Eingriff in das
Recht auf Kundschaft zurückweist. Auch der
Schutz des
Urheberrechts gehört hierher. Die französische Rechtsanschauung
geht in dieser Hinsicht noch um sehr vieles weiter als die deutsche; sie straft als concurrence déloyale zuweilen
Handlungen,
die bei uns nicht allein rechtlich zulässig sind, sondern auch als unverfänglich gelten.
sind
Personen, die im geheimen militärische oder politische Nachrichten, welche andern
Staaten im feindlichen
Sinn von Nutzen sein können, sammeln, um sie diesen mitzuteilen.
Spione pflegt man die nicht militärischen Kundschafter zu nennen.
Zur Kenntnis solcher Nachrichten, die mit um so größerer Sorgfalt vor
Verrat gehütet werden, je wichtiger sie
sind, gelangen die in der
Regel nur durch Täuschung,
Betrug,
Bestechung etc. So streng der
Landesverrat auch in allen
Staaten
bestraft wird, kann doch kein
Staat, weder im
Frieden noch im
Krieg, den
Dienst von
Spionen entbehren, und zu allen
Zeiten hat
es Leute gegeben, welche die Spionage gewerbsmäßig betreiben; sie verfallen völkerrechtlich, überführt,
im
Krieg dem
Tod, während
Offiziere im
Frieden in der
Regel nur des
Landes verwiesen werden; ebenso sind
Militärpersonen, welche
in
Uniform und
Waffen
[* 2] im
KriegKundschafterdienste, wenn auch unter Anwendung von Heimlichkeit und
List, ausüben, niemals
Spione
und werden, fallen sie dem Feind in die
Hände, nur kriegsgefangen, denn ihre Thätigkeit ist Rekognoszierung
(s. d.).
Der König eilte nun zur
DeckungBerlins herbei, vereinigte sich mit
Finck und Wedell, überschritt dann mit seiner 48,000 Mann
starken
Armee bei
Göritz unterhalb
Frankfurt die Oder und trat 12. Aug., früh 2
Uhr,
[* 18] das rechte Stromufer aufwärts den Vormarsch
gegen den Feind an. Dieser war auf allen Seiten gedeckt: der linke
Flügel durch die Oder, der rechte durch
Sümpfe und Gebüsch
als natürliche und durch starke
Verschanzungen als künstliche
Deckung, die
Fronte durch tief liegende
Flächen.
Die
Preußen griffen nach einem heißen, ermüdenden
Marsch zunächst den rechten russischen
Flügel an, erstiegen nach einem
langen, heißen
Kampf und trotz des heftigsten Kartätschenfeuers aus 100
Kanonen die
Schanze, nahmen 70
Geschütze,
[* 19] eroberten
Kunersdorf und brachten die
Russen zur
Flucht. Bereits nachmittags gingen Siegesboten nach
Schlesien und
Berlin,
obwohl die
Russen noch mehrere feste
Punkte, namentlich den
Spitzberg, innehatten, die der König trotz des Widerratens seiner
Generale anzugreifen beschloß, da er sich mit einem halben
Sieg nicht begnügen wollte.
Der
Angriff begann, ohne daß es den
Preußen trotz des tapferstenKampfes möglich gewesen wäre, etwas
Entscheidendes auszurichten. Um sein
Ziel zu erreichen, rief der König den
GeneralSeydlitz mit der
Reiterei von seinem Beobachtungsposten,
Laudon gegenüber, ab, eine Gelegenheit, die letzterer sofort benutzte, um mit seiner
Reiterei sich auf die todesmatten
Haufen
der Stürmenden zu werfen. Damit war um 7
Uhr abends die
Schlacht für
Friedrich verloren; sie endete mit
wilder
Flucht, und der König selbst schrieb nach
Berlin: »Alles ist verloren!« Ihm selbst wurden zwei
Pferde
[* 20] unter dem Leib
erschossen;
eine
Kugel prallte nur an einem
Etui in seiner Brusttasche ab. Er
war in verzweifelter
Stimmung und entschlossen,
seinenUntergang nicht zu überleben.
Die
Preußen verloren 18,500 Mann (darunter 550
Offiziere, auch der
Dich-