(Kschatriya), in der brahmanischen Kastenordnung der zweite
Stand im altindischen
Staate, die
Krieger umfassend,
denen die
Könige und
Fürsten beigesellt wurden.
In der Gegenwart sind die in den Kastenlisten verschwunden, dagegen ersetzt
durch
Radschputen, ein
Name, der seit der christlichen Zeit vielen Volksstämmen und Geschlechtern gegeben wurde, welche
sich durch kriegerischen
Sinn und militärische Erfolge auszeichneten. Es beanspruchen noch
Geschlechter die Abstammung von
alten Kschatria, die
Stammbäume sind aber erfunden.
(Ctenophora,Rippenquallen, Kammquallen),
Klasse der
Cölenteraten (s. d.), frei schwimmende
Tiere von gallertiger
Konsistenz und kugeliger, walziger, selten bandförmiger Gestalt. Bei den kugeligen oder walzigen
Formen
liegt die Mundöffnung an dem einen
Pol und führt durch ein
Rohr in den zentral gelegenen Magenraum, den sogen. Trichter,
von dem aus, wie bei den
Medusen, sich
Kanäle zur Verteilung der Nährflüssigkeit durch den
Körper hindurch
erstrecken.
Als Bewegungsorgane dienen acht von
Pol zu
Pol ziehende sogen.
Rippen, die mit vielen hintereinander liegenden Ruderplättchen
besetzt sind.
Letztere sind durch Verschmelzung von Wimperhaaren entstanden und vermögen auf- und abzuschlagen. Den Antrieb
zur Thätigkeit erhalten sie von einem eigentümlichen
Organ, das dem
Mund gegenüber am andern
Pol derKugel liegt und ein Häufchen sogen.
Hörsteinein sich birgt. Diese schweben wie auf
Federn auf vier gebogenen Plättchen, erzittern
bei
Reizen von außen und teilen ihre
Erschütterungen durch die Plättchen den
Rippen mit.
Alsdann treten die Ruderplättchen eins nach dem andern rasch in
Aktion und drehen entweder die
Qualle
um ihre
Achse, oder entfernen sie aus dem Bereich des
Reizes. Doch vermögen auch Ktenophoren, welchen jenes
Organ ausgeschnitten ist,
noch zu schwimmen. Über die
Existenz eines
Nervensystems sind die
Ansichten der Zoologen noch geteilt. Die Ktenophoren sind allgemein
Zwitter; Eier
[* 3] und
Same bilden sich an den Wandungen der
Kanäle und gelangen durch den
Mundins Freie. Die
Entwickelung ist meist eine direkte und nur selten mit
Metamorphose verbunden; auch bei den bandartigen Cestiden ist die Jugendform
eine
Kugel, die sich erst später in die
Länge zieht.
Die Ktenophoren sind ausschließlich Meeresbewohner, leuchten gleich den
Scheibenquallen oder
Medusen (s. d.) und
schwimmen wie diese häufig in großen
Scharen an der Oberfläche. Einige sind so ungemein wasserreich und zerfließlich,
daß sie bisher noch allen
Versuchen zur Konservierung widerstanden haben. Am meisten finden sie sich in wärmern Gegenden
vor. Gewöhnlich schwimmen sie mit dem
Mund nach unten gerichtet umher; ihre
Beute ergreifen sie entweder
mit
Tentakeln, oder schlucken sie geradezu in ihren oft weiten
Mund hinein.
Ihre Körpergröße wechselt sehr; in einzelnen
Fällen erreichen sie eine
Länge von nahezu 1 m. Besonders interessant sind
der langgestreckte, bandförmige
Venusgürtel
(Cestus Veneris), die sehr gefräßige Beroe (Beroë ovatus)
und die überaus zarte Chiajea papillosa.
aus
Knidos
in
Karien, Geschichtschreiber, Zeitgenosse
Xenophons, hielt sich 17 Jahre (Anfangs-
und Endpunkt dieses Aufenthalts ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen) am
Hof
[* 6] des Perserkönigs
Artaxerxes Mnemon auf, dessen
in der
Schlacht bei
Kunaxa empfangene
Wunde er heilte. Er erwarb sich hier eine umfassende Kenntnis der Verhältnisse des persischen
Reichs und seiner Geschichte und schrieb unter Benutzung der persischen Geschichtsbücher und
Archive und
auf
Grund der einheimischen
Sagen, nachdem er in seine
Heimat zurückgekehrt war, in ionischem
Dialekt in 23
Büchern seine
»Persica«,
worin er in den sechs ersten
Büchern die Geschichte der assyrisch-babylonischen
Reiche bis zur
Gründung des persischen, in
den sieben folgenden die Geschichte dieses letztern bis zum Ende der
Regierung des
Xerxes, in den übrigen
die Geschichte der folgenden persischen
Könige bis zum Jahr 398
v. Chr. behandelte.
Wir besitzen von dem Werk, dessen Glaubwürdigkeit übrigens von den Alten mehrfach angegriffen wird, nur einen dürftigen
Auszug in der
Bibliothek des Photius und einige ausführlichere
Fragmente bei Diodor,
Athenäos, Plutarch
(»Artaxerxes«) u. a. Das zweite
Buch Diodors, dem wir das meiste, was wir außer den
Monumenten und ihren
Inschriften über die
assyrisch-babylonischen
Monarchien wissen, verdanken, ist fast ganz aus Ktesias genommen. Auch über
Indien schrieb Ktesias eine kleinere
Schrift, wovon sich ebenfalls bei Photius ein dürrer
Auszug vorfindet. Außerdem werden noch einige geographische
Schriften von Ktesias angeführt, von denen gar nichts auf uns gekommen ist. Gesammelt wurden die
Fragmente von
Bekker in der
Ausgabe
des Photius (Berl. 1824), von
Lion
(Götting. 1823), von
Bähr (Frankf. 1824) und von
Müller (im Anhang zur
Ausgabe des Herodot,
Par. 1858).
Auf
KostenSeleukias groß geworden, blieb es bis in das 3. Jahrh.
n. Chr. von Bedeutung.
Von den
Römern
wurde Ktesiphon zuerst unter Trajan (115), dann durch die
Legaten des
Verus (162) und zum drittenmal unter
Septimius Severus (201)
erobert. 637 wurde es durch die Araber unter dem
KalifenOmar geplündert und zerstört.
Von
Ruinen haben
sich nur die eines
Palastes, Tak-i-Kesra genannt, erhalten.
Regentenname von Tsaitien als
Kaiser von
China,
[* 9]
Neffe seines Vorgängers und durch
das
Los zum Herrscher bestimmt.
SeinOnkel und Vorfahr Tingtschih starb im
Alter von 18
Jahren an den
Pocken, was im
chinesischen Amtsblatt als ein »freudiges Ereignis« bezeichnet wird, weil
die Pockenkrankheit in
China (wie ganz
Ostasien) als besondere Gunstbezeigung einer
Göttin gilt. Der neue Herrscher war bei
der Thronbesteigung erst vier Jahre alt und wurde unter
¶