das
Zwangs- und
Bannrecht, vermöge dessen der
Inhaber einer Fabrikationsstätte geistiger
Getränke von den
Inhabern gewisser Schenkstätten verlangen konnte, daß sie ihren
Bedarf ausschließlich aus der erstern entnahmen.
Der Krugverlag wurde, wo er noch nicht durch die Landesgesetzgebung beseitigt war, in der deutschen
Gewerbeordnung (§ 8) für ablösbar
erklärt.
vonNidda,FriedrichAlbrechtFranz, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Gatterstädt
bei
Querfurt, machte 1812 den
Feldzug nach Rußland als sächsischer
Hauptmann mit, lebte später auf seinem Familiengut, ward
mehrmals ständischer
Abgeordneter und starb Unter seinen
Schriften heben wir das
Drama
»Heinrich der Finkler« (Leipz.
1818) und die kleinen epischen Gedichte: »Skanderbeg« (das. 1823, 2 Bde.),
»Der
Schmied von Jüterbogg« (das. 1824) und
»Schwertlilien«
(Halle
[* 3] 1827-30, 2 Bde.) hervor. Seine »Nachlaßschriften«
(Querf. 1856, 3 Bde.) enthalten:
»Markgraf Eckard von
Meißen«,
[* 4] das »Gedenkbüchlein« und »Gedichte«.
Dadurch, daß er die neuesten Errungenschaften seiner Zeit für die praktische
Medizin richtig zu verwerten und
durch eignes Beobachten zu fördern wußte, verschaffte er seiner
Klinik einen
Ruf in ganz
Deutschland,
[* 8] welcher sowohl dem der
Schönleinschen naturhistorischen als dem der in
Prag
[* 9] und
Wien
[* 10] herrschenden nihilistischen
Schule das
Gleichgewicht
[* 11] zu halten
vermochte. Die
Therapie galt ihm als das höchste
Ziel und der Endzweck alles ärztlichen Forschens und
Wissens, sein Bestreben war stets, nach durch die
Praxis gewonnenen Prinzipien zu verfahren. Er veröffentlichte:
»Jahrbücher
der ambulatorischen
Klinik in
Halle«
(Halle 1820-24, 2 Bde.).
Auch aus dieser
Stellung
durch
Skrzynecki verdrängt, stellte er sich an die
Spitze des radikalen Patriotischen
Vereins und wurde
bei der
Emeute vom vom
Pöbel auf den
Schild
[* 14] erhoben. Er bemächtigte sich vollständig der
Gewalt
und wurde vom eingeschüchterten
Reichstag zum
Präsidenten der Nationalregierung mit diktatorischer
Gewalt ernannt. Er bewies
aber weder strategische
Talente noch
Mut und begann nach dem blutigen
Kampfe von
Wola(6. Sept.) Unterhandlungen mit den
Russen über
freiwillige
Ergebung, während deren er jedoch vom
Reichstag abgesetzt wurde. Gegen seine Erwartung wurde er nach
EinnahmeWarschaus
von den
Russen ins
Exil nach
Kasan
[* 15] abgeführt und lebte später vergessen zu
Warschau, wo er 1850 starb.
Größere industrielle Etablissements der Stadt sind eine
Hanf- und Flachsspinnerei, eine
Papier- und eine
Cellulosefabrik,
Tuch- und Goldleistenfabriken, Kunstmühlen, Bierbrauerei
[* 22] und Kalkbrennerei. Die Stadt ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts und Hauptort einer fürstlich Schwarzenbergschen Herrschaft, welche den
Titel Herzogtum Krumau führt
und den
Chef des
Hauses berechtigt, eine eigne
Leibgarde (40 Mann unter einem
Hauptmann) zu halten. Südwestlich
von Krumau bei
Schwarzbach und Mugrau sind bedeutende Graphitbergwerke, welche 1885: 87,000 metr. Ztr.
Graphit ergaben. Nördlich von Krumau der aussichtsreiche
Schöninger (1080 m). - 2) Mährisch-Krumau, Stadt, s.
Kromau.
Flecken und Bezirksamtssitz im bayr. Regierungsbezirk
Schwaben, an der Kammlach, hat ein
Schloß, ein
Amtsgericht,
mechanische
Weberei,
[* 23] Zündholzspäne- und Kistenfabrikation, große
Brauereien, starken Hopfenbau, bedeutende
Pferde- und Rindviehmärkte und (1885) 1913 kath. Einwohner.