Vorderladungsgeschütz, und 1851 einen Sechspfünder nach
London
[* 2] geschickt; die größte
Entwickelung der Gußstahlgeschütze
aber datiert seit Einführung der gezogenen
Hinterlader. Krupp lieferte für diese ein vorzügliches
Material, konstruierte 1864 den
Rundkeilverschluß, verbesserte den
Aufbau der
Rohre, die
Führung der
Geschosse
[* 3] und lieferte auch neue
Hohlgeschosse, neue
Zünder
und verbesserte Lafettenkonstruktionen. Das Kruppsche
System hat bisher jede
Konkurrenz siegreich bestanden
und erreichte seinen augenblicklichen Höhepunkt in der 35
Kaliber langen 40
cmKanone von 120,000 kg Rohrgewicht, welche
Geschosse
von 1050 kg
Gewicht mit 330 kg Pulverladung und einer
Anfangsgeschwindigkeit von 530 m schießt. 34
Staaten bezogen bis 1885 von
Krupp über 200,000
Geschütze
[* 4] aller Art. Neben den
Geschützen fabrizierte Krupp aus dem größern Teil des
hergestellten Tiegelgußstahls viele Gegenstände für die
Industrie, namentlich schwere Kurbelwellen und seit der Einführung
des
Bessemer- und
Siemens-Martinverfahrens auch
Schienen und andres Eisenbahnmaterial,
Kessel- und Schiffsbleche etc. Die Hauptspezialität
aber blieb stets die Herstellung großer Tiegelgußstahlblöcke. Um sich von den Schwankungen der
Konjunkturen
unabhängig zu machen und sich den regelmäßigen Bezug gleichartigen besten Rohmaterials zu sichern, erwarb die
Firma 4 Kohlenzechen, 414 Eisensteingruben
und bedeutende
Konzessionen vorzüglicher Eisenerzlager in Nordspanien.
Zum
Transport der dortigen
Erze sind eigne
Dampfer gebaut worden. Die Kruppsche Hüttenverwaltung
(SaynerHütte
nebst Oberhammer, Mülhofer
Hütte a. Rh., Hermannshütte a. Rh.,
Bendorfer und Johanneshütte bei
Duisburg)
[* 5] produziert gegenwärtig
mittels 11 Hochöfen monatlich nahezu 10 Mill. kg Roheisen. 1881 betrug die Gesamtproduktion von
Stahl und
Eisen
[* 6] 260,000
Ton.
Auf der Gußstahlfabrik waren 11,211, auf den
Hütten
[* 7] und
Bergwerken 8394
Arbeiter beschäftigt, für welche
Wohnungen, Konsumanstalten,
Menagen,
Krankenhäuser, Kranken- und Pensionskassen errichtet wurden. Die Konsumanstalten haben eigne
Mühle und Bäckerei,
Schlächterei,
Schneider- und Schuhmacherwerkstätten etc. Die
Verwaltung der Kruppschen Werke, an deren
Spitze nach dem
TodAlfredKrupps,
[* 8] dessen einziger Sohn,
FriedrichAlfred Krupp, trat, wird durch ein
Kollegium technisch, kaufmännisch
und juristisch gebildeter Mitglieder geführt.
(Gruppe, franz. croupe), bei
Pferden der Körperteil, der von dem
Kreuzbein, den beiden
Darmbeinen und den beiden
Sitzbeinen nebst den diese
Knochen
[* 10] bedeckenden Weichteilen gebildet wird (vgl.
Kreuz,
[* 11] S. 200). Die
Größe und Form der Kruppe ist
sowohl auf das Aussehen der
Pferde
[* 12] als auch auf die Leistungsfähigkeit derselben von großem Einfluß.
Eine schöne und starke Kruppe fällt nach hinten und an den Seiten etwas ab; ihre
Länge sowie ihre
Breite
[* 13] ist gleich einem Drittel
der
Länge des
Rumpfes; die
Hüften sind eingezogen und abgerundet. Nach der Form unterscheidet man birnförmige Kruppe, aufgetürmte
Kruppe, runde Kruppe, horizontale Kruppe, ovale Kruppe etc.
Vgl.
Günther, Die Beurteilungslehre des
Pferdes (Hannov. 1859);
Kreisstadt im
KönigreichSerbien,
[* 16] 4 km südlich von der
Morawa und 2 km westlich von der
Rasina, mit Untergymnasium und (1884) 5150 Einw. Bis 1389 residierte
in Kruschewatz der letzte Serbenzar Lazar; die Reste seiner
Burg sind noch jetzt sichtbar. Auch die noch gut erhaltene
Kirche, welche
die
Türken in eine
Moschee umgewandelt haben, stammt aus jener Zeit her. 1428 ward Kruschewatz zum erstenmal
von den
Türken erobert und wurde erst 1833 an
Serbien wieder abgetreten. Der
Kreis
[* 17] Kruschewatz umfaßt 2368 qkm (43 QM.) mit (1884)
81,981 Einw.; in seinem gebirgigen südlichen Teil wird starker Weinbau getrieben.
»Witzlav von Rügen« (das. 1881)
und »Alexei« (das. 1882). Außerdem hat er kleinere Dichtungen, namentlich humoristische, z. B. den Fastnachtsschwank
»Der Teufel im Leibrock« und die prächtig frischen »Seegeschichten«
(Leipz. 1880), veröffentlicht. Kruse neigt in seinen Dramen der kraftgenialen Richtung zu; ihre Hauptvorzüge sind knapper dramatischer
Stil, tüchtige Situationsmalerei in einzelnen Szenen und markige Charakteristik, die sich besonders glücklich auf humoristischem
Gebiet bewegt.