gewundene
Antheren, die bisweilen bei paarweiser
Verwachsung zweifächerig werden oder auch, wie bei
Cyclanthera, sämtlich
zu einem einzigen ringförmigen Pollenbehälter verschmelzen können. Der meist unterständige, nur bei dem
Türkenbund, einer
Spielart des Kürbisses, halboberständige
Fruchtknoten wird von 3-5 völlig verschmolzenen Karpiden gebildet und durch die
sich von der Mitte nach außen zurückschlagenden zweischenkeligen
Samenträger in doppelt so viele
Fächer
[* 2] geteilt; selten ist der
Fruchtknoten einfächerig mit einer einzigen grundständigen
Samenknospe.
Der meist kurze
Griffel trägt 3 bis 5 fleischige
Narben. Die in der
Regel zahlreichen
Samenknospen sind umgewendet und horizontal.
Die
Frucht stellt eine große, vielsamige
Beere dar, deren Scheidewände sich zu einem die
Fächer ausfüllenden
Fruchtbrei auflösen, in welchem die
Samen
[* 3] liegen. Diese sind zusammengedrückt;
ihre
Schale bildet eine äußere saftige,
später eintrocknende und hautartig werdende
Schicht;
der gerade
Keimling hat große, flache, blattartige
Kotyledonen, deren
Zellen reich an fettem
Öl sind, und ein kurzes Würzelchen.
Vgl. Naudins zahlreiche
Abhandlungen über die in »Annales des sciences naturelles«, 4.
Serie.
Diese
Familie besteht aus über 500 meist tropischen
oder subtropischen
Arten, zumal
Ostindiens; viele enthalten einen
Bitterstoff, der, wo er in großer
Menge vorhanden ist, heftig
purgierend und brechenerregend wirkt
(Koloquinte).
Landschaft in
Zentralasien,
[* 7] zwischen dem Thianschangebirge im
S. und dem
Boro-Choro, dann Irenchabirgagebirge
im N., wird im W. von
Turkistan begrenzt und in seiner ganzen
Länge vom Ilifluß durchzogen. Infolge des
Aufstandes der
Dunganen
von den
Russen 1871 besetzt, wurde Kuldscha 1881 wieder an
China
[* 8] zurückgegeben; doch behielt Rußland ein Gebiet von 11,288 qkm
(205 QM.), so daß die chinesische
Provinz Kuldscha jetzt nur 59,925 qkm (1088,3 QM.)
mißt und etwa 70,000 Einw. zählt.
Die
Bevölkerung betrug 1878:12,500
Personen, meist Mohammedaner. Neben zahlreichen
Moscheen gibt es 2 buddhistische
Tempel,
[* 17] eine
römisch-katholische und eine griechisch-kath.
Kirche. Rußland unterhält hier einen
Konsul mit einer militärischen
Eskorte. Die Stadt hat eine nicht unbedeutende
Industrie und ist der kommerzielle
Mittelpunkt der ganzen westlichen
Mongolei;
hierher kommen die
Karawanen von
Bochara, Chokand u. a. Etwa 40 km westlich liegt Neu-Kuldscha, das, 1764 von
den
Mandschu gegründet, sich zu großer
Blüte
[* 18] erhob, aber während des Dunganenaufstandes 1866 gänzlich zerstört wurde.
Vgl.
Dsungarei und
Ili.
Von den französischen
Kolonien importierte
Réunion zuerst 1860,
Guayana und
Französisch-Westindien 1873 und in
demselben Jahr auch
Surinam ostindische Kulis. Nach dem dänischen Ste.-Croix kamen dieselben 1864.
In dem Zeitraum 1842 bis 1870 wanderten
523,535 Kulis aus, und 112,178 kehrten wieder zurück; 1874-84 wanderten 171,347 aus, davon über
Kalkutta
[* 19] 126,890, der Rest
über
Madras,
[* 20]
Bombay
[* 21] und französische Häfen. Nur in den letztern dürfen jetzt Kulis für die französischen
Kolonien angeworben werden. Es befanden sich 1883 in den britischen
Kolonien 429,400 (davon 248,000 in
Mauritius), in den französischen
Kolonien
(Réunion und
Westindien)
[* 22] 73,000, in
Surinam 4156, in Ste.-Croix 87 Kulis.
Die in die
Heimat Zurückkehrenden bringen oft bedeutende Ersparnisse mit sich. In
China drängte die
Dichtigkeit
der
Bevölkerung von jeher zum Aufsuchen überseeischer Arbeitsfelder.
Daher begann mit der
Entdeckung von
Gold
[* 23] in
Kalifornien
und
Australien
[* 24] seit 1850 schnell eine bedeutende
Auswanderung nach diesen
Ländern, die aber infolge der rohen Ausschreitungen
der dortigen weißen
Bevölkerung und der ihr auch seitens der
Regierungen bereiteten Hindernisse in jüngster
Zeit bedeutend abgenommen hat; die Zahl sämtlicher
Chinesen in den
Vereinigten Staaten
[* 25] belief sich 1880 auf 104,541
Seelen.
Viele wandten sich auch nach dem benachbarten
¶
mehr
Britisch-Amerika, dort zählte man 1881: 4383 chinesische Kulis. In Australien und Neuseeland war die Zahl chinesischer Kulis
früher eine weit größere; 1881 zählte man aber nur 43,706, so viel wie Victoria
[* 27] früher allein beherbergte. Hier hat das
Fallen der
[* 28] Erträge der Goldfelder und die Einwanderung erschwerende Bedingungen (Kopfsteuer etc.) eine solche
Verminderung bewirkt. Während diese Auswanderung eine durchaus freiwillige war, nahm dieselbe mit Eröffnung der chinesischen
Häfen durch den Frieden von Peking
[* 29] (1860) einen ganz andern Charakter an. Macao wurde der Mittelpunkt für die Auswanderung nach
solchen Ländern, welche Arbeiter für ihre Baumwoll- und Zuckerplantagen bedürfen, und der Sammelplatz für
die mit den verwerflichsten Mitteln, selbst durch Menschenraub Zusammengebrachten.
Indes schritten die englischen Behörden in Hongkong seit 1872 gegen die Schiffe,
[* 30] welche mit geraubten Kulis Macao zusteuerten,
sehr energisch ein, und auch China erhob Beschwerde bei der portugiesischen Regierung, so daß die letztere sich
genötigt sah, den Kulihandel in Macao gänzlich abzuschaffen. Diese Auswanderer erfuhren in Peru,
[* 31] wo 1876 sich
50,032 Kulis befanden, und in Cuba (1882: 48,811) sowie in Kolumbien, wo bei den Eisenbahnarbeiten auf der Landenge von Panama
[* 32] chinesische Kulis in Massen hinstarben, die schmählichste Behandlung; eine menschenwürdige wurde ihnen in Peru und in den
spanisch-amerikanischen Besitzungen erst durch die seitens Chinas mit Peru und mit Spanien
[* 33] abgeschlossenen
Verträge gesichert. In jüngster Zeit hat auch eine zunehmende Auswanderung nach Hawai
[* 34] stattgefunden, wo 1884 sich 17,939 chinesische
Kulis befanden.
Vgl. Beta, Der Kulihandel (in »Unsere Zeit« 1871);