der
Heiligen, denen die Krypten geweiht waren,
Gottesdienste abgehalten, weshalb die Krypten mit
Altären versehen waren. Die
Krypten, welche die Gebeine der
Stifter von
Kirchen oder andrer um dieselben verdienter
Personen enthielten, wurden meist unter
die Turmanlage verlegt. Die ältesten bekannten Krypten datieren aus dem 7.
(Dom zu
Torcello in
Venedig),
[* 2] die ausgedehntesten aus dem 11.-13. Jahrh., während sie später allmählich verschwinden
oder nur zur
Erhöhung und Trockenlegung des Chorraums dienen. Vgl.
Katakomben.
(griech.), bei den alten Spartanern eine Art Gendarmendienst, hauptsächlich
zur Überwachung der
Heloten (s. d.).
Derselbe wurde von jungen, von den
Ephoren alljährlich dazu auserlesenen Spartanern
ausgeübt, wahrscheinlich mit der Befugnis, gefährlich erscheinende
Heloten ohne weiteres aus dem Weg
zu räumen.
Spätere Schriftsteller haben daraus irrtümlich eine jährlich von
Staats wegen auf die
Heloten angestellte blutige
Jagd der spartanischen
Jünglinge gemacht.
blütenlose
Pflanzen, welche im Linnéschen
System die 24.
Klasse ausmachen und von
Linné Kryptogamen genannt wurden, weil sich bei
ihnen eigentliche
Blüten mit
Geschlechtsorganen nicht finden. Gegenwärtig ist der geschlechtliche
Charakter auch bei den in der
weitesten Verbreitung nachgewiesen, und die Vorgänge des Sexualakts sind hier mehrenteils weit offenbarer als bei den
Phanerogamen
und erinnern viel bestimmter an die Verhältnisse im
Tierreich. Der Unterschied zwischen Kryptogamen undPhanerogamen
beruht aber darauf, daß die letztere
Samen
[* 7] entwickeln, welche sich erst von der
Pflanze trennen, wenn in ihnen die
Anlage einer
neuen
Pflanze als
Embryo vorgebildet ist.
Die
Fortpflanzungsorgane der Kryptogamen sind dagegen die
Sporen oder
Keimkörner, d. h. einfache
Zellen oder aus nur wenigen einander
gleichwertigen
Zellen bestehende Körperchen, welche schon als solche von der
Pflanze sich trennen und
allmählich aus der einfachen
Zelle
[* 8] zu einem neuen
Individuum sich fortentwickeln. Trotzdem, daß dieser Unterschied vollkommen
durchgreift, ist doch die
Verwandtschaft der höhern
Stufen der Kryptogamen mit den
Phanerogamen deutlich nachweisbar.
Die Kryptogamen bilden nach ihren hauptsächlichen Gestaltverhältnissen zunächst zweiGruppen. Bei der ersten,
den
Lager- oder
Laubpflanzen (Thallophyta), finden sich noch nicht eigentliche
Stengel,
[* 9]
Wurzeln und
Blätter; die
Pflanze zeigt
andre
Bildungsgesetze und daher andre
Formen, und man schreibt ihr darum ein
Laub
(Thallus) zu. In diese Abteilung gehören die
Pilze,
[* 10]
Algen
[* 11] und
Flechten.
[* 12] Diese sind untereinander durch nur wenige vollkommen durchgreifende Merkmale
unterschieden.
Die
Pilze sind sämtlich chlorophylllose, mithin nichtgrüne
Pflanzen, welche sich von vorgebildeter organischer
Substanz ernähren.
Die
Algen dagegen besitzen alle
Chlorophyll; sie zersetzen
Kohlensäure und
Wasser im
Licht,
[* 13] um daraus die zu ihrer
Ernährung
notwendigen organischen
Verbindungen zu erzeugen. Die
Flechten haben einen
Thallus, welcher aus chlorophylllosen,
mit denjenigen der
Pilze übereinstimmenden und aus chlorophyllhaltigen, gewissen niedern
Algen völlig gleichenden
Zellen zusammengesetzt
ist.
Sie sind
Pilze, welche auf
Algen schmarotzen, und deren
Thallus mit demjenigen der letztern zu einer neuen individuellen
Einheit,
dem Flechtenthallus, sich vereinigt hat (vgl.
Flechten). Die niedern Kryptogamen haben durch die erst in der neuern
Zeit genauer bekannt gewordenen
Arten ihrer
Fortpflanzung ein besonderes
Interesse gewonnen: erstens, weil bei vielen die Fortpflanzungszellen
als tierähnlich bewegliche Individuen
(Schwärmsporen) aus der Mutterzelle geboren werden, eine
Erscheinung, die man bei ihrer
Entdeckung als eine Umwandlung von
Pflanzen in
Tiere deutete;
zweitens, weil bei mehreren eine geschlechtliche
Zeugung vermittelst ausgeprägter
Geschlechtsorgane beobachtet worden ist, und drittens, weil manche in ihrem Entwickelungsgang
einen vollständigen
Generationswechsel zeigen.
Den
Thallophyten reihen sich als zweite
Gruppe die blattbildenden Kryptogamen (Cryptogamae foliosae) an. Auch hier
entwickelt sich aus der keimenden
Spore zunächst ein mehr oder minder ausgeprägtes thallusartiges Gebilde
(Prothallium,
Protonema,
Vorkeim); aber in einer folgenden
Periode schreitet die
Pflanze zur
Bildung echter
Stämme fort, die mit Blättern besetzt, oft
auch mit
Wurzeln versehen sind, wie bei den
Phanerogamen. Die innige
Verwandtschaft der in diese Abteilung
gehörigen
Klassen, die eine deutlich fortlaufende Entwickelungsreihe des
Pflanzenreichs bis zu den
Phanerogamen ausmachen,
zeigt sich vornehmlich in ihren Geschlechtsverhältnissen, zumal in der
Beschaffenheit des weiblichen
Organs.
Während die
Thallophyten nur zum Teil geschlechtlich sind, finden sich bei den blattbildenden Kryptogamen
Geschlechtsorgane ausnahmslos,
und diese stellen hier ein notwendiges
Glied
[* 17] im Entwickelungsgang der
Pflanze dar. Die weiblichen
Organe
(Archegonien) sind im wesentlichen aus mehreren
Zellen bestehende Gebilde, die eine größere zentrale
Zelle (die
Eizelle) einschließen
und sich aufwärts in einen Halsteil fortsetzen, der an der
Spitze anfangs geschlossen ist, später sich öffnet und nun einen
nach dem
Scheitel der
Eizelle führenden
Kanal
[* 18] darstellt, in welchen die
Spermatozoiden behufs
Befruchtung derEizelle¶
mehr
eindringen. Letztere wird danach zu einem mehrzelligen Körper, dem Embryo, der dann eine je nach Klassen verschiedene weitere
Entwickelung nimmt. Die männlichen Organe (Antheridien) bilden bei den meisten Klassen zellige Säckchen, deren Inhalt aus vielen
die Spermatozoiden erzeugenden Zellen besteht; aber in den höchsten Klassen geht ihr Bau auf weit einfachere
Verhältnisse zurück. Je nach der Periode des Pflanzenlebens, in welcher, und je nach dem Pflanzenteil, auf welchem die Archegonien
erscheinen, und je nach dem Gebilde, welches aus der befruchteten Eizelle hervorgeht, gliedert sich die Klassifikation der
blattbildenden Kryptogamen. Sie beginnen mit den Moosartigen (Muscineae), bei denen sich aus der
keimenden Spore direkt oder nach Entwickelung eines meist fadenförmigen Vorkeims ein mit kleinen, einfach gebauten Blättchen
besetzter Stengel bildet, der aber nie Wurzeln erzeugt, sondern nur mit Wurzelhaaren an seinem untern Teil versehen ist, das
Moospflänzchen.
Auf diesem werden an gewissen Stellen der Stengel die Archegonien und Antheridien gebildet. Der Embryo entwickelt
sich hier, obgleich mit ihm eine neue Generation beginnt, dauernd auf dem Moospflänzchen, gleichsam als ob er nur ein Teil
desselben wäre. Er wird zum Sporogonium, einem Gebilde, welches unmittelbar zur Erzeugung der Sporen bestimmt ist; sein wesentlicher
Teil ist die Mooskapsel (theca), in deren Innerm sich zahlreiche Sporen durch Vierteilung von Mutterzellen
bilden. An diese Abteilung schließt sich diejenige der Gefäßkryptogamen (Cryptogamae vasculares).
Der Entwickelungsplan der hierzu gehörigen Klassen läßt sich dahin zusammenfassen, daß der Embryo, der bei den vorigen
rasch und fast gänzlich zum sporenbildenden Organ sich ausbildet, hier zu einer immer vollkommnern Generation wird, die
außer der Sporenerzeugung, mit welcher sie abschließt, mit immer mehr Bildungen sich bereichert und immer mehr Lebensfunktionen
in ihre Sphäre zieht, während die erste Generation immer mehr zurücktritt, so daß die Erzeugung der Geschlechtsorgane, mit
welcher die letztere abschließt, immer näher an die Keimung der Sporen heranrückt.
Der Embryo wird hier nämlich zur eigentlichen Pflanze, zu einem mit echten Fibrovasalsträngen, die hier
zum erstenmal im Pflanzenreich auftreten, versehenen Stamm, welcher im Boden echte, hier auch zum erstenmal erscheinende Wurzeln
bildet und mit vollkommenen Blättern versehen ist. An gewissen Blättern oder gewissen Teilen derselben werden erst die
Sporen innerhalb kleiner Behälter (Sporangien) gebildet. Die erste Generation dagegen, welche aus der
keimenden Spore hervorgeht, bleibt hier ein unbedeutendes Organ, indem sie sich höchstens zu einem kleinen, flächen- oder
knollenförmigen Gebilde entwickelt, an welchem unmittelbar die Geschlechtsorgane auftreten.
Die erstern, von geringerer Größe, werden in großer Anzahl erzeugt; die letztern, beträchtlich größer, finden sich in
geringerer Zahl. Gewöhnlich sind beide in besondern Sporangien, Mikro- und Makrosporangien, enthalten. Sie
haben eine verschiedene
Bedeutung für die Entwickelung der Pflanze, indem die Mikrosporen männlichen, die Makrosporen weiblichen Charakter haben. Bei
der Keimung bilden nämlich die Mikrosporen direkt, oder nachdem sie in einen kurzen Schlauch ausgewachsen sind, Spermatozoiden,
womit ihre Entwickelung abschließt.
Die Makrosporen erzeugen auch nur einen rudimentären Vorkeim, welcher nicht mehr aus der Spore hervortritt; in demselben bilden
sich am geöffneten Scheitel der Spore die Archegonien, deren Eizelle zum Embryo und weiterhin zur eigentlichen
Pflanze sich entwickelt. Hierher gehören die Gruppen der Selaginellen (Selaginelleae), Isoeteen (Isoëteae) und Wurzelfrüchtler
(Rhizocarpeae). Neuerdings teilt man die Gefäßkryptogamen in drei sehr natürliche Klassen, die der Farnkrautartigen (Filicinae),
die der Schachtelhalmartigen (Equisetinae) und die der Bärlappartigen (Lycopodinae); die erste und dritte Klasse enthält sowohl
isospore als heterospore Formen.