und die
Larve des
Pfeifers oder der
Kümmelschabe
(Depressaria nervosa Hawort). Der
Same enthält viel ätherisches
Öl, schmeckt
beißend gewürzhaft und dient als
Gewürz, besonders in der Bäckerei und Käsefabrikation, zur
Darstellung von ätherischem
Öl und
Likör (s. unten), seltener als Arznei. Das Kümmelstroh dient als Schaffutter, zum Einstreuen,
als Brennmaterial und zum Besenbinden. Die Spreu wird auf
Kümmelöl verarbeitet. Den besten Kümmel des
Handels
liefert die Hallesche Gegend; der gleichwertige holländische Kümmel kommt jetzt kaum mehr auf den deutschen
Markt. Der römische
oder
Mutterkümmel stammt von
Cuminum Cyminum (s.
Cuminum).
Besonders
bekannte
Sorten: Gilka, Getreidekümmel aus der
Fabrik von Gilka in
Berlin,
[* 4] und Alasch, ein in den russischen
Ostseeprovinzen
fabrizierter, besonders starker und feiner Kümmellikör mit geringem Zuckerzusatz.
(richtiger Gimelblättchen, v. hebr.
BuchstabenGimel, der auch die Dreizahl bedeutet), vulgärer
Name für ein im wesentlichen mit dem alten
Landsknecht (franz. korrumpiert Lansquenet) übereinstimmendes
berüchtigtes Glückskartenspiel: Der
Bankier macht einen beliebigen
Aussatz, und ist dieser ganz oder teilweise gehalten,
so wird das oberste
Blatt
[* 5] der
Karte links, das nächste rechts und dann so lange eins in die Mitte gelegt, bis das linke oder
rechte erscheint.
Links gilt für den
Bankier, rechts für die
Pointeure, und derjenige Teil gewinnt, dessen
Blatt fällt.
Plié (links und rechts gleiche
Karte) gewinnt dem
Bankier die
Sätze. Bei den wesentlichen dem Bankhalter vorbehaltenen
Vorteilen bietet das Kümmelblättchen den professionierten Hasardspielern, den sogen.
Bauernfängern, günstige Gelegenheit, beim Mischen, Abheben und Abziehen derKarten ihre betrügerischen
Kniffe zu verwerten.
das durch
Destillation
[* 6] von Kümmelsamen oder Kümmelspreu mit
Wasser gewonnene ätherische
Öl
(Ausbeute 4,5
Proz.), ist schwach gelblich, dünnflüssig, riecht und schmeckt wie
Kümmel, spez. Gew. 0,905-0,910,
destilliert zwischen 175 und 240°, löst sich
schwer inWasser, sehr leicht in
Alkohol und
Äther, besteht aus
Karven C10H16 (über 30 Proz.) und Karvol C10H14O ,
wirkt in großen
Dosen giftig und dient als blähungbeförderndes
Mittel, hauptsächlich zu
Likören (s.
Kümmel) und als Seifenparfüm.
Das Spreuöl riecht und schmeckt ebenfalls nach
Kümmel, dabei aber herb und ranzig; es eignet sich nur zum
Parfümieren der
Seife, wird aber auch zum Verfälschen des Samenöls benutzt. Das offizinelle Kümmelöl ist
der zwischen 220 und 240° destillierende blaßgelbliche oder farblose Teil des Kümmelöls vom spez. Gew.
0,910, welches bei 224° siedet, aus 90-95 Proz. Karvol und 5-10 Proz.
Karven besteht und die wichtigsten
Eigenschaften des Kümmelöls in erhöhtem
Maß besitzt.