zündhütchen, Kesseln, Töpfen, Siedepfannen, Destillierblasen, Röhren,
[* 23] Kühlapparaten etc. für Brauereien, Brennereien,
Färbereien, Zuckersiedereien etc. Über das Plattieren des Kupferblechs s.
Plattierte Waren. In neuerer Zeit wird stärkeres und schwächeres Kupferblech zu bestimmten Zwecken auf galvanoplastischem Weg erzeugt.
Kupferblech muß stets mit kupfernen Nägeln befestigt werden, weil eiserne sehr schnell oxydiert werden. Zur Vorbereitung
für die Kupferschmiedearbeiten liefern die Kupferhämmer sogen. Schalen, d. h. mit Hämmern zu groben Schalen geformtes Blech.
Dies wird dann vom Kupferschmied mit verschiedenen Hämmern durch das sogen. Treiben oder in größern Etablissements durch
Stoßwerke, hydraulische Pressen, Drückmaschinen zu den mannigfaltigsten Gefäßformen verarbeitet.